Fußball-Europameisterschaft
Sehen und gesehen werden. Diese Verbindung zählt natürlich auch im globalen Show-Biz Fussball. Entsprechend erstaunt es nicht sonderlich, dass alle gesichteten Uhren der Fußballnationalspieler von Luxus-Marken sind. Wer dies nun lediglich auf die fürstliche Bezahlung der Rasensportler schiebt, tut Fußballern unrecht. Denn die Auswahl der Spieler zeigt einiges an Sachverstand.
So kann man bei Durchsicht der offiziellen Instagram Accounts durchaus feststellen, dass für die Mehrzahl der Athleten, egal ob aus Deutschland oder dem Ausland, teure Uhren nicht nur Accessoires, sondern ein erarbeitetes Symbol ihres Aufstiegs und Erfolgs sind. Überdies wissen insbesondere die stark im Rampenlicht stehenden Fußballnationalspieler um die Macht der Medien, bzw. die Bedeutung von Social Media für die Fans. Entsprechend ist die bewusste Form der Inszenierung eine Form von Marketings.
Zu guter Letzt darf man ohne Übertreibung behaupten, dass heutige Fußballern Uhren auch als Wertanlage verstehen und die Zeiten vorbei sind, in denen Fußballer vom Schlage eines George Best (1946-2005) einen ausufernden Lebensstil betrieben. Der irische Fußballspieler, der viele Jahre für Manchester United spielte, galt zwar als einer der begabtesten Fußballer seiner Generation, war aber auch für seinen extravaganten Lebensstil abseits des Platzes bekannt. Ihm wird das Zitat zugeschrieben: “Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst.”
Uhren der Fussballnationalspieler
Wirft man einen Blick auf die Uhren der verschiedenen Luxusmarken, fällt auf, dass die nationale Auswahl der besten Fussballer bei der Wahl ihrer Uhr in der Mehrzahl der Fälle auf Bewährtes setzen. Entsprechend stark ist die Luxus-für-alle-Marke Rolex stark präsent. Aber die überproportionale Anzahl von Patek Philippe Uhren zeigt, dass Fussballer durchaus mit Uhrensachverstand an die Sache herangehen.
Wir haben uns deshalb einige der Uhren angesehen, die unsere Fußballnationalspieler auf den Insta-Accounts aufblitzen lassen. Natürlich in einer rein zufälligen Auflistung, frei von jeglichen Bundesligarängen, europäischen Startplätzen oder Transfersummen. Und mit dem stets im Hinterkopf zu behaltenden Hinweis, dass die von uns gezeigten Uhren die Spitze des Eisbergs sind und praktisch alle Nationalspieler mehr als die eine oder andere, sichtbar getragene Uhr sein Eigen nennt.
Ilkay Gündogan
Der 1990 in Gelsenkirchen geborene Kapitän der deutschen Fussballnationalmannschaft wird nicht umsonst von seinem Ex-Trainer Pep Gardiola als einer der intelligentesten Fußballspieler bezeichnet, mit denen der Erfolgstrainer zusammengearbeitet hat. Ilkay Gündogan weiß einfach, was er tut.
Auch abseits des Platzes zeigt der als bodenständig und reflektiert beschriebene Gündogan Intelligenz und Kennerschaft. Dies gilt auch für die Uhr des Fussballnationalspielers, den Rolex Cosmograph Daytona Chronographen. Das auf der Watches and Wonders 2023 vorgestellte neue Modell der Daytona mit allen neuen technischen Details hatten wir hier auf Uhrenkosmos bereits vorgestellt.
Joshua Kimmich
An dem im Jahr 1995 geborenen Mittelfeldspieler, manche sagen auch Abwehrspieler, scheiden sich die Geister. Einerseits besticht er durch taktisches Verständnis, Passgenauigkeit und charakterliche Führungsqualität. Andererseits würde man dem ballsicheren Rechtsverteidiger der deutschen Nationalmannschaft, rein aus der persönlichen Ansicht des Autors, mehr gedankliche wie physische Geschwindigkeit auf dem Platz wünschen. Tadellos bleibt der langjährige Spieler des FC Bayern bei der Wahl seiner Uhr. Mit der Hublot Classic Fusion Chronograph beweist der ehrgeizige Balltreiber, dass er die gekonnte Balance aus Style und sportlichem Chronographen zu schätzen weiß.
