Schwarz
Frauen schätzen ihr „Kleines Schwarzes“, die stilistische Wunderwaffe zum richtigen Anlass. Dem stehen schwarze Uhren in puncto Eleganz, Coolness und Ausstrahlung in nichts nach. Denn eine schwarze Uhr kann je nach Styling die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen oder dezent unter Hemd und Ärmel verschwinden. Entsprechend hoch im Kurs stehen bei Uhrenmarken hochwertige Zeitmesser in Schwarz.
Dabei gilt es jedoch zwischen PVD Beschichtung, DLC Beschichtung und Keramik zu unterscheiden. Auch Titan kann je nach Legierung und Finish eine fast schwarze Optik annehmen, bzw. sind natürlich auch noch Gehäuse aus schwarzem Karbon seit einigen Jahren heiß begehrt.
Als Wegbereiter der schwarzen Uhr ist sicherlich Rado und Porsche Design zu nennen. Rado, weil sie mit Uhren mit schwarzem Keramikgehäuse ein komplettes Marktsegment eröffneten. Gleiches gilt für Porsche Design, bei dem Ferdinand A. Porsche bei der Lancierung des ersten Orfino Porsche Design Chronographen heftige Kritik einstecken musste. Dabei sind die Vorzüge von schwarzer Keramik sofort ersichtlich. Das leichte, extrem kratzfeste Gehäuse bietet eine hohe Unempfindlichkeit gegen Kratzer und Schrammen und hat ein geringes Gehäusegewicht. Allerdings ist es empfindlich bei einem Sturz auf eine harte Oberfläche und springt leicht.
Die schwarzbeschichteten Porsche Design Chronographen wiederum überzeugen durch gute Ablesbarkeit und haben den technischen, automobil-angehauchten Look salonfähig gemacht. Die spätere Verwendung von dunklem Titan mit Carbon verhalf den Uhren auch zu einer dauerhafteren dunklen Optik.
Das Problem der Abnutzung haben übrigens auch noch heutige PVD-beschichtete schwarze Zeitmesser, wenn die physikalische Dampfphasenabscheidung (Physical Vapour Deposition) mit z.B. Chromoxid oder Titankarbid nur unzureichend vorgenommen wird. Ein besseres, weil haltbareres und robusterers Ergebnis erzielen dagegen Uhren mit DLC Beschichtungen. Die schwarze DLC Diamond-like-carbon, also „Kohlenstoff mit Diamanteigenschaften“ Beschichtung wird ebenfalls im Vakuum auf die Metalloberfläche aufgetragen. Aber im Unterschied zur einfachen PVD-Beschichtung wird bei der DLC Beschichtung ein Carbon-Kohlestofffilm mit aufgebracht. Dieser sorgt für eine Härte von rund 4.000 Vickers und widersteht auch stärksten mechanischen Belastungeren über viele Jahre.
Schwarze Uhren
Der Trend zur schwarzen Uhr ist natürlich auch an den großen Playern der Uhrenbranche nicht vorbeigegangen. Entsprechend gibt es von fast allen wichtigen Modellen schwarze Gehäusevarianten. Ob Omega, Tudor, Hublot oder IWC – sie alle haben schwarze Varianten im Angebot, die optisch aus dem Rahmen fallen und ein natürlicher Gesprächsanlass ist.
Wobei insbesondere die „Uhrenklassiker“ davon profitieren, dass die Konturen dieser Uhren so prägnant sind, dass die Modelle auch in Schwarz sofort erkannt werden. Die vier von uns vorgestellten schwarzen Uhren haben alle ein Keramikgehäuse, was zeigt, dass die recht aufwendige Technik des Gehäusebaus aus Keramik keinem der Konzerne mehr Kopfzerbrechen bereitet.
Schwarze Uhrgehäuse aus Karbon
Strenggenommen sind die meisten Karbongehäuse ja nicht komplett schwarz. Warum auch, schließlich liegt der Reiz der Gehäuseoberfläche aus ihrer schichtartigen Struktur. Sie entsteht durch das Backen der aufeinandergelegten Karbonmatten, bzw. durch das Fräsen und Polieren der Gehäuseoberflächen. Dass schwarze Karbonuhren ausnehmend leicht und doch extrem robust und widerstandsfähig sind, ist eine gern gesehene Begleiteigenschaft.
Wie stark die Maserung der schwarzen Gehäuse ausfällt, hängt mit der Farbigkeit, Anzahl und Dicke der Karbon-Schichten zusammen. Da die viele Uhrenliebhaber eine damaszenerstahlartige Maserung lieben, gehört solch Farbigkeit bei schwarzen Uhren zu den häufigsten Designs. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Mustern und Farbigkeiten. Diese drei Modelle von Panerai, Richard Mille und zeigen die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten.
Schwarzsehen
So unerwünscht wie die Nutzung des öffentlichen Rundfunks ohne Bezahlung der Gebühr ist mancher Uhrenmarke die Personalisierung ihrer Modelle durch den einen oder anderen Uhrenbesitzer. Diese lassen sich in ihrem Wunsch nach Schwärze kaum bremsen. Entsprechend haben sich drei, vier Uhrentuner darauf spezialisiert, derlei Personalisierung ins Schwarze fachmännisch vorzunehmen. Eine ausgesprochen schöne Veredelung nehmen etwas die Anbieter Blaken, das Studio Artisans de Genève oder auch Black Venom in Italien vor. Wobei sich die Preise nach dem Aufwand der Personalisierung richten.
Allerdings sollte man mit solch geschwärzter Uhr keinen regulären Service bei IWC, Rolex oder Patek in Anspruch nehmen. Diese stellen nämlich den Urzustand der Uhr wieder her. Auch eine Art von schwarzem Humor.
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