Es sind zunächst zwei Gründen, warum man Uhrengehäuse aus Platin baut. Platin ist optisch sehr dezent und obendrein ein kostbares Edelmetall.
Die Gründe, warum nicht viel mehr Uhren aus Platin sind, liegen auch auf der Hand. Das Metall Platin ist sehr selten und die Gewinnung ist extrem aufwendig. So muss für ein Gramm Platin mehr als 300 Kilogramm Platinerz-Gestein abgebaut werden. Für ein Gramm Gold reichen hingegen schon 100 Kilogramm.
Daneben stellt Platin auch bei der Verarbeitung höchste Ansprüche. Mit 1.773°C besitzt es den mit Abstand höchsten Schmelzpunkt (Gold bereits bei 1.063°C, Silber 960°C) der Edelmetalle. Zudem ist es fester, zäher und schwerer als andere Schmuckmetalle, weshalb spezielle Werkzeuge und Techniken zur Verarbeitung nötig sind. Dieser Aufwand macht das Edelmetall Platin bei der Verwendung bei Uhrengehäusen aufwendig und teuer.
Ein gewichtiges Argument für Uhrengehäuse aus Platin
Platin wird meist mit einem Feingehalt von 950/1000 verwendet. Dies wiederum bedeutet nichts anderes, als dass das entsprechende Produkte zu 95 Prozent aus reinem Platin besteht. Ein Platin-Uhrengehäuse wiegt daher rund 35 Prozent mehr als ein Pendant aus 18-karätigem Gold.
Platin verzeiht mehr
Ein weiterer, im wahrsten Sinne Vorteil für die Verwendung von Uhrengehäuse aus Platin ist neben der oben beschriebenen Dichte seine Beständigkeit. Anders als bei anderen Edelmetallen geht bei leichten Kratzern kaum Edelmetall verloren. Vielmehr wird das Metall einfach verschoben und die Grate am Rand des Kratzers angehoben – was das Überarbeiten und Nachpolieren der Uhr vereinfacht und den Wert erhält.
Beim Tragen von Platinuhren kann auch eine ganz leichte Patina entstehen, das Nachpolieren ist jedoch absolut unproblematisch. Während andere Edelmetalle so mit der Zeit an Substanz verlieren, behält Platin seine Schönheit und seinen Wert.
Entsprechend überproportional häufig ist seine Verwendung bei besonders wertvollen Uhren.
0 Kommentare
Trackbacks/Pingbacks