Longines Pilotenuhr

Longines Pilot Majetek: Jetzt wird es sportlicher!

Longines pflegt seine Heritage Modellserie und lanciert mit der Longines Pilot Majetek eine neue, deutlich veränderte Version der einstigen Pilotenuhr der tschechischen Luftwaffe. So sieht die neue "Majetek" aus - und das ist uns dabei aufgefallen.

von | 07.03.2023

Uhren mit Militär-Historie wie die Longines Pilot Majetek haben eine große Fangemeinde, denn Fliegeruhren sind dank ihrer klaren Linienführung und Funktionalität attraktiv. Überdies haben sie in der Regel eine lange Geschichte, da die Fluggeschwader der Militärs im vergangenen Jahrhundert ein hohes Ansehen genossen. Wer aber nun unmittelbar an deutsche Marken wie Stowa, Tutima oder Hanhart denkt, vergisst, dass in den vielen Ländern ganz andere Modelle dank ihrer Historie Sammler begeistern. So sind etwa die verschiedenen IWC Mark Fliegeruhren der englischen Luftwaffe heute von vielen Sammlern gesucht.

Eher einer kleineren Sammlergemeinde sind bisher die Modelle Longines Majetek von 1935 bekannt. Dabei ist „Majetek“ nicht der Name eines Piloten oder Flugstaffel. Vielmehr steht Majetek für die einstige Bodenprägung „Majetek Vojenské Správy“, was auf Tschechisch schlicht „Eigentum des Militärs“ heißt.

Longines lieferte die robusten Fliegeruhren mit ihrem charakteristischen, tonneau-förmigen Gehäuse und der geriffelten Lünette ab Mitte der 30er Jahre an die tschechische Luftwaffe. Nach dem Krieg blieben die zuverlässigen Uhren mit ihrem Militärkaliber noch lange im Umlauf, bevor sie von Uhrensammlern entdeckt wurden. Denn anders, als die meisten der klassischen Fliegeruhren strahlt die Gehäuseform der Majetek Pilotenuhr durch ihre ungewöhnliche Kissenform und die kannelierte Lünette durchaus Eleganz aus.

Longines Majetek von 1938

Frühe "Majetek" Militäruhr von Longines aus dem Jahr 1938

Original Prägung Majetek Vojenské Správy

Den Spitznamen "Majetek" erhielten die Uhren über die Prägung "Majetek Vojenské Správy" auf dem Gehäuseboden

Longines Heritage 1935

Longines blieb die Suche der Uhrensammler nach Modellen wie der Longines Lindbergh Stundenwinkel oder der Longines Pilot Majetek nicht verborgen und legte im Jahr 2014 das Modell Longines Heritage 1935 auf. Dabei blieb die Grundform der tonneau-förmigen Uhr und der Lünette weitgehend unverändert.

Longines Heritage 1935 von 2014

Das Modell Longines Heritage 1935 von 2014

Longines Pilot Majetek

Anders ist dies bei der Longines Pilot Majetek von 2023 der Fall. Bei diesem Modell erhielt die kannelierte Lünette einen metallenen Innenring und die Gehäuseform wurde mit einem seitlichen Flankenschutz der Krone versehen –  was nicht unbedingt jedem gefallen dürfte, allerdings den Schutz der Krone massiv erhöht.
Dabei widersteht Longines dem aktuellen Trend zu kleineren Uhrengehäusen und setzt auf kürzere, besser zu tragenden Bandanstößen, sowie ein Gehäuse von 43 mm Größe und eine Bauhöhe von 13,25 mm. Womit die Uhr immerhin 3 mm größer als das einstige, 40 mm große Original von 1935 ist. Überhaupt wirkt die Uhr sportlich-robuster, schwerer und kantiger als das einstige Original.

Die optisch massivere Wirkung entsteht nicht zuletzt durch den metallenen Innenring der Lünette. Dessen Einführung geschieht jedoch aus gutem Grund. Wurde beim Ursprungsmodell von 1935 die Lünette, der innere Zeiger und das Glas als Einheit gedreht, bleibt das Glas bei der neuen Pilot Majetek dank des neuen inneren Lünettenrings fest. Diese Lösung wurde auch deshalb erwogen, um der Uhr eine zum Schwimmen und Tauchen befähigende Wasserdichtigkeit von bis zu 100 Meter Wassertiefe zu gewähren.

