Titoni Airmaster Pilot: 2 echte Fliegeruhren als leuchtende Erinnerung

Warum erst jetzt, wäre man geneigt zu sagen, schaut man auf die im November 2024 lancierte Titoni Airmaster Pilot Uhren. Nicht, dass es bisher keine Airmaster „Pilotenuhren“ gegeben hätte. Nur waren die bisherigen Airmaster Modelle, so technisch sauber sie auch umgesetzt wurden, in ihrem Design sehr neutral und wenig fliegerisch belegt. Mit den beiden neuen Titoni Airmaster Pilot Modellen ist diese neutrale Haltung gewichen und die beiden Uhren mit ihrem Zifferblatt in mattem Schwarz und gedämpftem Weiß geben sich unmittelbar als Fliegeruhren zu erkennen und erinnern so an einen wichtigen Meilenstein in der langen Geschichte des traditionsreichen Schweizer Uhrenherstellers.

Denn einst, im Jahr 1945, war es eben die US Army, die mit einer Bestellung über 30.000 Uhren den Fortbestand des Uhrenherstellers nach den Irrungen und Wirrungen des II. Weltkriegs sorgte, sowie Bruno Schluep, dem Sohn des Firmengründers Fritz Schluep, das unglaubliche Potential aufzeigte, das in der Internationalisierung lag und das neben dem weltweiten Wachstum der Marke Felca später zur Gründung der zweiten Marke Titoni führte.
Mehr Details und Eckdaten der Marke Titoni finden Sie hier auf Uhrenkosmos.

Titoni Airmaster Pilot

Mit der Airmaster Pilot schlägt Titoni somit einen weiten Bogen zu den einstigen, dank des amerikanischen Militärs weltweit präsenten Felca Uhren. Andererseits sucht man in Grenchen mit Tugenden wie Funktionalität, Robustheit und Präzision die Vorzüge zu bewahren, die bereits vor 80 Jahren zum großen Auftrag geführt hatten. Zudem wurden Gehäuse, Zeiger wie Zifferblätter der neuen Airmaster Pilot Modelle komplett überarbeitet und mit einer echten fliegerischen DNA versehen.

Airmaster Pilot

Während im Jahr 1945 noch aus Gründen der guten Ablesbarkeit und eines guten Schutzes vor Oxidation von der US Army ein versilbertes Zifferblatt mit leuchtenden arabischen Ziffern verlangt war, setzt Titoni bei der neuen Airmaster Pilot hingegen auf eine interessante Sandwich-Technik. Bei dieser sorgt eine zweite, mit Super-LumiNova Leuchtmasse versehene Fläche unter dem schwarzen Zifferblatt dafür, dass unter den Ausschnitten die arabischen Ziffern, Stundenmarkierungen und das für Fliegeruhren charakteristische, bei 12 Uhr platzierte Dreiecks mit zwei Punkten stark kontrastieren und gut ablesbar sind – bzw. beim weißen Modell umgekehrt die weiße Fläche des Zifferblatts für eine gute Sichtbarkeit der dunklen Aussparung 

Überdies sorgt die nachleuchtende Leuchtmasse dafür, dass im Dunkeln die Uhrzeit dank der ebenfalls mit Leuchtmasse versehenen Zeiger noch lange ablesbar bleibt. Für eine ungestörte Sicht auf das Zifferblatt bei seitlichem Lichteinfall hat Titoni das flache, kratzfeste Saphirglas zudem mit einer beidseitigen Antireflex-Beschichtung versehen.

Airmaster Gehäuse

Robust sportlich präsentiert sich auch das Gehäuse der Titoni Airmaster Pilot. Es hat einen Durchmesser von 43 mm und eine Bauhöhe von 13,1 mm. Von Steg zu Steg beträgt die Länge der Uhr 53,6 mm, was es ermöglicht, die Uhr mit ihrer glatten, angedeuteten Lünette bei Bedarf schnell unter der Hemdmanschette oder dem Jackett verschwinden zu lassen. Eine Eigenschaft, die viele voluminöse, hochaufragende Fliegeruhren so nicht haben.

Zu dieser Handlichkeit gesellt sich noch ein ausnehmend geringes Gewicht von nur 86 Gramm. Denn Titoni hat seinen beiden neuen Retro-Modellen ein Gehäuse aus Titan der Kategorie 5 spendiert. Was es dank der modernen Oberflächenpolitur ermöglicht, die Oberflächen abwechselnd matt, respektive glänzend zu gestalten. Dies führt nicht nur zu einer angenehmen Haptik der Oberflächen, bzw. durch das geringe Gewicht zu einem hohen Tragekomfort. Komfortabel ist auch die verschraubte Krone der Uhr, die zwar keine übermäßige Größe aufweist, aber durch ihre präzise Fräsung eine gute Griffigkeit der Krone bietet.

Airmaster Pilot Werk

Dreht man die Airmaster Pilot um, so zeigt sich ein verschraubter Gehäuseboden aus Stahl, der als Motiv einen Piloten der 40er Jahre zeigt. Diese Bezugnahme ist natürlich etwas ungenau, handelte es sich doch bei den Modellen von 1945 nicht um eine klassische Fliegeruhr oder gar Beobachtungsuhr mit ebensolchem Zifferblatt. Titoni möchte jedoch durch die Darstellung eines Piloten sowie eines stilisierten Propellers den Bezug der heutigen Airmaster zur US Army zum Ausdruck bringen.

Die Wasserdichtigkeit des von Glas, Gehäuse, Boden und Krone beträgt bis zu 100 Meter. Eine Leistung, die im Jahr 1945 für eine Uhr dieser Größe undenkbar gewesen wäre. Ungeheuerlich wäre zum damaligen Zeitpunkt auch die Leistung des bei 4 Hz oszillierenden Kalibers Sellita SW200-1 gewesen. Bietet das automatische Werk nicht nur eine Gangautonomie von bis zu 38 Stunden, sondern auch eine COSC-zertifizierte Ganggenauigkeit von – 4 Sekunden bis + 6 Sekunden. Überdies ist das Werk dank Weicheisenkäfig bis zu einer Stärke von 500 Gauss vor magnetischen Einflüssen geschützt –  was im Übrigen auch den Verzicht auf einen Glasboden erklärt.

Über ein Datumsfenster verfügen beide Modelle nicht. Aber es sollte niemanden überraschen, sollte es in naher Zukunft auch Modelle mit Datumsfenster geben. Insbesondere da das bewährte, vielerorts verwendete Ausgangswerk Sellita SW200 diese Option bietet.

Zur Auslieferung kommen sowohl die mattschwarze wie cremeweiße Titoni Airmaster Pilot mit einem pflanzlich gegerbten braunen Lederarmband mit Dornschließe und der Preis der ab sofort erhältlichen Uhren beträgt 1.840 Euro. Jetzt ist nur noch die Frage zu beantworten, wie schnell Titoni von diesen attraktiven Piloten-Uhren im moderaten Military-Look eine Auslieferungszahl von 30.000 Uhren erreicht. An der hierfür notwendigen Ausdauer und Zielstrebigkeit wird es in Grenchen nicht mangeln.