Das Stück Weltraum am Arm
Nicht nur bei Uhren-Gehäuse aus Titan überzeugt der besondere Werkstoff. Titan gelingt in der Luft- und Raumfahrt, der Chirurgie sowie insbesondere der Implantologie echte Höchstleistungen. Dass sich das vor rund 200 Jahren entdeckte Metall Titan auch bei Uhrengehäuse hervorragend eignet, entdeckten für die Uhrenindustrie im Jahr 1980 der Entwickler Ferdinand A. Porsche und die Uhrenmarke IWC.
Im Folgejahr gelangte kann der erste Titan-Chronograph auf den Markt. Der Weg vom Hüft- ans Handgelenk macht Sinn. Das Metall vereinigt in sich nämlich alle guten Eigenschaften von Stahl und Aluminium. Sicherheit, Leichtigkeit und Belastbarkeit werden großgeschrieben. Kein Wunder, dass das Metall Titan daher im Autobau gerne Verwendung findet. Verglichen mit Edelstahl besitzt nämlich nur die Hälfte des Gewichts. So liegt seine relative Dichte bei lediglich 4,5 Gramm pro Kubikzentimeter. Andererseits ist es mindestens genauso fest und beinahe hundertprozentig resistent gegen Korrosion. Säuren und Basen können diesem Werkstoff ebenfalls nichts anhaben.
Besonders geschätzt werden auch die antiallergischen Eigenschaften von Titangehäusen. Sie resultieren aus der Tatsache, dass Titanoberflächen eine schützende Oxidschicht aus nichtleitenden Ionen besitzen, welche einen chemischen Austausch zwischen den Elektronen des Metalls und der Haut verhindert. Mit anderen Worten: Titan ist ideal für den Kontakt mit Handgelenken, wo Schmutz und Schweiß durchaus vorkommen kann.
Uhren-Gehäuse aus Titan sind hart und robust wie Stahl
Titan hat jedoch weitere Vorzüge. So ist das Metall unempfindlich gegen Magnetfelder und zeigt auch keine Spuren der Oxidation beim Kontakt mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten. Den größten Vorteil hat der Werkstoff jedoch im direkten Vergleich mit Edelmetallen oder Stahl. Titan hält die Form, verträgt enormen Druck und Spannungen und ist praktische kratzfest.
Wenn man sich nun fragt, warum der Werkstoff nicht häufiger verwendet wird, dann gibt es hierfür zwei schnelle Erklärungen. Zum einen ist ein derartig robuster Werkstoff nicht ganz einfach zu verarbeiten. Das spröde, grauschimmernde Metall lässt sich nur mit extrem harten und ausgesprochen kostspieligen, trotzdem jedoch rasch verschleißenden Werkzeugen in die gewünschte Form bringen, was den Produktionspreis in die Höhe treibt.
Zum anderen ist das seltene Metall deutlich teurer im Grundstoff und muss sehr sorgsam verarbeitet werden. Auch dies treibt den Preis in die Höhe.
Aber spätestens wenn man seinen ersten Titan-Chronographen am Handgelenk trägt, überzeugen die Vorzüge. Überdies sieht der sanfte Schimmer der Gehäuseschale sehr edel und warm aus. Aber auch edle Uhrenmanufakturen wie z.B. Hublot, Audemars Piguet oder auch Panerai schätzen die Vorzüge des Werkstoffs Titan beim Bau von hochwertigen Zeitmesser. Sie werden wissen warum.
Porsche Uhr von 1919? Muss wohl 1991 heißen. Netter Zahlendreher!
Danke für den Hinweis – das richtige Datum ist 2018!