Ein SchleppZeiger mehr zum Stoppen
Neben dem Selbst- oder Repetitionsschlagwerk gehört ein Rattrapante, als ein Chronograph mit Schleppzeiger Mechanismus, zu den besonders komplexen mechanischen Angelegenheiten. Letztgenannte Uhrwerke verfügen über zwei im Zifferblatt-Zentrum angeordnete und unabhängig vom Uhrwerk start-, stopp und nullstellbare Sekundenzeiger. Die Funktionsweise ist wie folgt: Unten rotiert nach dem Starten der eigentliche Chronographenzeiger. Dieser schleppt, wie der Name bereits andeutet, den darüber positionierten Schleppzeiger mit.
In der Fachterminologie spricht man auch bei diesem Rattrapante Mechanismus auch von einem Einholzeiger. Geläufig ist darüber hinaus auch der Begriff Doppelzeiger.
Wie man das Kind auch immer nennen mag entscheidend ist die Funktionsweise des Uhrwerks. Schließlich muss sich der zusätzliche Zeiger zum Erfassen von Zwischenzeiten unabhängig anhalten und nach dem Ablesen wieder mit dem währenddessen weitergelaufenen Chronographenzeiger synchronisieren lassen.
Präzision ist bei einer Rattrapante Mechanik alles
Das erfordert eine einerseits stabile, andererseits aber auch flexible Verbindung, welche zum Dritten schonend mit den bekanntermaßen geringen Kraftreserven mechanischer Uhrwerke umgeht. Folglich weist diese Verbindung eine beträchtliche Delikatesse auf. Die Schwierigkeiten beginnen schon beim Durchbohren der langen, weil durch das gesamte Uhrwerk reichenden Welle des Chrono-Zentrumsrads. Die Bohrung muss extrem präzise erfolgen, damit sich die noch dünnere und längere sowie extrem gerade ausgerichtete Welle des Doppelzeigerrads im Inneren der Öffnung möglichst reibungsfrei drehen kann. Jede Exzentrizität und Biegung wäre der einwandfreien Funktion abträglich. Nicht zuletzt aus diesem Grund befand sich die zusätzliche Kadratur bei den ab etwa 1880 hergestellten Schleppzeiger-Chronographen anfangs noch direkt unter dem Zifferblatt.
Raffinierte Konstruktion
Bei den hochwertigen Rattrapante Schleppzeiger-Konstruktionen des 20. und 21. Jahrhunderts thront die zusätzliche Mechanik rückwärtig über dem eigentlichen Chronographen-Schaltwerk.
Mit der rückwärtigen Seite des Chrono-Zentrumsrads verschrauben die Uhrmacher das so genannte Doppelzeiger-Herz. Dieses kooperiert später mit dem an der Schleppzeiger-Welle befestigten Doppelzeigerrad. Letzteres trägt den beweglich montierten Doppelzeigerhebel, bei hochwertigen Ausführungen mit einer kleinen (Rubin)rolle am freien Ende. Eine feine Stahlfeder drückt den Doppelzeigerhebel so fest gegen das Doppelzeiger-Herz, dass besagte Rolle formbedingt in der kleinen Einbuchtung ruht. Dieser Kontakt reicht aus, um den Schleppzeiger gemeinsam mit dem Chronographenzeiger rotieren zu lassen.
Bei hochwertigen Mechanismen obliegt das Anhalten des Doppelzeigers des Chronographen mit Schleppzeiger einer schaltradgesteuerten Federzange. Deren Enden agieren wie eine Backenbremse. Ruhen die beidseitig angebrachten Ausbuchtungen auf Säulen des Doppelzeiger-Schaltrads, ist die Bremse gelöst. In diesem Fall rotieren Doppel- und Chronographenzeiger miteinander.
Durch Betätigung des Rattrapante-Drückers dreht sich das Schaltrad um eine Position. Das Absenken der Ausbuchtungen zwischen die Säulen schließt die Zange. Beide Arme drücken gegen das Doppelzeigerrad und arretieren so den Schleppzeiger.
In diesem Fall läuft die (Rubin) Rolle auf dem Umfang des Doppelzeiger-Herzens. Wenn sich die Zange wieder öffnet, leitet Federdruck die Rolle in die Ausbuchtung des Herzens. Der Schleppzeiger holt den Chronographenzeiger wieder ein. So lange der Chronograph läuft, lässt sich dieses „catch me as you can“-Spiel beliebig oft wiederholen.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es auch Schleppzeiger-Konstruktionen mit völlig getrenntem Zangenpaar gibt. In diesem Fall ist die Funktion exakt umgekehrt: Zwischen Säulen tauchende Dorne öffnen die Zange.
Rattrapante – Kaliber mit Schleppzeiger Chronograph Mechanismus
So funktioniert ein Rattrapante Mechanismus eines Schleppzeiger Chronographen
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