Manufakturwerk
Mit einem Manufakturwerk lassen sich gleichermaßen Uhrenliebhaber wie die Verantwortlichen von Uhrenmarken glücklich stimmen. Wollen doch beide mit einem Manufakturkaliber aus eigener Herstellung ein exklusives Produkt jenseits von Eta und Sellita ihr eigen nennen. Die hier vorgestellten Uhren tun eben jenes – und das zu einem fairen Preis.
Manufaktur mit Zeigerdatum
Seit 1938 offeriert Oris Armbanduhren mit Zeigerdatum. Nach der begrenzt erhältlichen Oris Hölstein Edition 2021 mit dem hauseigenen Automatikkaliber 403, der Uhrenkosmos berichtete hier, ist diese ikonographische Armbanduhr seit November auch in unlimitierter Ausführung erhältlich. Ihr Stahlgehäuse mit 38 Millimetern Durchmesser und bis zu fünf bar reichender Druckdichte besitzt selbstverständlich einen Saphirglas-Sichtboden.
Dahinter zeigt sich besagtes Uhrwerk aus eigener Herstellung. Selbiges ist hochgradig amagnetisch, verfügt über Rotoraufzug, fünf Tage Gangautonomie, vier Hertz Unruhfrequenz und eine Ganggenauigkeit im Delta der amtlichen Schweizer Chronometernorm. Nach Registrierung auf MyOris erstreckt sich die Garantie für die Big Crown Pointer Date Calibre 403 auf beruhigende zehn Jahre. Nach dieser Zeitspanne ist auch der erste Service fällig. Preis 2.900 Euro.
Sächsisches Meer-Gefühl
Wer Wassersport liebt und die Farbe des Ozeans gerne auch am Handgelenk tragen möchte, sollte sich näher mit der neuen Nomos Club Sport neomatik 42 Datum beschäftigen. Wie mittlerweile oft in der Uhrenbranche, sendet der Name auch hier eine klare Botschaft aus. Exakt 42 Millimeter Durchmesser besitzt die stählerne Schale. Rein theoretisch machen ihm Tauchgänge bis zu 200 Metern Tiefe nicht das Geringste aus. Wenn die Krone nicht fest mit dem Gehäusekorpus verschraubt ist, strahlt ein signalroter Ring am Tubus ein Warnzeichen aus.
Neomatik Datum ist ein klarer Hinweis auf das im Gehäuseinneren arbeitende Uhrwerk. Konkret verwendet die Glashütter Familienmanufaktur das 3,6 mm flache DUW 6101 aus eigener Fertigung. Zu den äußeren Werten gehören ein Strahlenschliff-Leuchtzifferblatt in galvanischem Blau sowie ein sportliches Gliederarmband mit Sicherheitsfaltschließe. Für 3.120 Euro ist der sportive sächsische Zeitmesser erhältlich.
Email für zarte Handgelenke
Sieht man einmal von chinesischen Produzenten ab, offeriert Seiko derzeit die wohl günstigsten mechanischen Uhrwerke eigener Entwicklung und Fertigung. Zum Preis von 1.600 Euro sind noch rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest 2021 insgesamt 1.000 Exemplare der femininen Seiko Presage mit blauem Emailzifferblatt aus der Werkstatt von Mitsuru Yokosawa erhältlich.
In der Referenz SPB236 mit goldbeschichtetem Stahlgehäuse verbaut die 1881 gegründete Manufaktur Seiko das Automatikkaliber 6R31 mit drei Hertz Unruhfrequenz und rund 70 Stunden Gangautonomie. Einen Sichtboden besitzt das 34,3 Millimeter messende und bis fünf bar druckdichte Schraubboden-Gehäuse nicht. Seine Aufzugs- und Zeigerstellkrone trägt einen Diamant von 0,05 Karat. Neben dieser begrenzt verfügbare Ausführung gibt es noch in Gestalt der Referenzen SPB233 und SPB234 noch zwei unlimitierte Versionen mit dem gleichen Manufakturkaliber, aber weißem Emailblatt. In Stahl kostet dieser Zeitmesser 1.350 Euro. Das Modell mit Goldbeschichtung ist erhältlich für 1.400 Euro.
