Glashütte und Nomos
Sommerzeit ist Urlaubszeit. Und genau dazu passt die neue Nomos Glashütte Club Sport neomatik Weltzeit. Diese Armbanduhr bietet nicht nur optische Vielfalt, sondern auch eine ausgeklügelte sowie kosmopolitische Funktionalität. Und das, obwohl der kosmopolitische Charme des deutschen Uhren-Mekkas immer noch ein gutes Stück entfernt ist von dem jener 24 Metropolen, welche sich vom augenfälligen Städtering ablesen lassen.
Während der wenig rühmlichen DDR-Epoche bezeichnete man das Tal der Müglitz, in dem Reisende die sächsische Kleinstadt finden, sogar als „Tal der Ahnungslosen“. Die Ätherwellen des Westfernsehens strahlten schlichtweg über Glashütte hinweg.

Das und vieles andere änderte sich nach dem Fall der Deutschland trennenden Mauer im Jahr 1989. Zu den unternehmerischen Pionieren nach der Wende gehörte zweifellos Roland Schwertner. Als er im Januar 1991 die Uhrenmarke Nomos Glashütte erneut ins Leben rief, bedeutete das einen echten Kraftakt. Aber die gestalterisch auf das unabdingbar Notwendige reduzierte Nomos Tangente etablierte sich schnell als sehr ernstzunehmende Größe zunächst am deutschen, später auch internationalen Uhrenmarkt.
Fast schon unzählige Auszeichnungen belegen das in jeder Hinsicht richtige Handeln. Besonderen Stellenwert in der Nomos-Biographie genießt das Jahr 2005. Das neue Kaliber Zeta, mit der Nomos-eigenen Selbstironie auch Tangomat genannt, brachte Zutritt in den Zirkel waschechter Manufakturen. Dieses Automatikwerk verkörperte den idealen Motor für eine 2011 lancierte Kreation mit wahrhaft weltmännischer Attitüde.


Der 40 Millimeter messende Tangomat GMT, damaliger Publikumspreis 2.960 Euro, zeichnet sich durch ein von Nomos unter dem Gesichtspunkt unkomplizierter Funktionalität selbst entwickeltes Zeitzonen-Dispositiv aus.

Sächsische Zeitzonen-Manufaktur
Selbstverständlich erfolgte die Fertigung des Ensembles unter dem eigenen Dach. Alternativ zur Tangente gab es die 5,65 Millimeter hoch bauende Zeitzonen-Mechanik namens Xi auch in der Zürich Weltzeit. Deren knapp 40 Millimeter große Edelstahl-Sichtbodenschale trägt am Handgelenk ebenfalls 10,85 Millimeter auf. Nach dem erstmaligen Synchronisieren des zentralen Stundenzeigers, der Zeitzonen-Repräsentanten sowie der Heimatzeit-Indikation bei „3“ geht alles ganz einfach.

Zum Beispiel beim Flug von München nach New York. Im Flugzeug betätigt der Jetlag-geplagte Vielflieger so oft den Drücker bei der „2“, bis im Zifferblattausschnitt bei der „6“ die Buchstaben NYC erscheinen. Das war’s. Der Stundenzeiger stellt nun die Ortszeit im Big Apple dar. An den Minuten ändert sich bekanntlich nichts. Und die Heimatzeit, digital im 24-Stunden-Rhythmus dargestellt, bleibt unberührt. So kann es nicht passieren, dass Mann seine Lieben daheim zur Unzeit aus dem wohlverdienten Schlafe reißt.
Weil Gutes Bestand hat, sind beide Armbanduhren weiterhin verfügbar. Allerdings heißt das Uhrwerk inzwischen DUW 5201. Damit verknüpft sich auch die Verwendung des hauseigenen Schwing- und Hemmungssystems. In Stahl ruft Nomos Glashütte für die puristischen Teenager inzwischen unverbindliche 4.040 bzw. 4.820 Euro auf.

