Longines präsentiert für das Jahr 2025 mit der Longines Ultra-Chron Carbon eine innovative Neuinterpretation seiner historisch bedeutenden Ultra-Chron Taucheruhr. Diese schrieb nämlich im Jahr 1968 als erste Hochfrequenz-Taucheruhr der Welt Geschichte und zeichnete sich durch ihr innovatives 5-Hz-Kaliber 431 aus, das bereits vor über 50 Jahren eine bemerkenswerte Ganggenauigkeit von einer Minute pro Monat erreichte.
Wobei man dazu wissen sollte, dass die Marke bereits um die Jahrhundertwende mit Stoppuhren mit 10tel- und 100tel-Sekunde durch ihre technische Kompetenz im Bereich der Hochfrequenz-Chronometrie auf sich aufmerksam machte.
Longines Ultra-Chron
Gleichwohl war das schnellschwingende, 1967 vorgestellte 50-Hz-Werk von Longines, zu seiner Zeit eine kleine Sensation. An diese knüpfte die erfolgreiche Wiedereinführung der Longines Ultra-Chron Linie im Jahr 2022 an. Mit der neuen Ultra-Chron Carbon geht man nun sowohl für die Ultra-Chron Reihe wie auch Longines selbst einen weiteren Schritt weiter und präsentiert erstmals eine Version mit Carbongehäuse, die die traditionelle Longines-Uhrmacherkunst mit der Materialwissenschaft moderner Uhrengehäuse verbindet.
Longines Ultra-Chron Carbon
Das kissenförmige Gehäuse der Ultra-Chron Carbon behält mit 43 Millimetern Durchmesser und einer Höhe von 14 Millimetern die zeitgemäßen Proportionen des Vorgängermodells bei. Die eigentliche technische Innovation liegt stattdessen im verwendeten Material, denn das Gehäuse wird in einem aufwendigen Verfahren aus unidirektionalen Carbonfasern und Epoxidharz gefertigt. (Mehr über die komplizierten Möglichkeiten der Herstellung von Karbon-Gehäusen gibt es hier zu lesen.)
Diese Materialien, die ihre Ursprünge in der Luftfahrttechnik haben, werden unter hohem Druck und Hitze in Form gebracht und anschließend kalt geschnitten. Durch die spezielle Verarbeitung entstehen charakteristische Streifenmuster in den Carbonstrukturen, die jedes Gehäuse zu einem Unikat machen. Die oberen Gehäuseoberflächen und der Gehäuseboden werden dabei mit einer speziellen Flockenmethode bearbeitet, die diesen Bereichen eine dynamische Struktur verleiht, ohne die Grundform der Uhr zu verändern.
Besonders effektiv zeigt sich diese Verarbeitung an den Gehäusecarbonfasen, wo die sanfte Krümmung die ausgestellte Form der Oberfläche betont und dem Gehäuse seine unverwechselbare Erscheinung verleiht.
Im Gegensatz zum Vorgängermodell, das eine drehbare Lünette mit Saphir-Einsatz und Leuchtmarkierungen besaß, verfügt die neue Version allerdings über eine feststehende, verschraubte, fixe Lünette, die mit einem mattschwarzen Aluminiumeinsatz und silbernen Ziffern in Fünf-Minuten-Intervallen ausgestattet ist.
Diese Konstruktion verhilft der Uhr zu einer hohen Robustheit und unterstreicht den technischen Charakter der Uhr. Allerdings bietet sie nicht die klassische Funktion einer drehbaren Taucher-Lünette.
Gleichwohl sorgt die Kombination aus Carbon, verschraubter Titankrone sowie der verschraubte Gehäuseboden aus Titan für eine professionelle Wasserdichtigkeit von bis zu 300 Meter, womit die Ultra-Chron in puncto Wasserdichtigkeit sogar den strengen Anforderungen an eine moderne Taucheruhr vollumfänglich gerecht wird.
Ultra-Chron Carbon Zifferblatt
Das sandgestrahlte, anthrazitfarbene Zifferblatt präsentiert sich als Zusammenspiel verschiedener Elemente. Die aufgesetzten rechteckigen Indexe sind mit einem zentralen Streifen aus Super-LumiNova versehen und harmonieren perfekt mit den grauen PVD-beschichteten Stunden- und Minutenzeigern, die ebenfalls mit Leuchtmasse ausgestattet sind. Die vollständige äußere Sekundenskala in Kontrast-Weiß gewährleistet eine präzise Zeitablesung auch unter schwierigen Lichtverhältnissen. Als historische Referenz findet sich über der 6-Uhr-Position das originale Hochfrequenz-Ultra-Chron-Logo in einer abgedunkelten Version. Ein kastenförmiges Saphirglas mit beidseitiger Entspiegelungsbeschichtung schützt das Zifferblatt und unterstreicht den vintage-inspirierten Charakter der Uhr.
Im Inneren der Ultra-Chron Carbon arbeitet das technisch anspruchsvolle Kaliber L836.6, ein von ETA für Longines entwickeltes Hochfrequenz-Uhrwerk, das allem Augenschein nach auf dem hochfrequent modulierten Kaliber ETA C07.811 basiert. Mit seiner Frequenz von 5 Hz, also 36.600 Halbschwingungen pro Stunde, erreicht es eine so eine außergewöhnliche Präzision.
Das 11 1/2 Linien-Werk verfügt über eine automatische Energiegewinnung und ist mit einer antimagnetischen Silizium-Unruh-Spiralfeder ausgestattet. Es bietet dank des amagnetischen Siliziums eine hohe Resistenz gegen magnetische Felder auf dem Niveau der ISO 764 Vorgabt. Positiv ist auch die trotz 5 Hz Frequenz immer noch gute Gangreserve von 52 Stunden zu erwähnen, die mit normalen Automatikwerken dieser Leistungsklasse vergleichbare Gangautonomie gewährleistet. Seine Chronometerzertifizierung nach ISO 3159-Standard wird vom renommierten Schweizer Prüflabor TimeLab ausgestellt, was die hohe Ganggenauigkeit des Werks unter verschiedenen Bedingungen bestätigt. Auch wenn das Werk nicht ganz das Niveau der METAS-Zertifizierung der Schwestermarke Omega erreicht, zeigt es sich in seiner Preisklasse absolut wettbewerbsfähig.
Longines Heritage Ultra-Chron Carbon
Die Ultra-Chron Carbon wird mit einem schwarzen technischen Textilarmband ausgeliefert, das über eine Dornschließe aus Titan verfügt. Diese Materialwahl trägt mit dazu bei, dass Uhr und Armband auf ein ausnehmend geringes Gesamtgewicht von knapp 80 Gramm kommen. Mit Metallband würde das Gewicht natürlich leicht hochgehen, allerdings wurde ein solches noch nicht vorgestellt.
Der Preis der Uhr liegt bei ca. 4.760 Euro, bzw. 4.900 US-Dollar. Erhältlich ist die Uhr allerdings noch nicht, vielmehr soll die unter der Referenz L2.839.4.52.2 geführte Karbon-Version der Longines Ultra-Chron Carbon erst in den kommenden Wochen im Fachhandel wie direkt unter Longines erhältlich sein. Wen es mehr in die Luft, statt unter Wasser zieht, für den gibt es auch das Modell Longines Pilot Majetek, das wir hier auf Uhrenkosmos vorgestellt hatten.
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