Gemeinschaftswerk mit Manufakturkaliber
Die Erfahrung mit hoch belastbare Taucheruhren reicht bei Tudor zurück bis in die 1950-er Jahre. Dabei profitierte die Uhrenmarke logischer Weise von der Kompetenz ihrer großen Mutter Rolex. 1956 startete Tudor eine Kooperation mit der Groupe d’Étude et de Recherches Sous-Marines (G.E.R.S.), einer wissenschaftlichen Einrichtung der französischen Marine mit Sitz in Toulon. Danach agierte das Unternehmen bis in die 1980-er Jahre als Lieferant der französischen Marine. Diese Tradition findet nun ihre Fortsetzung im Modell Pelagos FXD. Dessen Entwicklung erfolgte zusammen mit einer Spezialeinheit der Militärs. Die drei Buchstaben symbolisieren besonders robuste, fest mit der 42-Millimeter-Titanschale verankerte Bandstege. Solche verlangen logischer Weise nach speziellen Armbänder. In diesem Fall besteht das Mitgelieferte aus sehr robustem Polyethylengewebe. Durch ein Klettverschluss-System passt es an schlanke oder auch starke Handgelenke.
Wie einst in beide Richtungen verstellbar ist die Titan-Lünette mit Keramikeinlage. Eine retrograde 60-Minuten-Skalierung gestattet Navigation in aufeinanderfolgenden Etappen. Bis zu 20 bar Druck reicht die Wasserdichte. Vor dem Einbau ins Gehäuse muss sich das hauseigene Automatikkaliber MT5602 mit 70 Stunden Gangautonomie und vier Hertz Unruhfrequenz im Zuge einer offiziellen Chronometerprüfung bewähren. Erhältlich ist der Tauchbolide für 3.650 Euro.
Schweizer Ikone mit Stoppfunktion
Nicht zuletzt auch wegen ihres klaren Designs machte die von Jack W. Heuer kreierte und 1963 lancierte Carrera von sich reden. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte entwickelte sich der Chronograph besagten Namens zu einer echten Uhr-Ikone. Verständlich, dass sie bei der Manufaktur weiterhin im Fokus steht und zur Entwicklung zeitgemäßer Evolutionsstufen anregt.
Eine der neuen namens Carrera Calibre Heuer 02, Referenz CBN20210.BA0642, setzt die beinahe 60-jährige Tradition auf Manufakturlevel fort. Ihr bis zehn bar wasserdichtes Stahlgehäuse umfängt das hauseigene Automatikkaliber Heuer 02 mit Rotor-Selbstaufzug, 80 Stunden Gangautonomie, Fensterdatum bei „6“, Schaltrad-Chronograph sowie bis zu 30 Minuten und 12 Stunden reichenden Totalisatoren. 42 Millimeter misst die Schale, deren Sichtboden interessierte Blicke auf die zeitschreibende Mechanik gestattet. Im Gegensatz zu einst hält ein Edelstahl-Gliederband den für 5.050 Euro erhältlichen Stopper am Handgelenk.
Für Menschen beiderlei Geschlechts
Als Rolex im Jahr 1953 die neue Explorer vorstellte, maß deren wasserdichte Oyster-Schale mit Schraubkrone gerade einmal 34 Millimeter. Damals galt dieser Durchmesser als eine Art Standard bei Armbanduhren fürs männliche Geschlecht. Unter diesen Vorzeichen kann die Oyster Perpetual Explorer des Jahres 2021 fast schon mit Gardemaßen aufwarten. Ihr bis zehn bar wasserdichtes Edelstahlgehäuse ist nämlich 36 Millimeter groß.
Mit der Lancierung der Referenz 124300 endet übrigens die Geschichte der 39-Millimeter-Explorer, welche lange Jahre lang den Einstieg in die Welt der Genfer Manufaktur verkörperte. In dem nach einiger Wartezeit für 5.950 Euro erhältlichen Chronometer der Superlative zeigt das natürlich selbst gefertigte Automatikkaliber 3230 die Stunden, Minuten und Sekunden an. Zu den Merkmalen dieses Uhrwerks gehören eine Chronergy-Hemmung, vier Hertz Unruhfrequenz und 70 Stunden Gangautonomie. Mit fünf Jahren Garantie stattet Rolex dieses Unisex-Modell aus.
