Natürlich könnte man jetzt sagen, eine Einzeigeruhr ist eine Einzeigeruhr. Und wenn es eine Uhrenmarke gibt, die mit Fug und Recht behaupten kann, „die“ Einzeigeruhrenmarke schlechthin zu sein, dann wohl MeisterSinger. Schließlich baut man seit der Markengründung durch Manfred Brassler ununterbrochen und ausschließlich Einzeigeruhren – auch wenn diese recht unterschiedliche Formen und Farben annehmen können, wie etwa die MeisterSinger Pangaea Day Date oder Lunascope mit farbigem Zifferblatt und Bronzegehäuse zeigen.


Schaut man angesichts der neuen MeisterSinger Emaille 1Z Edition wieder zurück zu den Anfängen der Marke, waren es zunächst Uhren mit elfenbeinfarbenem Zifferblatt, mit denen MeisterSinger auf sich aufmerksam machte. Die Farbwahl sollte nicht zuletzt der Farbigkeit von Email-Zifferblättern alter Uhren entsprechen, dienten diese doch in Form und Gestalt als Vorbild der MeisterSinger Einzeigeruhren.

MeisterSinger Emaille 1Z
Insofern ist auch die Edition 1Z des Jahres 2024 einerseits ein Zurück zum MeisterSinger Markenkern, andererseits zeigen die kleinen, feinen Details der auf lediglich 24 Exemplare limitierten Emaille Edition die stete Weiterentwicklung der Marke.
Dabei wird die Optik der Neuauflage wie einst durch das aufwendige Zifferblatt aus echter Email sowie die gebläuten Stahlzeiger bestimmt. Gleichgeblieben ist auch der grundsätzlich hohe Aufwand, der notwendig ist, ein Emailzifferblatt herzustellen. Eine Erfahrung, die MeisterSinger bereits mit der im Jahr 2022 lancierten MeisterSinger Singularis Emaille machte. (Wir hatten die Uhr hier bereits vorgestellt.)


Emaille
Die Herstellung von Emaille-Zifferblätter für Uhren nahm vor allem zu Beginn des 18. Jahrhunderts Fahrt auf, als viele Taschenuhren mit gebrannten Zifferblättern aus Email, französisch Emaille geschrieben, versehen wurden. Bei der Emaille Herstellung wird hiefür eine glasartige Masse auf eine Metalloberfläche aus Messing aufgebrannt.
Die Bestandteile modernen Emails sind Borax, Feldspat, Fluorit, Quarz, Soda, Natriumnitrat wobei sich über die Zugabe von Cobalt-, Mangan- oder Nickeloxid die Farbigkeit herstellen lässt. Da der Herstellungsprozess bei Temperaturen von 800 bis 950 Grad Celsius erfolgt und das Abkühlen und Abschrecken der hauchdünnen Emailleschicht sehr vorsichtig ablaufen muss, bleibt auch heute noch die Ausschussquote von Emaillezifferblättern hoch.



MeisterSinger Emaille Edition 1Z
Ist das Werk gelungen, zeigen sich die aufwendig gewonnenen Emailzifferblätter in einem warmen, sanft schimmernden Licht. Im Kontrast dazu steht der stahlgebläute Stundenzeiger, der dank seiner präzisen Pfeilspitze die Zeit bis auf 5 Minuten genau anzeigt. Für eine gute Ablesbarkeit sorgen zudem die klar konturierten schwarzen Indexe von 01 bis 12 und eine 5-Minuten-Minuterie.
Die in einem Blau gehaltene zusätzliche Auszeichnung der Zeit von 13 bis 24 Uhr, bzw. die jeweilige 30 Minuten Unterteilung erleichtert zwar formal das bessere Ablesen der Zeit, doch dürfte die Ausweisung der vollen Stunden von 13 bis 24 Uhr wie auch die zusätzliche 30 Minuten Markierung eher optischen Gesichtspunkten geschuldet sein.


ETA / Unitas 6498
Die trotz alltagstauglicher Wasserdichtigkeit eher weniger sportlich und mehr im Retro-Stil gehaltene Gestaltung der Uhr wird dahingehend verstärkt, dass die MeisterSinger Edition 1Z mit Emaillezifferblatt sowie einem modifizierten Unitas Kaliber mit Handaufzug ausgestattet wurde. Das ETA/Unitas 6498-1 Werk ist gut sichtbar unter dem Glasboden platziert und ermöglich den Blick auf das 36,6 mm große und 4,5 mm hohe Savonette-Kaliber mit verzierten Brücken, sonnengeschliffenen Rädern, gebläuten Schrauben und dem Genfer Streifen Schliff der Brücke. Es misst die Zeit bei gemächlichen 18.800 Halbschwingungen und liefert eine Gangautonomie von bis zu 46 Stunden.


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