Keine leichte Angelegenheit
Michel Parmigiani, Präsident der Uhrenmanufaktur Parmigiani Fleurier und qualifizierter Meister-Uhrmacher, ist kein Mann großspuriger Worte. Nicht mal wenn es um ein neues uhrmacherisches Glanzstück wie die Parmigiani Fleurier Tondagraph GT Rose Gold Blue geht.
Aber wenn er etwas verlautbart, hat es Hand und Fuß. Das gilt auch für die Chronographen aus eigener Manufaktur.
Verglichen mit einem Tourbillon ist die Konstruktion eines Uhrwerks mit integriertem Chronographen und dessen Entwicklung zur Serienreife fünf Mal schwieriger. Immerhin müssen sehr viele Komponenten funktional perfekt zusammenwirken. Fällt ein kleines Teil aus oder ist eine Baugruppe falsch justiert, versagt der ganze Stoppmechanismus.
Skelettiert und ein Zeiger im Schlepp
Keine Wunder also, dass es sechs Jahre dauerte, bis das hauseigene Parmigiani Chronographenkaliber PF361 pünktlich zum 20. Firmenjubiläum der Manufaktur im Jahr 2016 seine Serienreife erreichte. Schon seit der Gründung im Jahr 1996 hatte der gebürtigen Schweizer Michel Parmigiani eine Armbanduhr mit Stoppmechanismus im Blick. Nicht einen normalen Chronographen, sondern gleich die höchste Stufe aller Stoppmechanismen. Gemeint ist der durch einem Schleppzeiger aufgewertete Chronograph, im Uhrmacher-Französisch Rattrapante genannt.
Das runde, von Hause aus durchbrochen konstruierte Handaufzugswerk weist folgende Merkmale auf:
- Stabile, in der Höhe justierbare Unruhbrücke
- Unruhfrequenz fünf Hertz, also 36.000 Halbschwingungen pro Stunde für Zehntelsekunden-Stoppgenauigkeit.
- Unruh mit variablem Trägheitsmoment. Regulierung mit Hilfe von Masselots.
- Frei schwingende Unruhspirale aus der Konzern-eigenen AtoKalpa-Produktion
- Zwei Schalträder, eines für den Chronographen und ein zweites zur Steuerung des Schleppzeiger-Mechanismus.
- Vertikale Friktionskupplung
- 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler
- Permanentsekunde bei „6”
- Großdatum bei „12”
- Tragende Teile aus massivem Gold.
Von dem mit diesem Ausnahmekaliber ausgestatteten Modell Parmigiani Fleurier Tonda Chronor Anniversaire gelangten summa summarum 100 Exemplare auf den Markt. Je 25 Exemplare waren mit Weiß- oder Rotgoldgehäuse erhältlich. Beide Modelle waren zudem mit silberfarbenem oder blauem Zifferblatt erhältlich.
Chronograph mit Selbstaufzug
Ohne Einholzeiger und Großdatum tritt das ebenfalls durchbrochen gestaltete Manufakturkaliber PF365 in Erscheinung. Dafür besitzt dieses Uhrwerk mit tonneauförmiger Hauptplatine einen Rotor-Selbstaufzug. Wie es sich für eine Luxusuhr gehört, obliegt die Steuerung der Funktionen Start, Stopp und Nullstellung einem Schaltrad. Auf Knopfdruck verbindet eine energiesparende vertikale Friktionskupplung das Uhrwerk mit der integrierten Stopp-Mechanik. Die Totalisatoren reichen bis 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler. Nachdem die Unruh des teilweise aus Massivgold gefertigten Uhrwerks ebenfalls mit flinken fünf Hertz oszilliert, lassen sich Zeitintervalle so auf die Zehntelsekunde genau erfassen.
Den auf 50 Stück limitierten Kalpa Chronor mit tonneauförmigem Goldgehäuse in den Dimensionen 48,2 x 40,4 mm begleitet überdies ein amtliches Schweizer Chronometerzertifikat.
Nicht skelettiert und ohne goldene Werkskomponenten präsentiert sich das ebenfalls tonneauförmige und aus 362 Bauteilen assemblierte Automatikkaliber PF362. Der prinzipielle Aufbau inklusive der chronographischen Schaltrad-Mechanik gleicht demjenigen des Kalibers PF365.
Parmigiani Fleurier Tondagraph GT Rose Gold
Das vierte hauseigene Chronographen-Kreation tritt wieder rund und dazu auch skelettiert in Erscheinung. Die Rede ist vom neuen Parmigiani Fleurier Tondagraph GT Roségold Blue. Diese Armbanduhr greift die kannelierte Lünette von Michel Parmigianis ersten Kreation mit Namen Toric auf. An ihrem eindrucksvollen Auftritt hat auch der einschlägig erfahrene Designer Dino Modolo maßgeblich mitgewirkt. In dem auf 25 Exemplare limitierten Modell mit sportlich-elegantem Erscheinungsbild feiert das neue Kaliber PF071 seinen Einstand.
Das sportlich-elegante Erscheinungsbild passt zum neuen Parmigiani Kaliber PF071. Dieses wiederum COSC-zertifizierte Uhrwerk leitet sich zum einen vom 2016 vorgestellten Kaliber PF361 ab und zum anderen vom durchbrochen gestalteten Kaliber PF365.
In diesem Sinne besitzt das Parmigiani PF071 einen 22-karätigem Goldrotor, dessen Energieübertragung eine energiesparende und ruckfrei agierende Vertikalkupplung herstellt. Für eine Zehntelsekunden-Stoppgenauigkeit lässt Parmigiani die Unruh hierfür unter einer stabilen Brücke mit schnellen fünf Hertz oszillieren. Die beiden Totalisatoren reichen bis 30 Minuten und 12 Stunden. Das enorme handwerkliche Können ist auch an den rund 50 mit Innenwinkeln versehenen skelettierten Bauteilen erkennbar. Allesamt wurden sie aufwendig von Hand angliert und poliert.
Eine weitere Besonderheit des Automatikwerks besteht im Zwei-Scheiben-Großdatum unterhalb der „12“, welches bereits dem PF361 zu eigen war.
Von diesem 42 Millimeter großen und bis zu zehn bar wasserdichten Parmigiani Fleurier Tondagraph GT Rose Gold Blue Chronographen mit roségoldfarbigem Gliederband und strahlend blauem Zifferblatt fertigt Parmigiani nur 25 Stück. Es soll ja etwas Besonderes bleiben.
0 Kommentare