Im Jahr 2023 kam es zu einer Neugründung, die längst überfällig war. Denn es gibt in Deutschland nur wenige Uhrenmarken, die eine derart bewegte Geschichte aufweisen. Dabei spannt sich der Bogen der Löbner Uhren Geschichte von der Gegenwart bis in die Frühzeit der deutschen Uhrmacherei. Wobei sich hinter dem Namen Löbner nicht nur der im Jahr 1862 in Berlin gegründeten international aktive Juwelier- und Uhrmacherbetrieb steht, der mit zugekauften Uhren wie Eigenentwicklungen eine Berliner Institution wurde.
Von viel größerer Bedeutung ist, dass sich Löbner in kurzer Zeit einen ausgezeichneten Ruf für extrem präzise Kurzzeitmesser und innovative mechanisch-elektrische Zeitmessung erarbeitete und als Zeitmesser der Olympischen Spiele 1936 dank seiner Zeitmessung zu Weltruhm kam, bevor die Marke Löbner in den Kriegswirren des Jahres 1944 von der Bildfläche verschwand. 2023 wurde Löbner in München neu belebt. Für uns eine gute Gelegenheit, die Geschichte einer Uhrenmarke zu erzählen, die die moderne Zeitmessung im Sport mit geprägt hat.


Der Gründer: Franz Ludwig Löbner (1862–1897)
Den Grundstein des Unternehmens legte der am 26. September 1936 in Torgau geborene Franz Ludwig (Louis) Löbner. Er machte nach seiner schulischen Ausbildung in Torgau eine Uhrmacherlehre und wanderte nach der Gesellenprüfung 1955 zunächst als Geselle durchs Land. 1862 ließ er sich in Berlin nieder. Am 1. Oktober 1862 eröffnete er ein kleines Ladengeschäft in der Potsdamer Straße 11 und legte acht Tage später die Meisterprüfung ab. Als Berliner Neubürger zahlte er 1863 die vorgeschriebene Abgabe und ließ sich in Berlin nieder, wo er heiratete und eine Familie gründete.
Aufbauend auf den Stationen, auf denen Franz Ludwig Löbner viele Erfahrungen sammeln konnte, etablierte sich Löbner mit seinem Geschäft und der Uhrenwerkstatt schnell in der Stadt und zog im Jahr 1871 in ein größeres Geschäft um. Die Eintragung im Berliner Adressbuch lautete nun „Löbner, F.L. Uhrmacher, Fabrik und Lager aller Arten Uhren“. Der Wechsel dokumentierte nicht nur das schnelle Wachstum, sondern zeugte auch vom Aufstieg der Werkstatt zur Uhrenfabrik, bei der er ein besonderes Faible für die Kurzzeitmessung entwickelte.
Vor allem seine Löbner Stoppuhren und Tertienzähler waren geschätzt. Er trieb aber auch die Entwicklung normaler Werke voran. So entwarf er beispielsweise astronomische Pendeluhr mit einer speziellen Hemmung, wofür er 1879 vom Kaiserlichen Patentamt ein Schutzrecht „Freier Ankergang für Pendeluhren“ verliehen bekam. Zwei Jahre später folgten weitere Patente auf Neuerungen an Pendeluhren (DRP 15123, 18321). Trotzdem waren es vor allem Löbners Stoppuhren, mit denen Löbner reüssierte.


So konstruierte und baute Löbner im Jahr 1881 eine große Rennbahnuhr für die Berliner Pferderennbahn in Weißensee. Diese Rennbahnuhr hatte ein überdimensioniertes Zifferblatt mit mehreren Zeigern und wurde zu einem Löbner Verkaufsschlager, der in ganz Deutschland wie ins Ausland verkauft wurde. Ausschlaggebend für den Erfolg waren neben der Präzision der bis zu 2 Meter großen und damit gut ablesbaren Uhren ihre innovativen Funktionen. Dabei verfügten die Uhren neben der klassischen Sekundenanzeige über eine weitere, fein gearbeitete Skala, die es ermöglichten, auf die Zehntelsekunden die Zeit abzulesen.
Ein weiteres Highlight der Löbner Rennbahnuhren war ihre elektromechanische Steuerung. Während viele Zeitmesser dieser Epoche noch rein mechanisch funktionierten, nutzte Löbner bereits moderne elektromechanische Impulse, um seine Rennbahnuhren synchron mit dem Startschuss manuell oder elektrisch verbunden zu starten, anzuhalten und nach dem Rennen unmittelbar wieder zurückzusetzen. Eine für die damalige Zeit revolutionäre Technik, die auch den Ablauf der Zeitmessung im Rennsport extrem vereinfachte.
Besonders fortschrittlich war zudem die Anbindung an das maschinelle Totalisator-System, das Löbner als einer der ersten Uhrmacher in Europa einführte. Der Totalisator war eine mechanische Rechenmaschine, die alle abgegebenen Wetten auf die verschiedenen Pferde eines Rennens in Echtzeit erfasste. Durch die direkte Verbindung mit den Löbner-Rennbahnuhren wurden die gestoppten Zeiten unmittelbar übertragen und ermöglichten so eine automatisierte Abrechnung der Wetten.


