Vom Breitling Chronomat zum Breitling Navitimer Ref. 806 zur Breitling Navitimer Ref. 806 1959 RE-Edition
Die Kalender zeigten das Jahr 1941, als Willy Breitling den neuen Breitling Chronomat“ mit dem Kaliber Venus 175 vorstellte. Er basierte auf einer 1940 hinterlegten Patentschrift mit der Nummer 217012. Der einprägsame Name resultiert aus der Tatsache, dass diese Armbanduhr neben dem Chronographen auch über einen kreisförmigen Rechenschieber für Multiplikationen, Divisionen, Gleichungen und Prozentrechnungen verfügt.
Betrachtet man den Breitling Navitimer 806 verwundert es nicht, dass der Navitimer voreinigen Jahrzehnten schier „über Nacht“ zur offiziellen Fliegeruhr der internationalen Pilotenvereinigung AOPA avancierte. Mehr noch. Breitling entwickelte sich in den 1950er-Jahren zu einem erstrangigen, weltweit bedeutenden Hersteller von Präzisionsuhren für die Flugzeugindustrie. Der illustre Kundenkreis umfasste nicht zuletzt das US-amerikanische Militär, damals führende Flugzeughersteller wie Convair, Douglas, Lockheed oder Vickers sowie internationale Fluggesellschaften wie beispielsweise Air France, American Airlines, British Overseas Airline Corp. (B.O.A.C), Japan Airlines, KLM, TAP Portugal oder United Airlines.
Übrigens beinhaltet der Modellname die englischen Wörter „navigation“ und „timer“. Die häufig gebrauchte Titulierung „Navytimer“ liegt für den Breitling Navitimer deshalb komplett daneben.
Ab 1954 gab es den ausdruckstarken Breitling Navitimer Referenz 806 in drei verschiedenen Ausführungen. Die 8060, auch 806 S genannt, verfügte über ein Stahlgehäuse. Ihr Preis lag bei 385 Mark oder umgerechnet ca. 190 Euro. Zehn Mark mehr kostete die Referenz 8061 oder 806 P. Der Buchstabe steht für ein Goldplaqué-Gehäuse. 798 Marke oder rund 400 Euro wurden für die Referenz 8062 oder 806 G mit massivem Goldgehäuse fällig.
Nachdem es sich beim Navitimer eindeutig um eine Toolwatch handelte, stand die Version in Stahl in der Käufergunst ganz oben. Üblicherweise tickte im Gehäuseinneren das Kaliber 178 des Rohwerkefabrikanten Venus, mit dem Breitling eine enge Geschäftsbeziehung pflegte. Die Produktion des 14-linigen Handaufzugswerks mit Schaltradsteuerung des Chronographen und Horizontalkupplung erstreckte sich von 1941 bis 1966.
Breitling Navitimer 806
Georges Kern, der aktuelle CEO und Minderheitseigentümer von Breitling besitzt ein ausgeprägtes Gespür für Tradition und Trends. Daher blieb ihm die große Fangemeinde nicht verborgen. Insbesondere der Breitling Navitimer Ref. 806 erfreut sich dort größter Beliebtheit. Daher feierte die 1959 lancierte Ausführung der Referenz 806 während der Baselworld 2019 ein Comeback. Und zwar als weitestgehend authentische Re-Edition. Mit 40,9 Durchmesser entsprechen die Dimensionen der stählernen Schale exakt den einstigen.
Damals handelte es sich übrigens um ein bemerkenswert großes Gehäuse. Auf einen Sichtboden müssen die Käuferinnen und Käufer ebenfalls verzichten. Daher blüht das verbaute hochwertige Handaufzugskaliber Breitling B09 im Verborgenen. Wie gehabt erfolgt die Bedienung des Rechenschiebers per gerändelter Lünette. Jene des Jahres 1959 verfügte über insgesamt 94 Kerben. In den frühen 1950-er Jahren zählte man 125, während es 1960 nur noch 93 waren. Hierbei scheint es sich um ein eher marginales Merkmal handeln. Sammler und Vintage-Freaks sprechen jedoch von wichtiges Details.
Neue, aber kaum sichtbare Aspekte
Als ein Tribut an die Gegenwart versteht sich beim 2019er Breitling Navitimer Ref. 806 1959 Re-Edition der auf drei bar Druck angehobene Grad an Wasserdichte. Des Weiteren kommt nicht strahlende und damit ungefährliche „Super-LumiNova“-Leuchtmasse zum Einsatz. Bleibt als Drittes das Uhrwerk mit Stoppfunktion.
Der Ebauchesfabrikant Venus ist seit den frühen 1980-er Jahren Geschichte. Aber bekanntlich ist Breitling seit 2009 eine waschechte Manufaktur. Weil das Automatikkaliber B01 ganz und gar nicht zu diesem Retromodell passen würde, hat Georges Kern das neue B09 entwickeln lassen. Dessen Mechanik basiert, wie vier Hertz Unruhfrequenz, 70 Stunden Gangautonomie, Schaltradsteuerung des Chronographen, Vertikalkupplung, 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler signalisieren, auf Bewährtem. Mit Blick in die „Navitimer“-Vergangenheit muss die Zugfeder allerdings in regelmäßigen Abständen manuell gespannt werden. Die Ganggenauigkeit in eng umrissenem Rahmen bestätigt ein COSC-Zertifikat. Die gesamte Armbanduhr mit Manufakturkaliber, von der es 1959 Exemplare zum Preis von je 7.700 Euro geben wird, geben wird, begleitet eine fünfjährige Garantie.
Uhrenkosmos Modell-Steckbrief
Hersteller | Breitling |
Name | Navitimer Ref. 806 1959 Re-Edition |
Referenz | AB0910371B1X1 |
Premiere | März 2019 |
Uhrwerk | Kaliber B09 |
Aufzug | manuell |
Durchmesser | 30 Millimeter |
Bauhöhe | 6,73 Millimeter |
Unruhfrequenz | vier Hertz |
Gangautonomie | ca. 70 Stunden |
Anzeige | Stunden, Minuten, Permanentsekunde |
Zusatzfunktionen | Schaltrad-Chronograph, Vertikalkupplung, 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler |
Gehäuse | Edelstahl |
Durchmesser | 40,9 Millimeter |
Höhe | 13,43 Millimeter |
Wasserdichte | drei bar |
Armband | Leder im Vintage-Stil, Dornschließe |
Preis | 7.700 Euro |
Limitierung | 1959 Exemplare |
Ich wollte die Uhr kaufen und keinen Simmel lesen
Also zum simplen Uhrenkaufen gibt es wohl geeignetere Plattformen.
Wir machen Uhrenkosmos für Menschen, die sich für Uhren und ihre Geschichte tatsächlich interessieren….
😉