Longines Pilot Majetek

Longines Pilot Majetek 2023 mit braunem Lederband

Majetek

Nahe am Original ist hingegen der durch vier Schrauben fixierte Gehäuseboden angelegt. Statt der, heute natürlich unsinnigen Gravur „Majetek Vojenské Správy“, trägt er eine Gravur mit dem Modellnamen Longines Pilot Majetek, einen Hinweis auf das Chronometer-Zertifikat und die Wasserdichte, sowie die Nummerierung der Uhr. Damit überträgt Longines die Gravur von früher in die Neuzeit. Gleiches geschieht mit dem mattschwarzen Zifferblatt mit Eisenbahnminuterie, den hellen arabischen Ziffern und der kleinen Sekunde bei 6 Uhr. Glücklicherweise verzichtet man auch auf das Datum, das bei Majetek-Modellen von 2014 anzutreffen war.

Fast ein bisschen schade ist hingegen, dass man sich bei der 2023 Version der Longines Majetek für gerade Schwertzeiger entschied. Nicht, dass diese schlecht aussehen würden. Aber die Kathedralenzeiger der allerersten Longines Pilot Uhren von 1935 wirken einfach eleganter und leichter, auch wenn die Ablesbarkeit bei schlechtem Licht gar nicht mal so einfach war.
Erfreulich dagegen ist die Rückkehr der Dreiecks-Markierung der Lünette. Damit lässt sich die in beide Richtungen drehbare Lünette perfekt zum Einstellen und Ablesen von Zeitintervallen nutzen.

verschraubter Gehäuseboden der Pilot Majetek von Longines mit Prägung

Prägung des verschraubten Gehäusebodens der Majetek Uhr

Longines Militär Uhr von 1935 Foto Antiquorum

Historische Longines Pilotenuhren mit Kathedralenzeiger

Longines Majetek Zifferblatt mit Leuchtziffern und Schwertzeiger

Zifferblattgestaltung der Majetek Pilot mit Leuchtziffern und Schwertzeigern

Kaliber L893.6

Eine weitere Verbesserung zum Original nimmt Longines mit der Verwendung des Automatikwerks L893.6 vor. Diese auf Basis des ETA Kalibers A31.L91 stammende und von Longines auf die Marke abgestimmte hochwertige Kaliber arbeitet bei 25.200 Halbschwingungen pro Stunde und kommt mit dem Nachweis einer bestandenen COSC-Chronometer-Zertifizierung zum Kunden. Vorzüglich ist auch die Gangreserve von bis zu 72 Stunden.

Die Stahluhr wird von Longines mit drei möglichen Armbändern angeboten. Zur Wahl steht entweder ein Lederband in Grün oder Braun. Ebenso gibt es eine zusätzliche Nato-Band Variante aus recyceltem Kunststoff, die ausnehmend attraktiv aussieht. Kommt sie doch der einstigen militärischen Verwendung am nächsten. Aber letztendlich wird dies jeder Interessent für sich selbst entscheiden wollen.

Longines Pilotenuhr "Majetek" am Handgelenk

Pilotenuhr "Majetek" am Handgelenk

Pilot Majetek Preis

Um auf die einstige Lancierung der Uhr im Jahr 1935 hinzuweisen, versieht Longines jeder der Majetek-Modelle mit einem kleinen Schild mit der eingeprägten Zahl 1935 auf der linken Gehäuseflanke. Der Wunsch nach einer Aufwertung der Uhr ist somit nicht nur am Uhrwerk, sondern auch an der Ausstattung der Uhr mit verschiedenen Details ersichtlich. Was auch an der hochwertigen Verarbeitung der Oberflächen ersichtlich wird.
Der Preis für die Uhr, die dieser Intention folgend in einer attraktiven Box ausgeliefert wird, beläuft sich bei der Variante mit grünem oder braunem Lederband auf 3.950 Euro. Wer überdies das sportliche Textilband der Pilot Majetek von Longines mit sein Eigen nennen möchte, muss 4.050 Euro berappen.

 

Longines Majetek Box

Die Pilot Majetek Box mit Leder- und Stoffband

Seitliche Plakette der Longines Majetek

Seitliche Plakette der Longines Majetek mit dem Jahr der ersten Lancierung

Seitliche Ansicht der Majetek Pilotenuhr

Das interessante retro-style Zifferblatt der Majetek Pilotenuhr von 2023

Kommentare zu diesem Beitrag

2 Kommentare

  1. Hallo, hatte die Uhr bisher gar nicht auf’m Schirm und zu erst, die is viel zu wuchtig, doch genau das ist neben den techn. Fakts, genau das Alleinstellungsmerkmal, gegenüber vielen Pilotenuhren, die gefallen wollen, nicht zu groß sind und ein möglichst breites Publikum erreichen wollen, so wie in vielen Bereichen heutzutage, bloß nicht anecken.
    Und da tut so ne Uhr richtig gut, ja sie ist groß und ja, sie fällt auf, Gott sei Dank oder besser Longines sei Dank!!!
    Werde sie mir auf jeden Fall kaufen, sobald es meine Finanzen zulassen 😉

    Antworten

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