Limitiertes zum Jubiläum
Auf beachtliche 175 Jahre Uhrengeschichte kann Ulysse Nardin im Jahr 2021 zurückblicken. Anlässlich dieses Jubiläums präsentiert die in Le Locle beheimatete Manufaktur verschiedene limitierte Editionen. Dazu gehört auch die stählerne Marine Torpilleur Panda. Der Name des für 7.200 Euro erhältlichen Zeitmessers erinnert einmal an kleine und schnelle Torpedoboote. Auf das mehrfarbig gestaltete Zifferblatt weist Panda hin. Mit Blick auf die lange einschlägige Tradition weckt der gesamte Auftritt Assoziationen an präzise Marinechronometer.
In der 42 Millimeter großen Schale mit Sichtboden kommt das hauseigene, vor den Einbau COSC-zertifizierte automatische Manufakturwerk UN-118 zum Einsatz. 60 Stunden beträgt die Gangautonomie des Uhrwerks. Zu den insgesamt 260 Bauteilen gehören eine vollkommen amagnetische Unruhspirale aus thermisch stabilisiertem sowie Hemmrad und Anker aus diamantbeschichtetem Silizium. Neben den Stunden, Minuten und Sekunden lassen sich auch die verbleibende Gangreserve sowie das Datum ablesen. Nach 300 Exemplaren endet die Produktion.
Manufaktur aus La Chaux-de-Fonds
Ein sportlich-elegantes und zugleich auch luxuriöses Zeit-Zeichen wollte Girard-Perregaux 1975 mit der neuen Linie Laureato setzen. Der Name leitet sich ab aus dem 1967 angelaufenen und für damalige Verhältnisse durchaus aufwühlenden Film The Graduate, also auf gut Italienisch Laureato. Speziell auf der stiefelförmigen Halbinsel entwickelte sich diese Armbanduhr rasch zu einem prestigeträchtigen Geschenk für Laureaten aller Art. Seitdem hat die zur Kering-Gruppe gehörende Manufaktur ihre Ikone kontinuierlich evaluiert und durch Komplikationen aufgewertet.
Einen völlig neuen Eindruck erweckt die Laureato Absolute Automatic 44mm. Ihre 44-mm-Schale mit Saphirglas-Sichtboden besteht aus schwarz beschichtetem Titan. Stunden, Minuten, Sekunden und Datum stellt das 3,36 mm flache Zentralrotor-Manufakturkaliber 03300-1060 dar. Nach Vollaufzug oszilliert der Gangregler rund 46 Stunden lang mit vier Hertz. Der Preis liegt bei 10.400 Euro.
Sportlich-Elegantes primär für Frauen
Aus dem Produktportfolio der Uhrenmanufaktur Piaget ist die Linie Polo nicht mehr wegzudenken. Deren Geschichte reicht zurück bis ins Jahr 1979. Deutlich sportlicher wurde es 2016 mit dem Start der Polo S. Natürlich hat es mit dem zusätzlichen Buchstaben seine Bewandtnis. Er symbolisiert jenes Material, aus dem Gehäuse und Gliederband auch der neuen Polo Date bestehen. Gemeint ist edler Stahl. Mit 36 Millimeter Durchmesser sowie einem blauen Zifferblatt, dessen Goldindexe funkelnde Diamanten tragen, wendet sich diese Armbanduhr primär ans weibliche Geschlecht.
Von selbst mag sich verstehen, dass hauseigene Mechanik aus eigener Manufaktur für die akkurate Anzeige von Stunden, Minuten, Sekunden und Datum verantwortlich zeichnet. Konkret handelt es sich um das 3,6 mm flache Automatikkaliber 501P, welches aus 186 Komponenten besteht. 43 Stunden lang vollzieht die Unruh stündlich 21.600 Halbschwingungen, wenn die Zugfeder voll gespannt war. Der Preis: 13.200 Euro.
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