Es ist schwer, den Überblick über die neuen Uhren der Watches and Wonders 2025 zu behalten. Zu breit und tief ist das Angeboten Neuheiten dieser Genfer Uhrenmesse. Geschweige denn, dass wir uns anmaßen würden, alle coolen, besonderen oder ausnehmend wichtigen neuen Modelle abzubilden. Dafür ist das Angebot viel zu groß und zu gut. Aber das Einsehen der eigenen Beschränktheit, zumindest bei der Beurteilung, was eine interessante Neuheit darstellt, das sollte uns doch gelingen.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Im Wissen darum, dass wir am liebsten weitere 50 Uhren zeigen möchten. Aber auch in der Gewissheit, dass die hier vorgestellten Uhrenneuheiten der Watches and Wonders 2025 Ihnen einen kleinen Überblick geben, was in Genf so alles zu sehen ist. Immerhin haben Endverbraucher inzwischen die Möglichkeit, die Messe an den letzten Messtagen zu besuchen und die neuesten Modelle in den Schaukästen zu bestaunen. Hier kommt unser kleiner Aufgalopp.
Neue Uhren der Watches and Wonders 2025
Hier kommen unsere Kandidaten – wobei wir Ihnen versichern können, dass in den kommenden Tagen und Wochen wir Ihnen noch viele weitere Uhren ausführlich vorstellen werden.
Alpina Heritage Tropic-Proof Handwinding: So geht Retrolook
Einmal mehr in der jüngeren Firmengeschichte setzt Alpina auf das bewährte Thema Retrolook. Heritage Tropic-Proof Handwinding heißt der Newcomer von Alpina, den die Schweizer Traditionsmarke während der Watches and Wonders 2025 ins Rennen um die Gunst der internationalen Kundschaft schickt. Mit nur 34 Millimetern Durchmesser des Gehäuses lässt die Tochter des japanischen Citizen-Konzerns jene Vergangenheit wieder aufleben, als diese Dimension bei Herrenuhren gang und gäbe war. Das Außenmaß orientierte sich einst schlicht und einfach an der Größe des verbauten Uhrwerks.
In der dreiteiligen Gehäuseschale mit geschlossenem und speziell graviertem Schraubboden, hoch bombiertem sowie entspiegeltem Saphirglas findet das bei Sellita eingekaufte Handaufzugskaliber AL-480 bis zu drei bar Wasserdruck Schutz. Zum Schwimmen und Tauchen sollte man diese Armbanduhr also tunlichst nicht mitnehmen. Weil das Werk nach spätestens 42 Stunden stehenbleibt, sollte man es außerdem nicht versäumen, rechtzeitig durch Kronendrehungen frische Energie zuführen. Am Handgelenk hält den Zeitmesser ein weiches Alcantara-Band mit Dornschließe. Wahlmöglichkeit besteht bei der Farbe des Zifferblatts.

Bell and Ross BR-03 Skeleton Lum Ceramic
Insgesamt 250 dieser neuen Armbanduhr wird Bell and Ross fertigen und zum Verkauf anbieten. Die Lieferung erfolgt mit zwei selbst tauschbaren Bändern: Kautschuk und Velcro. Tagsüber präsentiert sich die Bell&Ross BR-03 Skeleton Lum Ceramic schwarz – bei Nacht dagegen eindrucksvoll leuchtend. Darauf weist auch der Name Skeleton Lum Ceramic unmissverständlich hin.
Damit es beim täglichen Tragen keine unschönen Kratzer geben kann, lässt die Pariser Uhrenmarke mit Fertigungsstätte in der Schweiz die charakteristische 41- Millimeter-Schale aus dem Werkstoff kratzfester Keramik fertigen. Folglich zeigt das Gehäuse allem, was unschöne Kratzer machen möchte, die kalte Schulter. Zum Messen und Bewahren der Zeit kommt ein Automatikwerk vom Kaliber BR-328 zum Einsatz.
Das wirklich Besondere an diesem Zeitmesser besteht in seiner verblüffenden Optik. Zu diesem Zweck heben die Produktgestalter das durchbrochene schwarze Zifferblatt an den Rändern mit nachleuchtendem Super-LumiNova C3 hervor. Befestigt auf einer durchscheinenden und getönten Platte entsteht bei Dunkelheit ein neonartiger Photolumineszenzeffekt. Die Schnittform kommt nicht von ungefähr. Sie orientierte sich an die Konturen der Uhrwerks-Brücken. Dadurch rücken die geschwärzten Zahnräder ins Blickfeld. Bleibt ein grüner Leuchtmassen-Umriss, welcher die Ausschnitte der Bell&Ross BR-03 Skeleton Lum Ceramic nachzeichnet und Erinnerungen an den beleuchteten Kühlergrill eines Autos weckt.

