Neues zur LVMH Watch Week
Zur LVMH Watch Week im Januar 2025 wartet Zenith mit zwei neuen Armbandchronographen auf. Einer davon ist der nun mit skelettiertem Uhrwerk angebotene Zenith Defy Skyline Chronograph Skeleton in zwei verschiedenen Versionen. Blau oder Schwarz, lautet hier die Frage. Luxus pur verkörpert der nur in Zenith-Boutiquen erhältliche Zenith Chronomaster Sport Rainbow. Einendes Element der genannten Zeitmesser ist das Automatikkaliber El Primero 3600. Inklusive beidseitig wirkendem Kugellagerrotor besteht die natürlich selbst entwickelte und gefertigte Mechanik aus 311 Komponenten. Weil dieses Uhrwerk bei Zenith inzwischen einen außerordentlich hohen Stellenwert besitzt, soll es zu Beginn dieser Betrachtungen nochmals näher vorgestellt werden.

Automatikkaliber EP 3600
Das Lancement des 30 Millimeter großen und 6,8 Millimeter hoch bauenden Manufakturkalibers El Primero 3600 erfolgte im Jahr 2019 zur Feier des 50. Geburtstags des bekannten und bewährten El Primero 400 mit Zehntelsekunden-Stoppgenauigkeit. Zur Steigerung der Gangautonomie von 50 auf 60 Stunden tragen überarbeitete Zahnprofile bei. Geblieben ist die in der heutigen Zeit eher ungewöhnliche horizontale Räderkupplung. Für die Augen eingefleischter Chronographenfreaks bietet sie jedoch deutlich mehr als die friktionsbasierte Vertikal-Alternative, welche viele moderne Konstruktionen beispielsweise von Breitling, Chopard, Montblanc, Rolex oder TAG Heuer nutzen.
Ein sofort ins Auge stechendes Merkmal des wie gehabt mit fünf Hertz oszillierenden EP 3600 ist der schnell drehende zentrale Chronographenzeiger. Für eine komplette Drehung benötigt er nur zehn Sekunden. Dieser Kunstgriff zum präziseren Ablesen der Zehntelsekunden beim Stoppen von Zeitintervallen verlangte jedoch nach einem modifizierten Antrieb des Stoppmechanismus.

Diesen bewerkstelligt nicht mehr das Sekundenrad, welches sich einmal pro Minute um seine Achse dreht. In diesem Fall setzt das alle vier Sekunden um 360 Grad rotierende Silizium-Ankerrad die zeitschreibende Funktion in Bewegung. Zwei Kupplungsräder sorgen dafür, dass sich alles wie gewohnt im Uhrzeigersinn bewegt. Eines der beiden trägt die neu geformte Kupplungswippe an gewohnter Stelle. Wegen des nur begrenzt verfügbaren Drehmoments haben Techniker die erforderlichen Zahnräder samt Zahnform mit Hilfe eines ausgeklügelten Algorithmus neu berechnet.
Ein ebenfalls neu entwickeltes Anhaltesystem des Chronographen sorgte für ein Plus an Präzision. Konkret legt sich ein Bremshebel zwischen zwei der 100 Zähne des Chrono-Zentrumsrads und bringt so den zentralen Stoppzeiger akkurat zum Stehen. Geblieben ist beinahe selbstverständlich das klassische Schaltrad zur Steuerung der drei Funktionen Start, Stopp und Nullstellung. Festgehalten hat Zenith auch an der Automatik-Baugruppe und der hier jedoch technisch optimierten Datumsindikation.
Nachdem das EP 3600 keinen Stundentotalisator mehr besitzt, konnte die unter dem Zifferblatt angesiedelte Baugruppe entfallen. Bei „3“ erfasst ein Zeiger Intervalle bis zu 60 Sekunden. Ganz in Süden bei „6“ findet sich nun ein 60-Minuten-Zähler. Wie gehabt dreht die Permanentsekunde links bei „9“. Dank nun hinzugekommenem Unruhstopp hält sie zum sekundengenauen Einstellen der Uhrzeit an. Neben dem Ankerrad besteht auch der Anker aus leichtem, vollkommen amagnetischem Silizium mit sehr glatter Oberfläche, die Schmiermittel überflüssig macht.

Zenith Defy Skyline Chronograph Skeleton
Komplett neu ist der zur LVMH Watch Week 2025 vorgestellte Defy Skyline Chronograph Skelekton nicht. Fans der Marke kennen ihn in der geschlossenen Version mit blauem oder schwarzem Zifferblatt, die während der Genfer Watches & Wonders 2024 ihren Einstand gab.