Löbner Tertienzähler
Ein weiterer treuer Kunde von Löbner war die deutsche Militär- und Marineverwaltung. Sie erwarb von Löbner in großer Stückzahl sogenannte Tertienzähler, also Präzisions-Uhren, die auf die Zehntel- oder Hundertstelsekunde genau messen konnten und auf den Deckschiffen der kaiserlichen Marine verbaut wurden. Anhand von exakten Telemetrie-Skalen und unter Zuhilfenahme der Tertienzähler bestimmten Geschützoffiziere die Abstände im Gefecht.
Löbner fertigte für Offiziere aber auch Chronoskope und besonders fein regulierte Taschenuhren. Einen Höhepunkt seiner Erfindungstätigkeit erreichte Franz Löbner 1892 mit einem 1/1000-Sekunden-Präzisionszeitzähler für die Artillerie. (Mehr über Uhren mit Telemeter- oder Telemetrie-Skala finden Sie hier zu lesen.)


Löbner Experimentaluhr
Auf einer Versammlung der Berliner Uhrmachergesellen wurde auch von einer gewaltigen Löbner Uhr für das Militär berichtet, die in der Werkstatt der Firma entstanden war. Sie maß sogar Millisekunden. Dafür drehte sich der Zeiger des 3 Meter hohen Ziffernblatts angetrieben von einem 400 kg schweren Gewicht sagenhafte fünfmal pro Sekunde. Eingesetzt wurde diese Uhr, um die Flugzeiten von Geschossen zu messen. Damit war dieser experimentelle Zeitmesser ein Prototyp moderner Zeitmesstechnik im Bereich der wissenschaftlichen und militärischen Anwendungen, über den international berichtet wurde.

Löbner Uhr im Reichstag
Im normalen Geschäft vertrieb Löbner zwar weiter auch ganz normale Uhren. Bekanntheit erlangten jedoch vor allem seine Kurzzeitmesser und Großprojekte. Berühmt wurde etwa die im Jahr 1894 realisierte Uhr im Lesesaal des Reichtags mit ihrem neuartigen Uhren- und ewigen Kalender-System. Dessen Hauptuhr, eine Sekundenpendeluhr mit Hemmung und Pendel nach dem Riefler-System, steuerte über ein elektrisches Kontaktsystem auch alle Nebenuhren im Gebäude.
Besonders beeindruckend war zudem der von Löbner konstruierte, großformatige ewige Kalender, der unter der Uhr im Lesesaal montiert wurde. Dieser zeigte außer dem aktuellen Datum, auch den Wochentag, den Monat, die Jahreszahl und den Mondwechsel an. Leider wurde die Uhr beim Reichstagsbrand 1933 vollständig zerstört. Nicht zuletzt sorgten derlei Uhrenprojekte dafür, dass sich Löbner Uhren in nur wenigen Jahrzehnten einen internationalen Ruf für zuverlässige Uhren und innovative Tertienzähler, Präzisionschronometer und Stoppuhren erarbeitete.