Eberhard Contodat Chronograph: Ein Datums-Chronograph aus La Chaux-de-Fonds
Bei Eberhard & Co. besitzt der im Rahmen der Watches and Wonders 2025 erstmals gezeigte Contodat Chronograph beinahe selbstverständlich eine Vergangenheit. Den Modellnamen hatte sich das Schweizer Unternehmen mit italienischen Eigentümern schon im Jahr 1955 rechtlich schützen lassen. Ein optisch und auch technisch verändertes Modell trat in den 1970-er Jahren ans Licht der Öffentlichkeit. Daran orientiert sich der 2025-er Newcomer. B
Beim Blick aufs Zifferblatt dieses Armbandstoppers mit 39 Millimeter großem Stahlgehäuse und bis zu zehn bar reichender Wasserdichte fällt ein trapezförmiges Datumsfenster auf. Durch seine Positionierung ganz „im Süden“ bei 6 Uhr durchbricht es den rechts angeordneten 45-Minuten-Totalisator nicht. Diesen treibt das bewährte Automatikkaliber SW510 mit vier Hertz Unruhfrequenz, einseitig aufziehendem Kugellagerrotor und Kulissenschaltung des Chronographen an. 48 Stunden beträgt die Gangautonomie.
Die Zeiger für Stunden und Minuten sowie die Indexe der Eberhard Contodat Chronograph tragen nachleuchtendes Super-LumiNova. Im Verbund mit dem roten Chronographenzeiger gestattet eine äußere Tachymeterskala (wie solch eine Skala misst, stellen wir hier vor) das Messen von Durchschnittsgeschwindigkeiten über einen Kilometer oder eine Meile hinweg.

Frederique Constant Classic Perpetual Calendar Manufacture: Korrekt bis 2100
Soviel an Fakten bei einer neu gestalteten Armbanduhr von Federique Constant vorweg: Neben den Stunden und Minuten stellt das hauseigene Automatikkaliber FC-776 im polierten Sichtboden-Stahlgehäuse, Durchmesser 40 Millimeter, Datum, Wochentag, Monat, Schaltjahreszyklus und dazu auch noch die Mondphasen dar. Bis Ende Februar 2100 verlangt das immerwährende Kalendarium rein theoretisch nach keiner manuellen Korrektur. Demgegenüber weichen die in einem Fenster angezeigten Lichtphasen des bleichen Erdtrabanten etwa alle drei Jahre um einen Tag von der astronomischen Norm ab.
Beim Frederique Constant Classic Perpetual Calendar Manufacture sticht das lachsfarbene Zifferblatt sofort ins Auge. Mit einem Preis von weniger als 10.000 Euro gehört die Schweizer Manufaktur unter dem Dach der japanischen Citizen-Gruppe eindeutig zu den günstigsten Anbietern dieser astronomischen Komplikation mit beeindruckender Langzeitwirkung. Rund 72 Stunden am Stück läuft das mit Perlage und Genfer Streifenschliff dekorierte Uhrwerk nach Vollaufzug durch seinen Rotor. Damit übersteht es auch ein komplettes Wochenende im Tresor ohne Stillstand. Eine Faltschließe besitzt das am Gehäuse der Frederique Constant Classic Perpetual Calendar Manufacture befestigte Alligator-Lederband.

