Trotz hochrangiger Manufaktur-Mechanik, die sich in Armbanduhren mit den Signaturen „Grand Seiko“ (Deutsch: „Große Präzision“) findet, leidet der japanische Gigant Seiko in Europa noch unter der fehlenden Anerkennung. Der Grund: Das Label steht zwar einerseits für höchste japanische Uhrmacherei, die sich hinter der der Schweizer Manufakturen nicht verstecken muss. Aber Seiko vertreibt andererseits auch Millionen einfacher Quarzuhren. Und die Anzahl an Kollektionen, die zwischen diesen Extremen liegt, ist groß.
Mit neuem Image zum Technologieführer
Dieses Imageproblem zu lösen und der japanischen Uhrenkultur zu internationalem Ansehen zu verhelfen, das ist eine der Ziele von Shinji Hattori und seinem Seiko Management-Team.
Gewappnet für diese Aufgabe ist Shinji Hattori zweifellos. Nach dem Studium und einer Zwischenstation bei Mitsubishi stieß Hattori, Jahrgang 1953, im Jahr 1984 zu Seiko. Dieser Weg war kein Zufall, sondern der Abschluss seiner Ausbildung. Back to the roots sozusagen, denn das traditionsreiche Uhren-Unternehmen Seiko war 1881 von seinem Urgroßvater Kintaro Hattori gegründet worden. Bei Seiko durchlief Shinji Hattori dann die verschiedensten Stationen und lernte das Uhren-Handwerk wie das Management von der Pike auf.
Im Jahr 2003 wurde Hattori schließlich Präsident der Seiko Watch Corporation, deren Rolle als Technologieführer er von Anfang an ausbauen wollte.
Die Probleme mit dem Namen Seiko auf luxuriösen Armbanduhren sind europäischer Natur.
Besonders beschäftigte Hattori stets die 1960 eingeführte „Grand Seiko“-Linie, eine Kollektion hochwertiger Armbanduhren, die langsam auf europäischen Boden Fuß fasst. Daneben widmet sich der Präsident auch leidenschaftlich der „Seiko Credor“ Linie. Sie ist preislich sogar noch höher angesiedelt, derzeit aber jedoch nur in Japan erhältlich ist.
Hattoris Signatur-Projekt für Seiko
Bei der Grand Seiko möchte sich Shinji Hattori noch nicht von der charakteristischen Doppel-Signatur verabschieden – und das obwohl er um die möglicherweise negativen Folgen des dominanten Namenszugs auf dem Zifferblatt weiß. „Unsere Verkäufe wachsen zweistellig. Weil Signaturen ungemein wichtig sind, lassen sich Änderungen nicht über Nacht durchführen.“
Die Probleme mit dem Namen Seiko auf luxuriösen Armbanduhren seien sowieso eher europäischer Natur, vermutet Hattori. „Vielleicht ändern wir das eines Tages. Aber sicher nicht in unmittelbarer Zukunft.“
Auch Credor soll eines Tages hierzulande zu haben sein. „Aber derzeit bindet Grand Seiko derart viele Kapazitäten, dass wir uns nicht verzetteln wollen.“
Insbesondere soll das Grand Seiko Jubiläum zum erfolgreichen Wachstum der Marke beitragen.
Das Potential ist auf alle Fälle vorhanden. Man muss nur lange genug am Erfolg arbeiten – mit „Grand Seiko“, also großer Präzision.
Mehr über die „Chrono Sapiens“ – die Herren der Zeit – erfahren Sie hier:
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