Neuer CEO bei Panerai

Jean-Marc Pontroué verlässt Panerai: Wechsel an der Spitze des Luxusuhrenherstellers

Es ist eine Meldung, die überrascht. Auch wenn offenbar bereits ein Nachfolger gefunden ist, gibt es einige Ungereimtheiten. Das sind die schnellen Fakten zu Jean-Marc Pontroué verlässt Panerai - und einen Nachfolger scheint es auch zu geben.

von | 18.03.2025

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Nach sieben erfolgreichen Jahren an der Spitze der renommierten Uhrenmarke Panerai hat Jean-Marc Pontroué seinen Rücktritt als CEO bekannt gegeben. Die Nachricht, dass er Panerai verlässt, hat Pontrou zunächst nur selbst über seine Social-Media-Kanäle verbreitet. Umso überraschend ist die Meldung vor dem Hintergrund, dass er anerkannter Weise als CEO der zum Richemont-Konzern gehörende italienischen Luxusuhrenmarke deutliche Impulse gegeben und durch den Ausbau der Panerai Boutiquen auch die visuelle Präsenz der Marke deutlich vorangetrieben hat.

Jean-Marc Pontroué verlässt Panerai

Jean-Marc Pontroué verlässt Panerai

Jean-Marc Pontroué – ein Richemont Vetera

Als Jean-Marc Pontroué im April 2018 die Führung bei Panerai übernahm, blickte er bereits auf viele Jahre im Richemont-Konzern zurück. In seinen 25 Jahren unter dem Dach des Schweizer Luxusgüterkonzerns verbrachte Pontroué vor seiner Zeit bei Panerai sechs Jahre lang als CEO von Roger Dubuis und fast ein Jahrzehnt bei Montblanc, wo er in der Funktion als Vice President Products & Strategy Montlblanc die Entwicklung der uhrmacherischen Kompetenz stark vorantrieb.

Auch wenn es nicht klar ist, ob Pontroué freiwillig ging, um an anderer Stelle zu wirken oder ob man der Marke Panerai über einen neuen CEO einfach nur einen neuen Impuls geben wollte, zeugen die Abschiedsworte des ehemaligen Panerai CEO an seine Kollegen, Partner und wie Journalisten und Medienvertreter von einer starken Verbundenheit von Pontroué mit der Marke wie dem Team

Jean-Marc Pontroue Ex-CEO Panerai im Porträt

Jean-Marc Pontroue prägte Panerai über 7 Jahre - in einem Konzern wie Richemont ist das sicher nicht die Regel.

Die Erinnerungen, die wir gemeinsam geschaffen haben, die Herausforderungen, die wir insbesondere während der Covid-Zeit gemeistert haben, und die Erfolge, die wir gefeiert und gemeinsam gefeiert haben, werden immer einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen.

Jean-Marc Pontroué

Ex-CEO, Panerai

Panerai Submersible QuarantaQuattro Mike Horn Edition PAM01676

Mit Modellen aus der Zusammenarbeit mit den Panerai Botschaftern wie etwa Mike Horn entstanden erfolgreiche Modelle. Im Bild die Panerai Submersible QuarantaQuattro Mike Horn Edition PAM01676.,Preis 12.100 Euro.

Erfolge unter Pontroués Führung

Der Einstieg von Pontroué als Nachfolger von Angelo Bonati war keineswegs leicht. Schließlich hatte dieser Panerai von einer relativ unbekannten Marke zu einer weltweit anerkannten Brand gemacht und die Umsätze verfielfacht. Ebenso war der Aufbau einer leidenschaftlichen, tief mit der Marke verbundenen Community ein großer Erfolg. Sorgen die Paneristi doch nicht zuletzt dafür, dass die nicht eben kleine Anzahl an Editionen und Sondermodelle zuverlässig Abnehmer findet. Trotz des großen Schattens muss man Pontroué zugestehen, dass es ihm gelang den Aufwärtstrend der Marke fortzusetzen und gleichzeitig eigene Akzente zu setzen.

Unter seiner Führung konzentrierte sich Panerai nun verstärkt auf technische Innovationen und die Einführung neuer Gehäuse-Materialien. Manch Uhrenkenner wird womöglich auch dem von Pontroué verfolgten Aspekt der Nachhaltigkeit, wie etwa dem Projekt Submersible eLAB-ID aus dem Jahr 2021, Bedeutung zugestehen. Allerdings überragt bei fast allen Uhrenmarken der kommunikative Aspekt der Nachhaltigkeit den finanziellen Erfolgt deutlich.