Oris Big Crown Pointer Date: Das Datum gibt es per Zeiger
Erst nach zehn Jahren wird bei der neuen Big Crown Pointer Date von Oris mit dem Manufakturkaliber 403 ein erster Service fällig. Genauso lange erstreckt sich auch die von Oris für diese Armbanduhr gewährte Garantie. Bei der seit 1904 im Baselland beheimateten Uhrenmarke reicht die Geschichte des Zeigerdatums zurück bis ins Jahr 1938.
Zum Leistungsspektrum des exklusiven Automatikwerks gehört unter anderem eine fünftägige Gangautonomie. Dank entsprechender Bauteile besitzt die mit vier Hertz oszillierende Mechanik überdies eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen magnetische Einflüsse. Schutz bis zu fünf bar Wasserdruck bietet ihr ein Stahlgehäuse mit 40 Millimetern Durchmesser.
Beinahe von selbst mag sich verstehen, dass der Boden der Oris Pointer Date mit einem Saphirglasfenster ausgestattet ist. Wahlmöglichkeit besteht beim Armband: Edelstahl oder Hirschleder von Cervo Volante. Vor dem in verschiedenen Farben erhältlichen Zifferblatt rotieren vier Zeiger zur Indikation von Stunden, Minuten, Sekunden und des Datums, das der Uhr als Namenspatin dient.

Parmigiani Fleurier Tonda PF GMT Rattrapante: Im neuen Farbgewand
Die Kalender zeigten 2022, als Parmigiani Fleurier seine Tonda PF GMT Rattrapante während der Watches and Wonders erstmals vorstellte. Neu im Jahr 2025 ist eine Version mit handguillochiertem Zifferblatt in Verzasca-Grün. Die Zeit stellen ein roségoldener und zwei weißgoldene Zeiger dar.
Uhrenkenner verknüpfen das Wort rattraper, zu Deutsch einholen, spontan mit einem Schleppzeiger-Chronographen. Einen solchen dürfen Sie von dieser zurückhaltend gestalteten, unterwegs rund um den Globus ausgesprochen hilfreichen Armbanduhr allerdings nicht erwarten. Dafür besitzt sein flaches, aus 215 Komponenten zusammengefügtes Mikrorotor-Automatikkaliber PF 051 mit 48 Stunden Gangautonomie gleich zwei Zeiger zur Darstellung der Stunden.
Während man sich über Zeitzonengrenzen hinweg bewegt, lässt sich der farblich mit dem Minutenzeiger korrespondierende per Knopfdruck schrittweise zur jeweiligen Ortszeit verstellen. Zurück daheim bewegt ihn der Kronendrücker ruck-zuck unter den goldfarbenen Ortszeit-Stundenzeiger, der unterwegs stets die Heimatzeit bewahrt. Einfacher geht es nicht. Ans Handgelenk findet das Ganze mit einem 40 Millimeter messenden Sichtboden-Stahlgehäuse. Die Wasserdichte der Parmigiani Fleurier Tonda PF GMT Rattrapante Verzasca der Wasserdichte reicht bis zu sechs bar. Weitere Tonda PF Uhren finden Sie hier auf Uhrenkosmos.com.

Audemars Piguet Royal Oak Double Balance Wheel Skeleton Bleu Nuit Nuage 50: Doppelt geschwungen
Ohne von Gérald Genta gestaltete und 1972 auf den Markt gebrachte Royal Oak sähe es für die heuer genau 150 Jahre alte Manufaktur Audemars Piguet im abgeschiedenen Vallée de Joux womöglich nicht so gut aus. Immerhin trägt diese sportlich elegante Ikone mehr als 85 Prozent zum Umsatz des weiterhin von den Gründerfamilien beeinflussten Unternehmens bei. Kein Wunder also, dass das Jubiläumsjahr 2025 der Royal Oak einen breiten Rahmen einräumt. Zu den Highlights gehört ganz zweifellos die 41 mm große Royal Oak Doppelte Unruh – Skelettiert in „Bleu Nuit, Nuage 50“.
Kratzfeste Keramik ist das Material, aus dem das Outfit gefertigt wird. Die Schale mit achteckigem Glasrand umfängt das selbst entwickelte und aus 245 Komponenten produzierte Kaliber 3132. Seine Besonderheit besteht in der Montage von zwei Unruhn samt den zugehörigen Spiralen auf einer Unruhwelle. Stündlich vollzieht das Duo 21.600 Halbschwingungen. Dank durchbrochener Ausführung des Automatikwerks mit rund 45 Stunden Gangautonomie kommen Mechanik-Voyeure voll auf ihre Kosten.

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