Handaufzug vom Feinsten
Tutima Glashütte trägt der Tatsache Rechnung, dass die Uhrenwelt nach kleineren Gehäusen verlangt. In diesem Sinne misst die neue Generation der Tutima Patria Titan in 41 Millimeter nun weniger. Erkennbar sind die drei Newcomer sofort am Zifferblatt mit subtiler Pyramidenstruktur.



Hinter dekorierten Zifferblättern tickt wie gehabt das selbst entwickelte und im abgeschiedenen Müglitztal aus summa summarum 171 Komponenten gefertigte Kaliber T617 mit Handaufzug. Mit Fug und Recht kann dieses Uhrwerk als Filetstück des noblen sächsischen Zeitmessers gelten.

Deshalb verlangt die zeitbewahrende Mechanik mit 31 Millimetern Durchmesser und 4,78 Millimetern Bauhöhe an dieser Stelle nach detaillierter Betrachtung und Beschreibung. In der von Tutima aufgerufenen Preisklasse ist der hier praktizierte Grad konstruktiver, handwerklicher und dekorativer Arbeit alles andere als selbstverständlich.

An das traditionsreiche Glashütter Erbe knüpft die extrem groß dimensionierte und mit noblem Bandschliff veredelte Dreiviertelplatine über dem Räderwerk. Natürlich sind die Kanten manuell angliert, selbstverständlich halten verschraubte Goldchatons in guter Glashütter Manier die Lagersteine. Zur Reduktion von Höhenluft spendierte Tutima dem Sekundenrad einen zusätzlichen Deckstein. Auch dieses Merkmal ist selbst in der Luxusklasse alles andere als üblich. Flächig geschliffen sind das Kron- und Sperrrad.


Ungewöhnlich aufwändig ausgeführt und deshalb eine echte Augenweide ist das Gesperr. Einen simplen Sperrkegel sollen andere verwenden. Tutima hat sich für eine mechanische Highend-Lösung entschieden. Polierte, aber nicht gebläute Schrauben mit sauberer Anglierung im Schlitz und am Umfang sowie ebenfalls von Hand anglierte Kanten am durchbrochen gestalteten Unruhkloben unterstreichen den kompromisslosen Anspruch.


Hauseigener Gangregler
Besagter Anspruch setzt sich fort im sichtbaren Schwing- und Hemmungssystem, Frequenz drei Hertz, was stündlich 21.600 Halbschwingungen entspricht. Anker, Unruh und die Unruhspirale mit akribisch berechneter und händisch hochgebogener Endkurve lassen erkennen, dass Tutima auch hier nicht auf halber Strecke stehengeblieben ist. All diese Komponenten lassen sich am Markt von spezialisierten Herstellern deutlich günstiger zukaufen. Aber genau das wollte die Familienmanufaktur bei ihren Top-Kalibern nicht. Sie repräsentieren uhrmacherische Spitzenklasse bis ins letzte Detail.


Ein weiteres Beispiel für den von Tutima betriebenen Aufwand ist die Unruh. Neben vergoldeten Masseschrauben trägt der Reif vier Regulierschrauben aus Neusilber. Klemmschlitze neben den Gewindebohrungen verhindern eigenständiges Verstellen. Ein Rückersystem, das die aktive Länge der Unruhspirale beeinflusst und so am freien Atmen hindert, ist obsolet. Feine Exzenter begrenzen die seitlichen Auslenkungen des im eigenen Haus angefertigten und feinbearbeiteten Ankers. Diese Lösung ermöglicht eine fein dosierte Einstellung des verlorenen Wegs zwischen Hemmrad und Ankerpalette. Sie stellt überdies eine ausgeklügelte Alternative zu den vom Genfer Siegel vorgeschriebenen Ausfräsungen oder den simplen Biegestiften dar.
Die Regulierung des Ganzen erfolgt in sechs Lagen auf zwei bis fünf Sekunden Vorgang pro Tag, wodurch die Uhr mehr zu bieten hat, als der Toleranzbereich der amtlichen Chronometernorm zulässt. Hier reden wir von minus vier bis plus sechs Sekunden täglich. Ein Unruhstopp bestattet exaktes Richten der charakteristischen Zeiger.

Geringere Dimensionen
An diesem Uhrwerk lässt sich grundsätzlich nichts mehr verbessern. Aber die Zeit schreitet auch im abgeschiedenen Müglitztal voran. Deshalb haben der neue Tutima–CEO Matthias Stotz und sein Team intensiv an der Patria gearbeitet. Im Zuge dieses Schaffens ist der Gehäusedurchmesser um zwei auf 41 Millimeter geschrumpft. Das passt zum aktuellen Trend kleinerer Schalen. Geblieben ist nicht nur die Gesamthöhe von 11,2 Millimetern, sondern auch die haptische Qualität des Outfits. Um ihre Manschetten müssen sich die Besitzerinnen und Besitzer eines der drei neuen Tutima Patria Titan Modelle keine Gedanken machen.

