Die Uhrenmarke Corum kehrt im Jahr 2025 nach über einem Jahrzehnt in die Schweiz zurück. Das 1955 in La Chaux-de-Fonds gegründete Unternehmen, bekannt für charakteristische Zeitmesser wie Golden Bridge oder Coin Watch, wurde per Management-Buyout von seinem bisherigen Hongkong in Hongkong übernommen.
Eine Gruppe um den bisherigen Sales Director Haso Mehmedovic erwarb, unterstützt von 2 Schweizer Investoren aus der Finanz- und Luxusbranche, die Traditionsmarke vom bisherigen Besitzer Citychamp Watch & Jewellery aus Hongkong. Haso Mehmedovic, der seit vielen Jahren für Corum aktiv ist, steigt damit zum neuen CEO und Verwaltungsratspräsidenten auf. Alle Aktivitäten der Marke, inklusive Patente, Markenrechte und Archive, kommen so wieder in Schweizer Hand und sollen künftig unter der neuen Führung und mit neuer Strategie weitergeführt werden.


Corum ist wieder in Schweizer Hand
Insgesamt 12 Jahre lang gehörte Corum zur chinesischen Citychamp-Gruppe (vormals China Haidian) und hat den Verkauf der 70 Jahre alten Marke via Management-Buyout in einer Mitteilung selbst kommuniziert. Finanzielle Details der Transaktion wurden allerdings nicht veröffentlicht. Bekannt ist jedoch, dass Citychamp 2013 rund 86 Millionen Schweizer Franken für den Erwerb von Corum bezahlt haben soll.
Nach der Übernahme gelang es Corum in den Jahren nach der Übernahme und unter der neuen Führung nicht, an frühere Erfolge anzuknüpfen. Die Marke ist in den letzten Jahren auch nicht durch starke Aktivitäten aufgefallen. Vielmehr weisen die Geschäftsberichte von Citychamp deutlich sinkende Umsätze aus. Im Jahr 2024 wird sogar ein Verlust von über 11 Millionen US-Dollar ausgewiesen.
Natürlich gilt es an dieser Stelle zu erwähnen, dass der Chinesische Markt wie auch der Markt in Hongkong alles andere als einfach sind und die zweistelligen Rückgänge beim Uhrenexport nach China und Hongkong ihre Spuren hinterließen. Gleichwohl geht ein guter Teil der Schwierigkeiten auf eine zu langsame Erneuerung der Modellpalette zurück. Ein Umstand, den Mehmedovic und sein Team als Chance sehen, das angeschlagene Unternehmen neu auszurichten und seine einstige Strahlkraft zurückzugewinnen.
Womit eine weitere, fast noch spannendere Frage im Raum steht: Was passiert mit der Uhrenmarke Eterna, die ebenfalls im Eigentum der Citychamp-Gruppe ist.


Pläne des neuen Managements für Corum
Trotz seiner lediglich 32 Jahre gilt Haso Mehmedovic als Kenner der Marke und weist viele Insider-Kenntnisse von Corum und des Marktes. Er begann bereits 2011 bei Corum und stieg vom Uhrmacher zum International Sales Director auf. Mit Unterstützung einer Gruppe Schweizer Investoren soll Mehmedovic nun die Zukunft der Marke neu ausrichten und zu altem Glanz führen.
Das Jahr 2025 sieht er als Übergangsphase, in der insbesondere die Kollektionen gestrafft und gestärkt werden sollen. Obwohl Corum heuer sein 70-jähriges Bestehen feiert, wird das Jubiläum laut Mehmedovic keine große Rolle spielen. Vielmehr steht eine Neuausrichtung im Vordergrund: Bis Mitte 2026 ist ein globaler Marken-Relaunch geplant, der Corums Kernidentität und ruhmreiches Erbe wieder stärker betonen soll.
Die neue Eigentümergruppe will Vertrieb und Präsenz der Marke ausbauen und in Schlüsselmärkten wie Japan, dem Mittleren Osten und den USA fester etablieren. Aktuell soll Corum nur etwa circa 3.000 Uhren pro Jahr produzieren. Dies wäre ein Bruchteil früherer Fertigungszahlen. Entsprechend wird der Fokus wohl darauf liegen, im Interesse der Neueigner und Investoren die Stückzahlen wieder deutlich zu steigern.

Ich kenne dieses Unternehmen in- und auswendig – seine Stärken ebenso wie sein ungenutztes Potenzial.
Corum Markengeschichte
Die Corum Coin Watch mit Zifferblatt aus einer echten 20-Dollar-Goldmünze (Double Eagle) zählt zu den legendären Kreationen der Marke und wurde unter anderem von mehreren US-Präsidenten getragen. Corum wurde 1955 vom erfahrenen Uhrendesigner René Bannwart in La Chaux-de-Fonds gegründet. Von Beginn an setzte das Unternehmen auf ungewöhnliche Gestaltung und technische Finessen. Internationale Bekanntheit erlangte Corum ab den 1960er-Jahren mit der nautisch inspirierten Admiral’s Cup-Kollektion (heute kurz Admiral genannt), die vor allem in Seglerkreisen geschätzt wird.
In den 1970er-Jahren sorgte Corum mit extravaganten Sonderanfertigungen für Aufsehen, darunter einer Armbanduhr, deren Zifferblatt dem Kühlergrill eines Rolls-Royce nachempfunden war. 1980 präsentierte das Unternehmen die Golden Bridge, deren von Uhrmacher Vincent Calabrese entwickeltes Stabwerk erstmals ein mechanisches Uhrwerk in linearer Bauweise sichtbar machte. Diese Innovationskraft festigte Corums Ruf als kreative Uhrenmarke.
Um die Jahrtausendwende leitete ein Eigentümerwechsel eine neue Ära ein: 2000 übernahm der Unternehmer Severin Wunderman die Marke und lancierte die auffällige Bubble-Kollektion mit ihrem markant gewölbten Glas. Nach dem Ende der Wunderman-Ära blieb Corum zunächst in Familienbesitz, bis 2013 der Verkauf an Citychamp (damals noch unter dem Namen China Haidian) erfolgte. Unter der Ägide des Hongkonger Konzerns konnte Corum jedoch nicht an frühere Erfolge anknüpfen. Die Marke wechselte seit 2000 mehrfach den Besitzer, bevor sie 2025 durch das Team um Haso Mehmedovic wieder eigenständig in Schweizer Hand ist.
Hier geht es zur Vorstellung der Corum Bubble Zentraltourbillon.


Heute stellen wir kreative Kühnheit und Innovation wieder in den Mittelpunkt und bauen auf der einzigartigen DNA von Corum auf. Wir werden unser Vertriebsnetz stärken, zentrale Märkte konsolidieren, neue Horizonte erschließen – und vor allem Corum wieder ins Rampenlicht rücken, für Sammler und Liebhaber auf der ganzen Welt. Es erfüllt mich mit Stolz, dieses neue Kapitel gemeinsam mit einem talentierten, engagierten Team zu leiten, das fest in den Werten der Schweizer Uhrmacherkunst verwurzelt ist – und wir teilen eine langfristige Vision.








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