Drei neue Seiko Prospex Taucheruhren
Seiko feiert mit 3 Modellen einer Seiko Diver’s Watch 60th Edition. Und das aus gutem Grund, denn im Jahr 1965 hatte das Unternehmen die erste japanische Taucheruhr auf den Markt gebracht. An diese Leistung erinnern drei limitierte Editionen.
- Seiko Prospex 1965 Heritage Diver’s Watch 60th Anniversary Limited Edition
- Seiko Prospex 1968 Heritage Diver’s Watch GMT 60th Anniversary Limited Edition und
- Seiko Prospex Marinemaster Professional Diver’s Watch 60th Anniversary Limited Edition

Blick in die Annalen
Bevor wir näher auf diese drei Jubiläumsmodelle eingehen, gilt es ein Augenmerk auf das Jahr 1965 zu lenken. Monate zuvor hatten die Olympischen Sommerspiele das Land der Aufgehenden Sonne von den langen Schatten des Zweiten Weltkriegs erlöst. Als offizieller Zeitnehmer wartete Seiko 1964 mit dem noch vergleichsweise einfachen Handaufzugskaliber 5719 im ersten japanischen Armbandchronographen auf.

In eben jenem Jahr 1964 startete bei Seiko die Entwicklung der ersten professionellen Taucher-Armbanduhr Japans. Damit wollte die Manufaktur den europäischen Mitbewerbern ihre Leistungsfähigkeit verdeutlichen. Vor allem auf dem Gebiet wasserdichter Gehäuse besaßen eidgenössische Fabrikanten zunächst einen sehr großen Vorsprung. Folglich musste der fernöstliche Newcomer etwas Besonderes bieten. Dieses Bestreben deckte sich mit der von Seiko im eigenen Haus verbreiteten Philosophie, dass Taucheruhren die Kompetenz in ganz besonderer Weise unterstreichen.
In diesem Sinne gehörten hohe Wasserdichte, Belastbarkeit, unmissverständliche Ablesbarkeit selbst bei mäßigen Sichtverhältnissen und hohe Stoßfestigkeit zum Leistungsspektrum der neuen Kreation. Bis 150 Meter Tauchtiefe widerstand das 38 Millimeter große, 13,4 Millimeter hohe Stahlgehäuse dem nassen Element. Eine damals noch in beiden Richtungen drehbare Tauchzeitlünette gehörte ebenfalls zu den äußeren Werten. Die Stunden, Minuten und Sekunden stellte das hauseigene Automatikkaliber 6217A mit 12½ Linien Durchmesser und 2,5 Hertz Unruhfrequenz dar.

Rund 13.000 Yen kostete damals die Referenz 6217-8001, auch 62MAS-010 genannt. Ihre anerkannte Zuverlässigkeit führte dazu, dass sie 1966 an die Handgelenke des 8. Antarktischen Überwinterungsteams. fand. Dieser Erfolg motivierte die Techniker zu weiteren Taten dieser Art. 1968 später wartete Seiko mit einer bis zu 30 bar druckdichten Profi-Taucheruhr auf. Der Gangregler ihres Automatikwerks vollzog stündlich 36.000 Halbschwingungen.

Seiko Diver’s Watch 60th Anniversary
Soweit die Vergangenheit, welche von Seiko-Enthusiasten und -Sammlern in allen Ehren gehalten wird. Nun ist Original-Vintage einmal nicht jedermanns Sache, denn die Gehäuse waren für heutige Verhältnisse doch recht klein. Außerdem nimmt man derartige Veteranen ungern mit in die Welt des Schweigens. Die Entscheidung des Hauses Seiko, mit besagten limitierten Diver’s watch 60th Anniversary Editionen an eine Epoche des Aufbruchs in die Tiefen des Meeres zu erinnern, ist deshalb mehr als verständlich. Bei den 3 verschiedenen Jubiläumsmodellen haben die Produktverantwortlichen unverkennbar daran gedacht, dass ihre Klientel unterschiedliche Ansprüche und Budgets besitzt. Denn wie sagt man so schön: Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen.

Erinnerungen an 1965
Exakt 6.000 Mal gibt es ab Mai 2025 das Einstiegsmodell des Unterwasser-Trios. SPB511 lautet die Referenz der Seiko Prospex 1965 Heritage Diver’s Watch 60th Anniversary Limited Edition. Diese Taucheruhr mit Wellenmotiv am silberfarbenem Zifferblatt knüpft an das bereits eingehend beschriebene Premierenmodell von 1965. Allerdings besitzt das superhart beschichtete Stahlgehäuse einen zeitgemäßen Durchmesser von 40 Millimetern. Und die Druckdichte reicht bis zu sehr beruhigenden 30 bar.