Komplett neu ist dagegen das Material des Sichtbodengehäuses mit Saphirglas vorne und hinten. Tutima besitzt umfassende Kompetent beim Umgang mit leichtem, hautfreundlichem und belastbarem Titan Grade 5. Die kommt in diesem Fall zum Tragen, und zwar bis hin zur polierten Oberfläche. Wasser bleibt, wie schon bei Stahl gehabt, bis zu fünf bar Druck außen vor.

Die drei neuen Tutima Patria Modelle zeichnen sich nicht nur durch den zeitgemäßen, kleineren Durchmesser aus, sondern auch durch den erstmaligen Einsatz von Titan Grade 5 bei unseren Manufakturuhren. Gegenüber Edelstahl bietet Titan viele Vorteile, darunter ein geringeres Gewicht und eine optimale Hautfreundlichkeit. Das steigert die Wertigkeit und verbessert den Tragekomfort. Die Zifferblattgestaltung vereint mehrere traditionelle Stilelemente miteinander, trägt eine Kleine Sekunde und ist in einer Farbgestaltung ausgeführt, die den Zeitgeist trifft.
Wir haben sowohl bei der Vorstellung in Genf von Journalisten, Kunden und auch von unserer Community in den sozialen Medien ein durchweg positives Feedback erhalten. Die Neuheit gefällt und kommt gut an.


Licht und Schatten
Unter dem bombierten, entspiegelten und 1,3 mm starken vorderen Saphirglas offenbart das nun nicht mehr glatt ausgeführte, sondern durch eine dreidimensionale Pyramidenstruktur gekennzeichnete Zifferblatt ebenfalls bemerkenswerte Liebe zum Detail. Wechselnde Einfallswinkel des Lichts bewirken eindrucksvolle Schauspiele. Im Gegensatz dazu trägt das Feld, vor dem der Sekundenzeiger seine Runden dreht, ein feines Rillenmuster. Umrahmt wird das Ganze durch eine flach ausgeführte Minuterie. Der wertigen Abrundung dienen diamantierte Stabindexe.

Von selbst mag sich verstehen, dass das wiederum manuelle vollendete Zeiger-Trio, von dem das Duo zur Indikation der Stunden und Minuten Leuchtmasse trägt, ebenfalls eigene Tutima-Handschrift vor Augen führt. Bleibt das fast 100 Jahre alte und nun wiederbelebte T.-Logo gepaart mit der Herkunftsbezeichnung Glashütte. In Sachsen braucht es nicht, denn das ist in diesem Fall Ehrensache.

In erster Linie bieten wir unserer Kernzielgruppe eine konsequente Evolution in Ausführung und Dimension. Nach wie vor steht die Patria für klassische Glashütter Uhrmacherei, verbunden mit dezenter Ästhetik. Es ist aber sicher so, dass die Neugestaltung weniger historisch anmutet als beispielsweise unsere Modelle mit 18-Karat-Goldgehäuse und so ein breiteres und jüngeres Publikum anspricht.


Wer sich für all das gepaart mit Lederband sowie Titan-Dornschließe begeistert, darf und muss wählen zwischen den drei Zifferblattfarben Anthrazit, Graphitgrau und Silber-Weiß. Beim Preis herrscht Einheit. Er beträgt unverbindliche 8.600 Euro, was angesichts der gebotenen sächsischen Uhrmacherkunst als ausgesprochen fair gelten kann. Mehr zur rund 100-jährigen Tutima Geschichte gibt es hier zu lesen.
Geschichte sind nun übrigens die 43-Millimeter-Modelle in Edelstahl. Wer diesen Durchmesser möchte und dazu das herrlich blaue Zifferblatt, muss zu Roségold greifen und (unverbindliche) 19.800 Euro ausgeben.

Ausblick
Gar nicht so ganz nebenbei steht übrigens 2027 das 100. Firmenjubiläum des Hauses Tutima an. Bis dahin ist zwar noch ein wenig Zeit, aber Matthias Stotz gibt zum Schluss noch einen kurzen Ausblick.
Ohne bereits zu viel zu verraten, wird das Jubiläumsjahr für uns ein Anlass sein, um zurückzuschauen, auf die Meilensteine unserer bewegten Historie. Von den Ursprüngen in der Werkefertigung, über die Geburt der Marke bis hin zu den wechselnden Standorten blickt Tutima Glashütte auf eine gesamtdeutsche Geschichte, die in dieser Form einzigartig ist und auch noch einmal neu erzählt werden muss. Gleichzeitig nutzen wir die aktuelle Phase, die Marke zu stärken und bekannter zu machen. Unsere intensivierten Engagements im Sport sowie der Erweiterungsbau unserer Manufaktur unterstreichen das große Investment in die Zukunft. So wird es im Jubiläumsjahr Modelle geben, mit denen wir unsere Historie betrachten, und andere, mit denen wir ganz klar nach vorne schauen.








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