„Man umgebe mich mit Luxus. Auf alles Notwendige kann ich verzichten.“ pflegte der 1854 in Dublin geborene Oscar Fingal O’Flahertie Wills Wilde zu sagen. Ganz sicher lässt er sich auch für die Audemars Piguet Royal Oak Double Balance Wheel Openwork anwenden. Aber auch zum Launch der ersten Audemars Piguet Royal Oak Armbanduhr im Jahr 1972 passte dieser Spruch des irischen Schriftstellers sicher perfekt.
Wer es nicht glaubt, kann es sogar nachlesen. „Manche Dinge sprechen fürs sich selbst“, so titelte damals die hinter dieser Uhr stehende Manufaktur Audemars Piguet in ihrem Prospekt für die weltweit erste Luxus-Sportuhr mit durchgestyltem Stahlgehäuse, sichtbaren Schrauben und aufwändig bearbeitetem Armband aus dem gleichen Material.
Humor hatte man überdies. „Man sollte meinen, bei diesem Preis hätten sie die Schrauben auch verdeckt anbringen können.“ nahm sich Audemars Piguet mit Blick auf das ungewöhnliche Design selbst auf den Arm. Recht so, denn „ es braucht mehr als Geld, um die Royal Oak zu tragen.“
Der Tribut an Stahl sprach in der Tat für sich, aber natürlich polarisierte er auch.
Genau das, sprich viele Diskussionen rund um die Royal Oak förderten deren Erfolg. Und sie motivierten nicht wenige Wettbewerber, es dem 1875 gegründeten Familienunternehmen gleichzutun. Im abgeschiedenen Vallée de Joux reifte derweil die Erkenntnis, dass es sich auf einem, wenn auch stählernen Bein auf Dauer nicht sonderlich gut steht. Ergo folgten ab 1976 zahlreiche Varianten des bis in die Gegenwart extrem erfolgreichen Uhrenklassikers.
Audemars Piguet Royal Oak Modelle
Den Anfang der unterschiedlichen Royal Oak Modelle machte einst eine 29 Millimeter kleine Stahl-/Gold-Version für Damen. Weitere wichtige Lancierungen waren – hier im kurzer Form aufgeführt:
1978 glänzte die Royal Oak erstmals in massivem Gold.
Eine Day-Date-Ausführung brachte das Jahr 1983.
Zwei Jahre später, also 1985, gesellte sich eine Royal Oak Mondphase hinzu.
Richtig kompliziert wurde es mit der 1987 vorgestellten Audemars Piguet Royal Oak Ewiger Kalender, deren komplexes Modul auf dem Kaliber 2120 lediglich 1,55 mm hoch baute.
Weitere Etappen waren zum Beispiel Royal Oak Dual Time im Jahr 1992.
Die Squelette, auf deutsch schlicht Skelett geschrieben, kam im Jahr 1993.
Mächtig kritisiert und von vielen als unpassend empfunden war die ebenfalls 1993 vorgestellte Royal Oak Offshore. Ihr Design war wirklich grenzwertig.
Das erste und heute sehr gesuchte Version mit Tourbillon erschien 1996.
Die Royal Oak Grand Complication brachte das Jarh 1998.
Der erste Audemars Piguet Chronograph kam recht spät, nämlich im Jahr 2004.
Audemars Piguet Royal Oak Double Balance Wheel
Ohne nun auch noch auf die viele weiteren Varianten mit unterschiedlichen Zifferblattvarianten und Edelmetalle eingehen zu wollen sei zumindest die 2016 erschienene Audemars Piguet Royal Oak Double Balance Wheel Openwork erwähnt. Sie ist nicht nur eine technisch interessante Variante mit doppelter Unruh, sondern bietet überdies mit dem skelettierten Uhrwerk einen schönen Blick in das Manufaktur-Kaliber.
Soviel Einblick und das aufwendige Skelettieren hat aber seinen Preis. Aber wer wird sich von so ein bisschen Skelett gleich erschrecken lassen…
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