Gehäuse Herstellung
Als einer der beliebtesten und verbreitetsten Werkstoffe für die Gehäuse Herstellung gilt seit vielen Jahrzehnten Stahl. Das belegen auch die monatlichen Schweizer Exportstatistiken. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass die Top Stahluhren von Rolex, Omega, Audemars und Co. nicht aus plattem Industriestahl sind. Vielmehr kommt bei der Herstellung der Gehäuse stets ein sehr hochwertiger Stahl zum Einsatz. Dessen Legierung sorgt dafür, dass dieser – nicht umsonst Edelstahl genannte Werkstoff – die gewünschten Eigenschaften des Stahlgehäuses aufweist. Dies betrifft insbesondere dessen Robustheit und Widerstandsfähigkeit, wie das Aussehen der von allen Marken individuell veränderten Stahllegierung.
Stahluhren
Das Wort Stahl im Wort Stahluhren lässt sich nicht umsonst in vielen Sprachen auf eine ursprüngliche Bezeichnung für „fest“, „hart“ oder „stark“ zurückführen. Bei hochwertigen Stahluhren bürgt meist ein Grundstahl mit 700 Vickers (Abküzrung HV) für die gewünschte Härte beim Bau von Uhrengehäusen.
Der faszinierende „heavy metal“ Stahl entsteht dabei in zahlreichen Varianten. Der Grundstoff ist jedoch stets das chemische Element Eisen (Fe). Es hat eine Dichte von 7,86 Gramm pro Kubikzentimeter, einen Schmelzpunkt von 1539 Grad und einen Siedepunkt von 3000 Grad Celsius. Womit auch klar ist, dass die meisten Uhren mehr aushalten als ihre Träger.
Für Uhrengehäuse sind jedoch weitere Eigenschaften wie Zähigkeit, Amagnetismus (hier erklären wir die Begriffe amagnetisch und antimagnetisch) und Korrisionsbeständigkeit wichtig. Hierzu werden besondere Edelstahl-Legierungen erzeugt, die diese Attribute aufweisen.
Die Mischung macht’s
Die Stahllegierungen mit der Nummer 316 gehören nach dem Stahl mit der Nummer 304 zu den am meisten fabrizierten. Dabei geht es in der Nummerierung schlicht um die Zugaben und Legierungen, die jedem Stahl seine besondere Charakteristik verleiht.
Molybdän verleiht der Legierung 316, bekannt auch als X2CrNiMo18-14-3 eine bessere Korrosionsbeständigkeit. Bei 316 L handelt es sich um eine kohlenstoffarme Variante. Die austenitische Struktur bringt bei der Herstellung eines Gehäuses einen hohen Grad an Zähigkeit selbst bei tiefen Temperaturen mit sich.
Dabei setzen die Uhrenfirmen meist auf eigene Mischungen. So verwendet Rolex beispielsweise für seine Uhrengehäuse den Stahl 904L oder X1NiCrMoCu 25-20-5. Dieser kohlenstoffarme, höher mit Nickel und Molybdän legierte austenitische Edelstahl bietet im Vergleich mit 316 L unter anderem eine verbesserte Resistenz gegen Korrosion. Maßgeblich hierfür ist auch die Beimischung von etwas Kupfer. Außerdem ist diese Stahlsorte weitestgehend amagnetisch.
Aber auch Audemars Piguet kann mit seinen Stahluhren punkten und setzt bei seinem Uhrenklassiker Royal Oak auf dessen Widerstandsfähigkeit.
Dies sind aber nur Beispiele für die Vielzahl an Mischungen, die aus dem Werkstoff Stahl einen idealen Träger von hochwertigen, zu schützenden Uhrwerken – und einen idealen Ausgangsstoff für Luxus Stahluhren macht. Im Einzelfall lohnt ein Blick in die Herstellerbeschreibung oder ein gezieltes Nachfragen beim Händler oder Hersteller.
Und hier geht es zu
Schutz und Schönheit – so entstehen Gehäuse für Armbanduhren – Teil 1
Schutz und Schönheit – Gold ist ein wunderschöner Werkstoff für Gehäuse – Teil 2
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