Nomos Glashütte Club Sport neomatik Weltzeit
Für all jene, denen Tangomat und Zürich am Handgelenk zu klassisch oder konventionelle auftreten, bietet Nomos seit der Genfer Uhrenmesse Watches and Wonders 2025 eine jugendlichere und zudem auch sportliche Alternative. Und die heißt Nomos Club Sport neomatik Weltzeit. Ohne Wenn und Aber ist auch diese moderate 40 Millimeter messende Armbandhanduhr rund um den Globus zuhause.
Um das Zifferblatt windet sich ein Ring mit den Codes von 24 Städten, welche die Standard-Zeitzonen repräsentieren. Ein roter Strich bei „12“ verdeutlicht die Wahl der aktuellen Zeitzone zusätzlich. Unterwegs in der großen weiten Welt bewahrt der 24-Stunden-Zeiger bei „3“ eisern die Heimatzeit. Natürlich lässt er sich auch zur Indikation einer beliebigen zweiten Zonenzeit nutzen.

Nomos Glashütte Club Sport neomatik Weltzeit Funktion
Dem unkomplizierten Einstellen des ganzen Systems dient der bei „2“ im Gehäuserand angeordnete Drücker. Wie der Terminus Sport im Modellnamen unschwer erkennen lässt, steckt der tickende Newcomer einiges weg. Dazu gehören auch beherzte Sprünge ins kühle Nass. Bis zu zehn bar Druck reicht die Wasserdichte.
Definitiv von Vorteil in Sachen Alltagstauglichkeit ist auch das robuste, gleichzeitig aber auch sehr komfortable stählerne dreireihige Gliederband mit praktischer Faltschließe,


Integrierte Bauweise DUW 3202
Als uhrmacherische Delikatesse kann das in der runden Schale verbaute Automatikkaliber DUW 3202 mit 31 Millimetern Durchmesser gelten. Die hierbei vollzogene Manufakturarbeit erstreckt sich von der Hauptplatine über die Automatik-Baugruppe mit beidseitig wirkendem Kugellagerrotor bis zum hauseigenen Swing-System. Nach Vollaufzug stehen rund 42 Stunden Gangautonomie zur Verfügung. Von umfassender Entwicklungskompetenz zeugt die gekonnte Integration der Zeitzonen-Kadratur direkt ins Uhrwerk.

Beim Kaliber DUW 5201 in Tangomat und Zürich sitzt die Zeitzonen-Mechanik stattdessen als flaches Modul auf der Vorderseite. Lohn der konstruktiven Mühen ist eine geringere Bauhöhe. Nur 4,8 Millimeter sind weniger als ein deutscher Reisepass mit 32 Seiten, der es auf 4,9 Millimeter bringt. Entsprechend schlank fällt auch das kosmopolitische Gesamtkunstwerk aus. Bemerkenswerte 9,9 Millimeter flach, könnte es unter den am Markt erhältlichen Weltzeit-Armbanduhren einen Superlativ verkörpern.





Die glorreichen Acht
Wenn dieses Spektrum an technischen Fakten überzeugt, steht bei der Glashütte Club Sport neomatik Weltzeit von Nomos die Qual der Wahl an. Und die ist alles andere als einfach. Neben zwei unlimitiert erhältlichen Modellen mit silberfarbenem oder blauem Zifferblatt offeriert die unabhängige sächsische Manufaktur nicht weniger als sechs Farb-Varianten. Jeweils nur 175 Mal entstehen prägnante Sondereditionen mit den Sehnsuchtsnamen Volcano, Jungle, Canyon, Glacier, Magma und Dune.




Die gewählten Termini sprechen für sich und bedürfen keiner weiteren Erläuterung. So oder so wecken sie Vorfreude auf den bevorstehenden Sommerurlaub irgendwo auf diesem Globus. Wenn er in der Heimat-Zeitzone, also in Italien, Österreich oder Spanien stattfindet, kann Frau oder Mann beispielsweise die Zeit von New York mit der dortigen Börse bei sich tragen.
Angesichts des technisch, uhrmacherisch und optisch Gebotenen ruft Nomos Glashütte einen fairen Preis auf. Er liegt bei 3.940 Euro und damit trotz wasserdichter Schale und Stahlband unter der Tangomat. Uhr-affinen Globetrottern mit sportlichen Ambitionen und Faible für hilfreiche Zusatzfunktionen und sächsische Manufakturarbeit sollte das sehr entgegenkommen.











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