Großuhren: Otto Fritz (1897–1925)
Am 12. Oktober 1897 kam es zu einem wichtigen Einschnitt in der Löbner Uhren Geschichte, denn mit Otto Daniel Johannes Fritz übernahm der langjährige Löbner Mitarbeiter das Unternehmen vom einstigen Gründer. Auch Otto Fritz war wie Franz Ludwig Löbner ein ausnehmend versierter Uhrmacher. Bereits seit 1877 in Berlin tätig, hatte er bei verschiedenen renommierten Hofuhrmachern gelernt – etwa Albert Vogelsberger in Bad Ems, später bei Jess Hans Martens in Freiburg und bei H. A. Markfeldt in Berlin. Entsprechend lief unter der Leitung von Otto Fritz das Geschäft zunächst in gewohnter Weise weiter.
Gleichzeitig forcierte Otto Fritz die Entwicklung der Ganggenauigkeit der Löbner Uhren und nutzte ab 1899 die erstmals eingerichtete Uhrenprüfanstalt der Berliner Urania, um seine Uhren zertifizieren zu lassen. Den Lohn hierfür erhielt Löbner Uhren noch vor dem Ersten Weltkrieg in Form von verschiedenen hohen Auszeichnungen für seine Uhren und anlässlich des 50-jährigen Jubiläums in Gestalt des Titels eines offiziellen Hofuhrmachers des Deutschen Kaisers. Dieser Ehrentitel festigte seinen Ruf als Uhrmacher und Uhrenlieferant unterschiedlichster Uhrenmodelle.
Außerdem installierte Löbner auch elektrische Zeitanlagen. Der Zeigerbetrieb nach dem Grau-Wagner-System zeigte, dass Löbner auch bei öffentlichen Aufträgen für Zeitmesser jederzeit mithalten konnte und technisch auf der Höhe der Zeit war. Beim Grau-Wagner System des Reichstags wurde die Hauptuhr oder auch Mutteruhr, die ja elektrisch mit einer praktisch unbegrenzt großen Anzahl an Nebenuhren (Tochteruhren) kombiniert werden konnte, mit weiteren Nebenuhren im Inneren und an den Fassaden des Reichstagsgebäude verbunden. Dabei hatten die Nebenuhren kein zeitgebendes Werk, sondern erhielten die Uhrzeit über elektrische Impulse von der Hauptuhr. In gleicher Weise konnten die Zeitangaben aller Uhren über elektrische Impulse angeglichen und korrigiert werden.



Löbner Uhren
Von großer Bedeutung für das stetige Wachstum von Löbner Uhren war auch der Ausbau des Vertriebs: So konnte Otto Fritz nicht nur die kaiserliche Marine als auch ausländische militärische Kunden als festen Kunden des Hauses Löbner bei der Stange halten, sondern man erkannte auch sonst die Chancen in neuen Segmenten.
Dies bedeutete umgekehrt, dass man bei Löbner in Berlin nicht nur Uhren, Tertienzähler und Chronographen aus eigener Herstellung kaufen konnte. Vielmehr nutzte man wie allerortens auch Schweizer und deutsche Uhrwerke und schalte diese in Löbner Gehäuse ein. Wobei es durchaus Modelle der großen ber+jmten Marken, wie etwa Lange & Söhne, Patek Philippe, Vacheron Constantin, Omega oder Ulysse Nardin, um nur einige zu nennen, unter deren Label Löbner zu kaufen gab. Man war breit aufgestellt und kannte die Bedürfnisse der Kunden.


Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und in den frühen Jahren der Weimarer Republik rückte nun ein weiteres Betätigungsfeld in den Fokus: der Sport. Aufbauend auf den Erfahrungen der Rennbahnuhren, dem erfolgreichen Bau der Tertienzähler sowie den experimentellen Stoppuhren für das Militär suchte man die Erfahrungen in die Zeitmessung des Sports und aufkommenden Motorsports umzusetzen.
Damit meisterte Löbner unter der Führung von Otto Fritz, Franz Ludwig Löbner war bereits 1922 gestorben, den Übergang vom Allgemeinanbieter zum Spezialisten für die Kurzzeitmessung. Als angesehenes Unternehmen war Löbner einerseits etabliert, blieb jedoch stets offen für Produktinnovationen und setzte wichtige Akzente im Bereich der öffentlichen Zeitmessung. Allerdings konnte Otto Fritz die Lorbeeren für diesen Schritt nur bedingt ernten, denn bereits 1925, nur drei Jahre nach dem Tod des Gründers starb auch sein Nachfolger.

