Ode an den Pandalook
Der so genannte Pandalook bei Armbandchronographen ist in. Für den umgekehrten Pandalook gilt das Gleiche. Das wissen natürlich auch die Produktverantwortlichen bei Hanhart in Gütenbach. In diesem Sinne haben sie zwei neue Armbanduhren entwickelt, die ab sofort erhältlich sind: Hanhart 415 ES Panda und 415 ES Reverse Panda. Welche von beiden besser gefällt und zum persönlichen Stil passt, ist wie immer Geschmacksache. Die Publikumspreise von 2.490,00 Euro mit Leder- sowie 2.690 Euro mit Stahlband sind jedenfalls für beide Modelle gleich und sorgen dafür, dass der Kauf am Geld nicht scheitern sollte. Für die genannten Beträge gibt es nämlich viel Uhr. Doch davon später.

Zuvor soll das Thema Pandalook ein wenig zur Sprache kommen. Welche Uhrenmarke in den 1960er-Jahren erstmals Zifferblätter mit schwarzen Feldern für Permanentsekunde und Totalisatoren vor weißem Hintergrund nutzte, lässt sich mit letzter Sicherheit nicht sagen. Es könnte aber durchaus sein, dass Rolex beim „artgerechten“ Pandalook die Nase vorne hatte. 1965 lässt er sich definitiv per Katalog nachweisen.



Universal Genève war 1967 mit dem Tri-Compax Chronographen „Eric Clapton“ Referenz 881101-01 zur Stelle. Den umgekehrten Pandalook hatte Breitling schon 1962 bei einem Navitimer Cosmonaute gezeigt. Enicar wartete 1964 mit einem Sherpa Graph auf.

Wie in der Uhrenindustrie üblich, folgten weitere Marken sehr schnell dem Trend zu stark kontrastierenden Zifferblättern für Armbandchronographen. In einer Epoche, als die mit Handaufzugwerken ausgestatteten Stopper fürs Handgelenk an Popularität verloren, weil die potenzielle Kundschaft nach Automatik verlangte, brauchte es optische Kaufanreize. Von Pandalook war damals noch keine Rede. Gleiches gilt für den umgedrehten Pandalook mit weißen Feldern vor schwarzem oder dunklem Hintergrund. Letzten Endes ist es aber auch egal, wer auf diesem Gebiet Pionier oder Epigone war.

Klassiker namens 415 ES
Die Popularität der getupften Zifferblattdesigns löste damals eine beträchtliche Welle aus, welche irgendwann später den Namen Panda bekam, weil die Optik an die possierlichen Tiere erinnert. Schließlich schätzt man in der Uhrensprache prägnante Kürzel, die im Kreis von Sammlern und Aficionados keiner weiteren Erläuterung bedürfen. So gesehen bedarf es auch bei den Newcomern von Hanhart keine ausschweifenden Erläuterungen. Panda und Reverse Panda sind quasi selbsterklärend.
Kenner vermögen auch sofort einzuordnen, was es mit 415 ES auf sich hat. Diese Linie fand Anfang der 1960er-Jahre in die Markenkataloge, als der Fertigungsvertrag mit dem deutschen Militär ausgelaufen war. Auf dem seinerzeit einfarbigen Zifferblatt fand sich das ausdrucksstarke Logo mit zwei geflügelten H, welches bei der deutschen Traditionsmarke mittlerweile ebenfalls sein Comeback gefeiert hat. Im Inneren der einst verwendeten Stahlgehäuse tickte nach dem Auslaufen der hauseigenen Handaufzugs-Schaltradkaliber 42 das bewährte Valjoux 23 aus eidgenössischen Landen.

Nachdem dieses Uhrwerk und seine Derivate schon seit 1974 nicht mehr produziert werden, stattet Hanhart seine aktuellen Modelle mit dem Sellita SW510 M ohne Automatik-Baugruppe aus. Folglich heißt es spätestens nach 58 Stunden Hand anlegen zum Spannen der Zugfeder. Weicheisen-Komponenten sorgen bei der 39 Millimeter großen, 13,5 Millimeter hohen und bis zu zehn bar wasserdichten Schale mit massivem Schraubboden und beidseitig drehbarer Lünette für einen erhöhten Schutz gegen Magnetfelder. Kratzern am Glasrand widersetzt sich ein Keramikinlay. Aufs wie auch immer geartete Panda-Zifferblatt blickt man durch ein bombiertes und innen entspiegeltes Saphirglas.

Nachleuchtendes Super-Luminova C1 GL X2 auf den arabischen Stundenziffern und den zentral drehenden Zeigern erleichtert das Ablesen bei Dunkelheit. Die Hanhart-Dämpfung bietet einen zusätzlichen Schutz der verbauten Mechanik gegen harte Stöße.

Hanhart 415 ES Panda und Reverse Panda
Wahlmöglichkeit besteht nicht nur beim Zifferblatt, sondern auch beim Armband. Empfehlenswert aus Sicht des Uhrenkosmos ist es, 200 Euro mehr auszugeben, und das langlebige Stahlband mit werkzeugloser Feinverstellung im Schließenkasten zu erwerben. Das spätere Nachrüsten eines Armbands aus schwarzem, dunkel- oder hellbraunem Kalbsleder ist deutlich günstiger, als der umgekehrte Weg.



Eine Limitierung hat sich Hanhart bei dieser neuen 415 ES aus guten Gründen nicht auferlegt. Schließlich ist davon auszugehen, dass diese Armbanduhr wegen ihrer markanten, ins Retro gerichteten Optik und des durchaus attraktiven Publikumspreises viele Käufer im Lager beider Geschlechter finden wird. Weitere Hanhart Modelle finden Sie übrigens auch hier auf Uhrenkosmos.

Für etwas Individualität sorgt jedoch eine fortlaufende Seriennummer im Gehäuse. Mehr Infos zu den beiden tickenden Pandas gibt es im Onlineshop von Hanhart und bei den verschiedenen Vertriebspartnern der Marke.








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