Wichtiger dürfte hier eher die vom ihm, in seiner Zeit als Panerai CEO vorangetriebene Einzelhandelsstrategie mit dem Eröffnen von etlichen Flagship-Stores sein. Zwar bindet der Aufbau und Betrieb der Panerai Stores erhebliche Mittel. Die einheitlichen Shop-Konzepte sorgen jedoch für ein weltweit stringentes und hochwertiges Panerai Marken-Erlebnis. Überdies dürfte der Umstand, 100% Marge bei jedem Verkauf zu realisieren, den Schmerz über das große Investment deutlich lindern.

Trotz dieser Erfolge verzeichnete Panerai in der aktuellen Uhrenkrise zuletzt einen leichten Umsatzrückgang. Nach Schätzungen von Morgan Stanley und LuxeConsult (die exakten Zahlen und Vorjahreszahlen finden Sie hier auf Uhrenkosmos.com) produzierte das Unternehmen im abgelaufenen Jahr 2024 etwa 55.000 Uhren und erzielte 2024 einen Umsatz von rund 493 Millionen Schweizer Franken, im Vergleich zu 520 Millionen Schweizer Franken des Vorjahrs. Ein Rückgang von rund 9,5 %, der Panerai innerhalb des Richemont Konzerns eher zu den Besser-Performern machen dürfte.

Weltweite Panerai Boutiquen 2025

Die weltweite Panerai Boutiquen - Stand März 2025

Panerai Submersible Elux LAB-ID Preis 108.000 Euro

Mehr Ehre denn Umsätze erntete Panerai mit dem Modell Submersible Elux LAB-ID. Allerdings sind 108.000 Euro auch nicht wenig Geld.

Emmanuel Perrin folgt auf Jean-Marc Pontroué

Wer nun Nachfolger von Pontroué wird, war zum Zeitpunkt dieser Meldung noch nicht offiziell verlautbart. Da die Uhrenbranche jedoch noch emsiger plaudert, als eine Unruh schwingt, ist nicht sonderlich verwunderlich, dass allerortens bereits ein Nachfolger genannt wird. Es handelt sich um Emmanuel Perrin, einem weiteren erfahrenem Manager der Richemont-Konzernschmiede. Ob Perrin, der seit dem Jahr 2017 die Abteilung „Specialist Watchmakers“ des Schweizer Luxuskonzerns leitet, diese aufgibt, ist ebenfalls noch nicht final verkündet. Jedoch scheint entschieden zu sein, dass die Abteilung Specialist Watchmakers aufgelöst wird.

Mit dieser Personalie ist der praktisch komplette Umbau der Führungspositionen bei Richemont abgeschlossen. Wir hatten bereits an anderer Stelle über die Neubesetzungen der verschiedenen Richemont-Marken unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Nicolas Bo berichtet. So erfolgten in den letzten Wochen gleich mehrere hochrangige Personalwechsel: Jérôme Lambert, ehemaliger CEO von Richemont, kehrte zurück, um die Marke Jaeger-LeCoultre zu leiten. Louis Ferla, vormals CEO von Vacheron Constantin, übernahm die Leitung von Cartier, während Catherine Rénier von Jaeger-LeCoultre an die Spitze von Van Cleef & Arpels wechselte. Wenn Jean-Marc Pontroué nun Panerai verlässt, ist der Umbau der kompletten Konzernspitze praktisch abgeschlossen.

Emmanuel Perrin neuer CEO Panerai

Emmanuel Perrin wird der neue Panerai CEO.

Die Zukunft von Panerai unter Emmanuel Perrin

Man darf gespannt sein, welchen Weg Panerai unter Emmanuel Perrin nehmen wird. Schließlich ist Panerai keine der alteingesessenen Uhrenmarken aus der Westschweiz, sondern blickt auf eine eher junge, bewegte Geschichte zurück. Denn erst durch ihre Wiederbelebung Anfang der 1990er Jahre durch prominente Träger wie die Hollywood-Actionstars Sylvester Stallone oder Arnold Schwarzenegger gewann die Marke internationale Bekanntheit, bevor sie im Jahr 1997 von Richemont, damals noch als Vendôme Group agierend, übernommen wurde.

Kein Selbstläufer also für den neuen Panerai CEO Emmanuel Perrin, insbesondere da China unverändert maue Zahlen liefert und auch in Europa kein neues, starkes Wachstum erkennbar ist. Allerdings wird Perrin sicherlich vermehrt auf die uhrmacherische Substanz der Panerai Uhren setzen, bzw. bietet auch der historische Markenkern der Panerai Geschichte als Taucheruhr der italienischen Kampftaucher sicher noch so manche Überraschung. Wer dies nicht glaubt, sollte bei Jose Perez und seinem Uhrenblog Perezcope.com mit seinen unglaublich profunden Artikeln über die Geschichte der Marke Panerai nachlesen. Aber dazu demnächst mehr.

Sylvester Stallone und Panerai Luminor Slytech

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