Sportzeitmessung von Weltruf: Johannes Fritz (1925–1944)
So trat im Jahr 1925 im reifen Alter von 40 Jahren sein ältester Sohn Johannes Otto Fritz die Nachfolge seines Vaters an. Er bewahrte nicht nur das Erbe des Vaters, sondern entwickelte Löbner konsequent zu einem bedeutenden Spezialunternehmen für Kurzzeitmessung weiter. Schon die ersten Jahre seiner Leitung waren geprägt von technologischer Dynamik und der Erschließung neuer Anwendungsfelder – vor allem im Sport. Der umtriebige Johannes Fritz hatte selbst eine Uhrmacherausbildung (1912–1914 in Glashütte) absolviert und kombinierte nun visionäre Ideen mit dem erworbenen, handwerklichem Know-how. Bereits im Jahr
1925 meldete Johannes Fritz eine revolutionäre Erfindung zum Patent an. Hinter dem Patent DRP 462687 verbarg sich ein neuartiger Anzeige- und Registrierapparat für Rennzeitmessung. Dieses Gerät, eine frühe Kombination aus Präzisions-Stoppuhr und Druckaufzeichnungsmaschine, diente dazu, Rennzeitenen exakt zu messen und automatisch auf Papier aufzuzeichnen. Die fulminante Idee dahinter bestand darin, eine zentrale Hauptuhr (wie weitere Nebenuhren an der Strecke) von einer Referenzzeit gesteuert zu nutzen und so gleichzeitig Start, Ziel und Rennverlauf aufzuzeichnen.

Auf der Automobilausstellung 1925 in Berlin präsentierte Löbner bereits einen elektrischen Rennbahn- und Sportchronographen mit Registrierfunktion und bewies damit zum einen die Funktionalität, zum anderen die Serienreife des neuen Patents. Ein Jahr darauf folgte ein weiteres Patent für die „Registriereinrichtung für Rennzeitmessung“, sowie 1927 eine patentierte Lösung für einen „Signal- und Auslösemechanismus“. Insbesondere das erste Patent machte Furore und wurde bald als „Zeitdruck-Registrierapparat“ bekannt.
Das Geheimnis bestand in einem mechanischen Stempelwerk. Dieses druckte angetrieben von einer Batterie Sekunde für Sekunde sowie die Sekundenbruchteile auf einen Papierstreifen. Diese Kombination aus präziser Uhr und dem ersten „Zeitschreiber“ für Sportanwendungen machte Löbner Uhren weltweit bekannt. Speziell bei Motorsportveranstaltungen und Leichtathletik-Weltrekorden kamen nun diese revolutionären Kurzzeitmesser zum Einsatz und erlangten weltweite Berühmtheit.

Dank der revolutionären Technik war Löbner nun auch gesuchter Partner spektakulärer Rekordfahrten. So erreichten im April und Mai 1928 die von Fritz von Opel konstruierten Raketenwagen RAK 1 und RAK 2 auf der AVUS in Berlin Spitzengeschwindigkeiten von weit über 230 km/h. Johannes Fritz und sein Team übernahmen die Zeitmessung: Mit Löbners Anlage wurden diese Geschwindigkeitsrekorde zweifelsfrei dokumentiert. Auch beim Rekord des RAK 3, dem „Flitzer“ auf Schienen, bei Hannover im Juni 1928, übernahmen die Löbner Stoppuhren die Zeitnahme.

Die blieb anderen Pionieren des Rennsports nicht verborgen. Uns so maß und zeichnete Löbner nach zuverlässiger Foto-Faden-Technik die Zeit auch bei den Geschwindigkeitsweltrekorden des Motorradrennfahrers Ernst Henne. Dabei sorgte Löbner mit Marinechronometern als Hauptuhr für eine präzise und exakte Zeitmessung, während die Zeitdrucker die Zeitmessung und damit die zu errechnende Geschwindigkeit visualisierten.