Nun präsentiert sich dieser Armbandstopper mit durchbrochen gestaltetem und ausgeführtem Outfit. Mechanik-Voyeuren kommt sehr entgegen, dass Zenith sein Automatikkaliber EP 3600 skelettiert und konsequent in 3600SK umbenannt hat. Tiefe Einblicke in die aufwändige Mechanik sind der Folge. Diesem Aufwand trägt vorderseitig ein durchbrochen gestaltetes Zifferblatt Rechnung. Natürlich besitzt der Gehäuseboden ein nichts verbergendes Saphirglas. Die markant-moderne Optik unterstreicht reichlich Super-LumiNova Leuchtmasse auf den Indexen und den beiden Zeigern für Stunden und Minuten.


42 Millimeter misst das Stahlgehäuse mit zwölfeckigem Glasrand. Bis zu zehn bar Druck reicht seine Wasserdichtigkeit. Wer an diesem Newcomer Gefallen findet, muss sich allerdings entscheiden. Zu Wahl stehen Ausführungen mit blau (Referenz 03.9500.3600/79.I001) oder schwarz (Referenz 03.9500.3600/78.I001) eingefärbtem Werk und Zifferblatt.



Unabhängig von der Farbe liegt der unverbindliche Preis für diese Armbanduhr mit faszinierendem Ein- und Durchblick bei 15.900 Euro. Fürs Geld gibt es zwei Armbänder eines aus Edelstahl und ein zweites aus Kautschuk mit Faltschließe. Der Austausch lässt sich problemlos selbst vornehmen.


Zenith Chronomaster Sport Rainbow
In Reinkultur beseelt das Kaliber EP 3600 den gleichermaßen kostbaren wie farbenfrohen Chronomaster Sport Rainbow. Das Wort Rainbow hat bei Zenith Chronographen schon eine gewisse Tradition. Ende des 20. Jahrhunderts kennzeichnete es unterschiedliche Modelle mit Stoppfunktion und Anfang des 21. Jahrhunderts auch sportliche Chronographen, deren Automatikkaliber 405 über eine praktische Flyback-Funktion verfügte.

Neu hingegen ist der Regenbogen, dargestellt durch üppigen Besatz mit Farbsteinen im Baguetteschliff. In gewisser Weise knüpft der opulente Zeitmesser Chronomaster Sport Rainbow an die 2024 vorgestellte und weiterhin für 106.100 Euro erhältliche Roségold-Referenz 22.3100.3600/69.M3100 mit Diamanten, Spinellen und Saphiren.

Von Rainbow, wie jetzt zur LVMH Watch Week, war bei diesem chronographischen Top-Luxus aber noch nicht die Rede. Nun also erhalten Liebhaberinnen und Liebhaber feuriger Edelsteine von Zenith eine Alternative zum gehypten und von viel Prominenz getragenen Rolex Cosmograph Daytona Rainbow, zum Beispiel Referenz 116599RBOW, welche ein Vielfaches jener von Zenith verlangten 114.900 Euro kostet.
Wem nun die angebotenen Uhren mit bunten Diamanten immer noch nicht einzigartig genug sind, kann durchaus eine höhere Individualisierung anstreben. Infos zum deutschen „Watch-Tuner“ Blaken finden Sie hier auf Uhrenkosmos.


An Funkelndem spart das in Le Locle beheimatete Traditionsunternehmen beim Modell Zenith Defy Skyline Chronograph Skeleton nicht. Insgesamt 50 Edelsteine im Baguetteschliff bekommt der Glasrand dieses Weißgold-Boliden mit auf den Weg in die Uhrenwelt. Zu 40 Saphiren mit rund 3,9 Karat Gewicht gesellen sich 10 Diamanten von zusammen etwa einem Karat. Dazu finden sich auf dem Zifferblatt noch 12 Saphir-Baguetten von 0,46 Karat. Macht summa summarum etwa 5,36 Karat. Und das ist eine ganze Menge.
Die 41 Millimeter große und bis zu zehn bar druckdichte Weißgoldschale hält ein Gliederband mit Doppelfaltschließe aus dem gleichen Edelmetall am Handgelenk. Hinter Saphirglas rotiert die speziell gestaltete Schwungmasse der ausführlich beschriebenen Zehntelsekunden Stopp-Mechanik namens EP 3600. Wer sich für diese Armbanduhr erwärmt, muss eine Zenith Boutique oder den Online-Shop aufsuchen, klassische Mehrmarken-Konzessionäre kommen bei der unlimitiert gefertigten Referenz 45.3104.3600/21.M3100 nicht zum Zuge.


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