Die Geschichte, die bei einem Kaliber wie dem Breitling B01 Werk mitschwingt ist lang und bewegt. Schließlich ist Breitling eine der Chronographen Manufakturen schlechthin. Denn bereits 1915 präsentierte die 1884 gegründete Firma Breitling den ersten Armbandchronographen mit unabhängigem Drücker.
Ein Chronograph zum Jubiläum
125 Jahre später – im Jahr 2009, um genau zu sein – wurde der erste Manufaktur-Chronograph von Breitling vorgestellt. Das von Breitling entwickelte und gebaute Kaliber B01 ist bei einem Durchmesser von 30 Millimeter genau 7,2 Millimeter hoch. Wenn der Energiespeicher des beidseitig wirkenden Kugellagerrotors voll gespannt ist, läuft dieser Chronograph klaglos 70 Stunden lang.
Ein klassisches Schaltrad steuert Start, Stopp und Nullstellung, wobei eine energieeffiziente Reibungskupplung den Stopper mit dem „Motor“ verknüpft.
Echte Innovation liefert das mit vier Hertz tickende und damit auf die Achtelsekunde genau stoppende Uhrwerk natürlich auch. Und zwar in Form eines patentierten Selbstzentrierungssystems. Ein Herzhebel dient dabei zur Nullstellung von Chronographenzeiger und Minuten-Totalisator.
Mit vereinten Kräften
Und weil Breitling gerne kooperiert – können Uhrenfans die Kaliber-Kreation künftig auch im stählernen Tudor Black Bay Chrono von Rolex-Tochter Tudor erwerben. Im Austausch dafür liefert diese das Manufaktur-Automatikkaliber MT5612 zu Breitling nach Grenchen.
Kleine Unterschiede bemerkt der Kenner natürlich sofort, etwa bei der Finissage des Mikrokosmos. Darüber hinaus besitzt der Chronograph statt eines 30- Minuten-Zählers einen 45-Minuten-Zähler. Praktisch für alle Fußballfans, die zum Beispiel eine Halbzeit mitstoppen wollen.
Breitling B01 Werk – wie erkennt es die feinen Abweichungen?
Auch der Gangregler fällt beim Tudor Black Bay Chrono etwas anders als beim Breitling B01 Werk aus. Unter der langgesteckten Brücke schwingt eine kleine Glucydur-Unruh mit variabler Trägheit. Eine amagnetische Silizium-Unruhspirale sorgt für einen reibungslosen Rückschwung. Hingegen nutzt Breitling einen Unruhkloben und ein traditionelles Rückersystem. Jedes Uhrwerk – so lauten die internen Regeln der Manufaktur – muss vor dem Einbau ins Gehäuse die die offizielle Schweizer Chronometerprüfung bei der COSC bestehen. Das gilt natürlich auch für das MT5813, bevor es in sein 41 Millimeter großes Stahlgehäuse mit Saphirglas, Schraubkrone und –drückern findet.
Bei der Optik des Werks haben sich die Designer an den Tudor Chrono von 1970 orientiert. Auf der Lünette der bis 20 bar Wasserdruck dichten Schale befindet sich eine Tachymeterskala, die Durchschnittsgeschwindigkeiten messen kann.
Auch der Preis wurde im Hause Tudor messerscharf kalkuliert. So ist der Kooperations-Newcomer ab Juli 2017 mit Lederband für 4.410 Euro zu kaufen. Für die Variante mit Gliederband aus Stahl müssen Uhrenliebhaber 4.700 Euro hinblättern. Angesichts der Preise, die Breitling für seine Chronographenwerke verlangt, muss sich Tudor wohl mit sehr geringen Margen begnügen.
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