Löbner bei den Olympischen Spielen
Ohne Übertreibung lässt sich heute sagen, dass Löbner unter der Leitung von Johannes Fritz in den 1930er Jahren zum technologisch führenden Anbieter für Sportzeitmessung wurde. Den absoluten Höhepunkt der Firmengeschichte bot schließlich das Jahr 1936, als Löbner parallel zu Omega, dem offiziellen Zeitmesser der Olympischen Spiele in Berlin, die elektronische Zeitmessung enorm voranbrachte und durch das automatisierte elektronische Zeitmesssystem auf ein neues Niveau hob.
Zwar gab es bereits seit 1912 bei Olympia eine elektrische Zeitmessung. Diese erfolgte jedoch nur teilweise elektronisch und ohne Automatisierung. Omega etablierte als nächsten Schritt bei den Olympischen Spielen 1932 elektromechanische Stoppuhren, bei denen Start und Stopp jedoch weiter manuell ausgelöst wurde. Die herausragende Innovation von Löbner bestand 1936 darin, diesen Prozess zu automatisieren: Die Zeitmessung begann automatisch mit einem elektronischen Startsignal und stoppte auch elektronisch. Die exakte Zeitmessung erfolgte mit einem System von mechanischen Zeitmessgeräten und sogenannten Fotocells, die, sowie ein Athlet das Zielband aktivierte respektive die Lightcell aktivierte, die Zeitmessung registrierte und die Zeit festhielt.
Das verwendete System führte später zum berühmten Ausdruck „Photo-Finish“. Denn bei diesem Verfahren nahmen eine oder mehrere Kameras das Bild der Zielgeraden auf, um die Zeiten der Athleten zu erfassen und gegebenenfalls visuelle Vergleiche zu ermöglichen. Die genaue Zeit wurde dann mithilfe des elektromagnetischen Zeitzählers der Löbner Apparate unmittelbar auf Papierstreifen und ohne menschliches Zutun ausgedruckt und alle Läufer im Bild zusammen mit der fortlaufenden gedruckten Zeit festgehalten. Dies steigerte die Exaktheit und Korrektheit der Zeitmessung enorm. Damit war das Löbners System von 1936 ein maßgeblicher Schritt zur modernen, hochpräzisen, vollautomatischen Zeitmessung bei Olympischen Spielen.
Nicht umsonst verkündete daher das Löbner Prospekt stolz: „Löbner-Chronograph 1/100 Sekunde – Zeitzähler bei den Olympischen Spielen„. Doch der gewaltige Erfolg beschränkte sich nicht nur auf Olympia. Bald nutzte man die Löbner-Zeitmessung auch in anderen Sportarten und das Prinzip des Zeitdruck-Registrierens in Kombination mit elektronischem Starten- und Stoppen wurde in vielen anderen Sportarten bei der offiziellen Zeitmessung ebenfalls zum Standard.


Das Ende von Löbner Uhren
Den großen Erfolg konnte Löbner jedoch nur wenige Jahre genießen, denn im Jahr 1939 brach der II. Weltkrieg aus und mit ihm kamen Handel und Produktion zum Erliegen. Das Ende von Löbner Uhren kam schließlich mit dem Tod von Johannes Fritz im Jahr 1944. In der Nachkriegszeit und im Zuge des Niedergangs der deutschen Uhrmacherei in Glashütte kam es auch nicht zu einer Renaissance der Uhrenmarke Löbner, vielmehr geriet die Marke trotz ihrer einstigen Bedeutung als Pionier der Kurzzeitmessung in Vergessenheit.
Der Löbner Uhren Neuanfang
Es sollte schließlich bis ins Jahr 2023 dauern, also rund 80 Jahre, bis der Münchner Unternehmer und Uhrenliebhaber Matthias Düwel die große historische Bedeutung von Löbner erkannte und der Marke neues Leben einhauchte. Unter seiner Leitung wurde zunächst das große historische Erbe der Löbner Uhren Geschichte gesichert. Ebenso machte man sich an die Entwicklung von neuen mechanischen Löbner Armbanduhren, die der Marke neues Leben einhauchen sollten, bzw. der Bedeutung von Löbner Uhren in der Kurzzeitmessung gerecht werden sollten.
Inzwischen können Uhrenliebhaber unter verschiedenen Löbner Uhren wählen. Dabei kombinieren die beiden Modellreihen Löbner Steelracer und Löbner Sledge eine markante Designsprache mit Schweizer Uhrwerktechnik und deutschem Qualitätsanspruch. Besonders zu erwähnen ist hierbei nicht nur die dezentrale Zeitanzeige der Steelracer Chronographen, bzw. die historisierenden Minuterie der Sledge Chronometer. Vielmehr bieten beide Modelle mit dem patentierten verschiebbaren Kronenschutz auch eine patentierte Löbner Innovation der Neuzeit.
Eine weitere ungewöhnliche technische Lösung bietet die rotierende Minutenscheibe des Modells Löbner Sledge, die sich dank der geriffelten Lünette verstellen lässt und so ein praktisches Minuten-Stoppen von bis zu 60 Minuten ermöglicht. Erhältlich sind die Löbner Uhren unter anderem in Bucherer Filialen. Der Preis der Löbner Sledge Modelle betrug mit Kautschukband 8.600 Euro, mit Stahlband wurden 9.600 Euro fällig. Das Chronographen-Modell Steelracer kostete mit Kautschukband 12.800 Euro, mit Stahlband wurden 1.000 Euro mehr, also 13.800 Euro fällig. Überdies gibt es zwei interessante Sondermodelle.





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