Am Handgelenk trägt die Uhr 13 Millimeter auf. Fast schon Selbstverständlichkeiten sind einseitig rastende Drehlünette, Saphirglas mit Antireflexbeschichtung auf der Innenseite, verschraubter Gehäuseboden und Schraubkrone sowie Lumibrite-Leuchtausstattung für Zeiger und Indexe.

Das ebenfalls beschichtete Gliederband verfügt über eine verstellbare Dreifachschließe mit Druckknopfentriegelung. Die Bandglieder halten Durchschlagstifte zusammen.

6R55 heißt das im Gehäuseinneren verbaute Automatikwerk mit beidseitig aufziehender Kugellager-Schwungmasse, circa 72 Stunden Gangautonomie und drei Hertz Unruhfrequenz. Rechnen kann man mit einer täglichen Gangabweichung zwischen minus 15 und plus 25 Sekunden. Für diese Uhr ruft Seiko 1.500 Euro auf.

1968 lebt auf …
…und zwar in Gestalt der Referenz SPB509. Dahinter verbirgt sich die Seiko Prospex 1968 Heritage Diver’s GMT 60th Anniversary Limited Edition. Wie beim vorherigen Modell erstreckt sich die Produktion auf 6.000 Exemplare. Jedes davon gelangt im Juni 2025 mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.900 Euro in die Geschäfte.

Fürs Geld gibt es das ebenfalls mit drei Hertz oszillierende und 72 Stunden am Stück laufende Automatikkaliber 6R54. Dank Magic Lever spannt der Kugellagerrotor die Spron-510-Zugfeder in beiden Drehrichtungen. Seine Besonderheit besteht in einem zusätzlichen unabhängig verstellbaren 24-Stunden-Zeiger, was einer so genannten Büro-GMT-Funktion entspricht.

Die Merkmale der in diesem Fall 42 Millimeter messenden und 13,3 Millimeter hoch bauenden Schale entsprechen jenen der Referenz SPB511. Allerdings befindet sich die Schraubkrone hier bei „4“. Die Ganggenauigkeit der fertigen Uhr bewegt sich im täglichen Spektrum zwischen minus 15 und plus 25 Sekunden.

Spitzenmodell
Wie so oft kommt auch hier das Beste zum Schluss. Gemeint ist die ab Juli 2025 verfügbare Seiko Prospex Marinemaster Professional Diver’s Watch 60th Anniversary Limited Edition. Der Premiumanspruch beginnt beim Automatikkaliber 8L45, dessen dünnere und längere Aufzugsfeder trotz vier Hertz Unruhfrequenz eine Wochenend-Gangautonomie bietet. Will heißen: Etwa 72 Stunden lang bracht es keinen Energienachschub durch den in beiden Drehrichtung aufziehenden Kugellagerrotor. Seiko bezeichnet das 8L45 als das derzeit beste in der Palette mechanischer Kaliber.

Davon zeugt auch die erreichbare Ganggenauigkeit im deutlich engeren Bereich zwischen minus fünf und plus zehn Sekunden. Diese Premium-Mechanik umfängt ein opulentes Titangehäuse mit superharter Beschichtung.

Monobloc-Konstruktion gewährleistet Wasserdichtigkeit bis zu 60 bar Druck und eignet sich auch ohne Heliumventil für Sättigungstauchen. Der Schriftzug Professional auf dem von der Tiefsee inspirierten Zifferblatt kommt also nicht von ungefähr. Aus Gründen der Sicherheit sind die geprägten Indexe integrierter Bestandteil. Selbst bei härtesten Stößen bleiben sie an Ort und Stelle. Dicke klare Farbe unterstreicht die Dreidimensionalität des in allen Lebenslagen bestens ablesbaren Leuchtzifferblatts.
Leuchtstarkes Lumibrite tragen natürlich auch die Zeiger. Unschönen Kratzern wirkt eine diamantähnliche Karbonbeschichtung (DLC) auf dem Edelstahl-Inlay der Tauchzeit-Drehlünette entgegen. (Interessante Uhren mit schwarzem oder schwarz-beschichtetem Gehäuse stellen wir hier auf Uhrenkosmos vor.) Die solcherart erzeugte Oberflächenhärte übersteigt das Übliche in etwa um den Faktor sechs.

Über abgerundete Glieder für hohen Tragekomfort verfügt das neu entwickelte Titan-Gliederband. Übrigens soll diese neue Taucheruhr Teil des Arktis-Forschungsprogramms der Japan Agency for Marine-Earth Science and Technology (JAMSTEC) werden. Dieses Engagement demonstriert, dass es Seiko Prospex Ernst ist mit der Unterstützung verschiedener Initiativen zum Schutz der Meere.
Logischerweise muss man für die insgesamt 600 Exemplare dieser Armbanduhr mir sehr viel Tiefgang auch tiefer in die Taschen greifen. Als unverbindliche Preisempfehlung nennt Seiko 5.200 Euro. Mehr Infos gibt es direkt beim Hersteller.


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