Antonio Rüdiger
Wenn es einer auf dem Platz, aber gerne auch mal außerhalb krachen lässt, dann ist dies wohl Antonio Rüdiger. Denn der am 3. März 1993 geborene Abwehrspieler von Real Madrid geht gerne All-in. Entsprechend könnte man mit der Anzahl seiner Uhren einen eigenen Artikel füllen. Wir haben uns für ein Glanzstück seiner Uhrensammlung entschieden. Die grün-gelbe Richard Mille RM 067. Sie ist zwar nicht mehr direkt bei Richard Mille erhältlich. Dafür gibt es die Uhr bei einigen Gebrauchtmarkt-Börsen. Die Preise beginnen bei knapp einer Viertelmillion Euro aufwärts. Wie bereits erwähnt – Rüdiger ist kein Freund von halben Sachen.
Chris Führich
Ein gutes Gefühl für sportliche Chronographen und echte Klassiker beweist der Newcommer unter den Nationalspielern Chris Führich. Der am 9. Januar 1998 in Castrop-Rauxel geborene schnelle Stürmer zeigt seit 2021 beim VFB Stuttgart sein großes Potential und glänzt mit Torgefahr. Aber auch im Uhrenbereich zeigt Führich mit der Wahl eines schwarzen Porsche Design Chrono All Black Limited Edition sein Gespür für feine Technik und Stil.
Kai Havertz
Steil nach oben ging es auch für den Mittelstürmer oder die hängende Spitze Kai Havertz. Der 1999 geborene Fußballnationalspieler, der 2016 seine Karriere startete und bei seinen Stationen in Chelsea und Arsenal stets seine Abschlussstärke unter Beweis stellte, zeigt auch bei der Wahl seiner Armbanduhr eine gute Wahl. Auf Instagram zeigt er sich mit einer Rolex Day-Date mit President-Armband in Everose-Gold und grünem Zifferblatt.
Emre Can
Was es heißt, sich durchzuboxen und oben mitzuspielen, zeigt Nationalspieler Emre Can. Der 1994 geborene Fußballer mit türkischen Wurzeln ist eine der tragenden Säulen von Borussia Dortmund. Was die wenigsten wissen ist, dass er seine Profikarriere ursprünglich beim FC Bayern begann, bevor er nach Stationen bei Bayer Leverkusen, FC Liverpool und Juventus Turin im Jahr 2020 zum BVB wechselte.
Somit ist es auch kaum erstaunlich, dass Can sich auch unter den Uhren der Fußballnationalspieler nach oben orientiert. Zu seinen schöneren Stücken gehört neben einigen Rolex-Exemplaren eine stählerne Patek Philippe Nautilus mit blauem Zifferblatt. Mag sich also der eine oder andere Stil-Papst über die Wahl seiner Sonnenbrille mokieren, die Uhr ist über alle Zweifel erhaben und ein absolutes Sammlerstück.
Robert Andrich
Wer nun meint, dass der 1994 in Potsdam geborene Robert Andrich prädestiniert für einen stählernen Zeitmesser härtester Gangart wäre, wird dem robusten und kampfstarken Mittelfeldspieler von Erstmals-Meister Bayer Leverkusen nicht gerecht. So hat sich der spätberufene Nationalspieler weder für eine Sinn U1 Spezialuhr aus U-Bootstahl, noch für einen bis 1.000 Meter wasserdichten Mühle Glashütte S.A.R. S.A.R. Rescue-Timer der 1994er-Edition entschieden.
Am Handgelenk des robusten Rasensportlers prangt vielmehr eine stählerne Cartier Santos de Cartier. Was zeigt, dass Robert Andrich mehr von Uhren und der besonderen Entstehungsgeschichte der Santos de Cartier Uhr weiß, als manch anderer Balltreter. Überdies lässt sich ohne Übertreibung sagen, dass Robert Andrich sei es in puncto Accessoires, als auch in puncto Selbstverschönerung von bemerkenswerter Konsequenz ist. Ein echtes Gesamtkunstwerk von sportlicher Statur.
Marc ter Stegen
Es muss ein sonderbares Gefühl zu sein, mit dem Marc ter Stegen zur deutschen Nationalmannschaft fährt. Als einer der weltbesten Torhüter und Gewinner nationaler und internationaler Trophäen, muss sich ter Stegen in der Nationalmannschaft meist mit der Rolle als zweiter Torhüter abfinden. Dabei zeigt der Torhüter mit seinen exzellenten Reflexen, seiner ausgezeichneten Ballbehandlung und wie klugen Spieleröffnung, warum er in Spanien mehr gilt als in Deutschland.
Klug und detailversessen wählt Marc ter Stegen auch seine Armbanduhren. Neben der Rolex für jeden Tag ist der Fußballstar von Barcelona auch regelmäßig mit einer robusten, wie leichtgewichtigen Carbon-Hublot Big Bang Black Magic zu sehen. Was aber in keiner Weise bedeutet, dass er für seine persönliche Zukunft schwarzsehen muss. Schließlich ist der 1992 geborene Top-Torhüter satte 6 Jahre jünger als All-Mountain-Ski-Ass Manuel Neuer.
Niklas Füllkrug
Da mag noch einer sagen, Deutschlands aktuell wirkungsmächtigster Fußballnationalspieler würde nicht auch bei Uhren für allerhöchste Weihen gut sein.
Der 1993 in Hannover geborene, 1,89 Meter große Mittelstürmer ist eine Wucht. Menschlich sympathisch, sein Umfeld einnehmend, Spitzname “Lücke”, aber auch fußballerisch in seinem kompromisslosen Zug zum Tor, verbunden mit einer hohen Abschlussstärke. Diese Abschlusssicherheit zeigt er auch bei der Wahl seiner Uhr, ablesbar an seiner
Füllkrug begann seine Profikarriere bei Werder Bremen und spielte auch für Greuther Fürth, 1. FC Nürnberg und Hannover 96, bevor er 2019 zu Bremen zurückkehrte. Dort entwickelte er sich zum Führungsspieler und Torjäger.
Thomas Müller
Etwas schwerer tun wir uns entgegen, wenn wir Ihnen unter den Uhren der Fußballnationalspieler nun auch die Uhren von Thomas Müller zeigen wollen. Was folgenden Hintergrund hat.
Als Führungsspieler des FC Bayern lässt sich nicht ganz verheimlichen, zu welchen Zeiten Thomas Müller eher nicht zu Hause anzutreffen ist. Eben eine solche Fußballpartie nutzten Uhrenliebhaber der ungeliebten Sorte, um den mehr als 120-fachen Fußballnationalspieler um seine stattliche Uhrensammlung zu bringen. Wenn wir Ihnen nun also ein Bild von Thomas Müller und seiner Uhr zeigen, müssen wir fairerweise dazusagen, dass es sich womöglich um eine seiner Uhr gehandelt hat. Was trotzdem für die kundige Auswahl des Fußballers spricht, finden Sie nicht?
Uhren der Stars
Sollte Ihnen unsere kleine, natürlich vollkommen unvollständige Auflistung gefallen haben, können wir Ihnen noch einige prachtvolle Handgelenke der letzten Oscar-Preisverleihung ans Herz legen. Sie finden die Stars – und unter Ihnen auch Bastian Schweinsteiger – und ihre Zeitmesser hier.
Und unseren Fußballern können wir zu Ihrer Wahl nur gratulieren, bzw. sie ermuntern auch einmal zur einen oder anderen neuen kleinen, feinen Marke zu greifen.
Die Frage ist, wieviel Spieler die Uhren von den jeweiligen Marken “angedient” bekommen. Sagt es also wirklich etwas über die Uhrenliebe der Spieler aus? Haben die eine Wahl, für welche Marke oder welche konkrete Uhr sie sich entscheiden oder entscheidet das der Manager bzw. die Marke?
Eine gute Frage, definitiv. Allerdings kennen wir einige der Marken recht gut. Ebenso, wie diese mit ihren Testimonials arbeiten. Rolex arbeitet z.B. sehr professionell mit seinen vertraglich gebundenen Sportlern oder Musikern. Man stimmt sich mit den Sportlern ab. Diese tragen dann bei den Events die passenden Uhren, mit denen dann auch geworben wird. Siehe Tennis Roland Garros und den Testimonials Sinner und Alcaraz. Gleiches gilt für die Rolex Aktivitäten im Bereich Golf. In der Formel 1 betreibt Rolex dagegen nur Werbung, ohne dass man einzelne Fahrer ausstattet.
Gleiches gilt für Hublot. Man hat eine Vereinbarung mit der Fifa (bzw. der Premier League und Bundesliga etc.) und stattet zusätzlich einzelne Spieler oder Trainer aus. Bekanntestes Testimonial ist sicher Kylian Mbappé.
Schwieriger wird es bei Richard Mille. Hier legt man Wert auf die Feststellung, keine einzige Uhr an Sportler oder Stars zu vergeben. Ob das wirklich so ist – siehe Rafael Nadal – lässt sich nicht überprüfen. Gleichwohl geht man davon aus, dass die Mehrzahl der Sportler die Uhren kauft.
Was die Rolex-Träger im Fussball betrifft, so lässt sich sagen, dass Rolex soweit wir es wissen, keinen einzigen Fussballer mit Uhren ausstattet. Rolex ist jedoch als weltweit bekannteste Uhrenmarke verbunden mit dem damit verbundenen Status der Marke für viele Fussballer eine sichere Wahl. Zum einen, was den möglichen Wertverlust betrifft, zum anderen, was die “Solidität” der Marke ausmacht. Entsprechend beliebt sind Day-Date oder Daytona bei Fussballern.
Wobei uns klar ist, dass die meisten Fussballer mehrere Luxusuhren ihr Eigen nennen.
🙂