La Montre Hermes Watches Weltzeituhr

Hermes Arceau Le temps voyageur und die reisende Zeit

Während der Watches & Wonders 2022 präsentierte La Montre Hermes eine außergewöhnliche Weltzeit-Armbanduhr. Ihr Name: Hermes Arceau Le temps voyageur. Zu haben ab 17.850 Euro

von | 13.05.2022

Aus Brügg für die Welt des Luxus

Welch weiten Weg Hermès gegangen ist, bevor es eine aufwendige, kunstvolle Konstruktion wie die Hermes Arceau Le temps voyageur lancieren konnte, ist womöglich nicht jedem klar. Aber die französische Luxusmarke in in Uhrendingen noch recht jung. Genauer gesagt  beginnt die Geschichte der Armbanduhr namens Arceau im Jahr 1978. Im Zuge der Kreation des Gehäuses hatte Henry d’Origny, ihr gestalterischer Vater an Ursprung des Hauses Hermès gedacht. Und dieser ist auf Umwegen seit 1837 nuneinmal untrennbar mit Pferden und Pferdegeschirr verbunden. In diesem Sinne erinnert der markante obere Bandanstoß an einen Steigbügel. Dieses spezielle Designelement verschafft diesem mittlerweile 44 Jahre alten Entwurf seine nhohen  Wiedererkennungswert.

Bedeutsam ist besagtes Jahr 1978 auch noch in anderer Hinsicht. Es steht im Zusammenhang mit der Gründung des auf Uhren fokussierten Ablegers La Montre Hermès in Biel. Sein bemerkenswerter Erfolg bedingte im Laufe der Jahre eine größere und architektonisch anspruchsvolle Fabrikationsstätte. Deren Einweihung ging 1999 in Brügg nahe Biel über die Bühne.

Wegen der zunehmenden Bedeutung exklusiver Mechanik beteiligte sich La Montre Hermès 2006 mit 25 Prozent an der Manufaktur Vaucher in Fleurier. Hier entstehen unter anderem auch Uhrwerke oder Komponenten für Parmigiani, Richard Mille sowie Audemars Piguet.

In Sachen Komplikationen kooperiert La Montre Hermès seit Jahren mit renommierten Spezialisten, wie zum Beispiel Agenhor in Genf. Einen wichtigen Beitrag zur neuen Arceau Le temps voyageur leistete Jean-François Mojon.

Jean-Francois Mojon

Mit allen Mechanik-Wassern gewaschen: Jean-Francois Mojon

Hermès Arceau Le temps voyageur

Beginnen möchten wir bei dieser neuen Weltzeituhr mit dem Werk. Dieses entwickelte der anerkannte Spezialist, welcher auch für Cyrus und Czapek tätig ist, ein nicht nur ausgeklügeltes, sondern auch andersartiges Zeitzonen-Dispositiv. Für das Modul braucht es 122 Bauteile. Als Antrieb dient das 2012 lancierte, von Vaucher zugelieferte und aus 193 Komponenten assemblierte Automatikkaliber H1837.

Zusammenbau der Kaliber H1837 bei Le Montre Hermes

Gefertigt von Vaucher: Automatikkaliber H1837 von La Montre Hermes. Hier die erste Generation mit Rückersystem zur Regulierung

Die 3,7 Millimeter hoch bauende Basis mit Kugellagerrotor und circa 50 Stunden Gangautonomie besteht aus 193 Einzelteilen. Stündlich 28.800 Halbschwingungen vollziehen die verbaute Unruh mit variabler Trägheit sowie die zugehörige Flachspirale.

Hermes Kaliber H1837

In der Arceau Le temps voyageur ist die neueste Generation des Automatikkalibers H1837 verbaut. Als Gangregler dient eine Unruh mit Masselots und damit variabler Trägheit. Den Rücker braucht es nicht mehr.

Die Zeit-Reise rund um den Globus ist abgestimmt auf die Tatsache, dass sich die Zeit nach jeweils rund 15 Längengraden um eine Stunde verändert. Bei Trips in östlicher Richtung muss der Stundenzeiger vor- und in westlicher Richtung zurückgestellt werden. Beim Blick auf die Vorderseite des in zwei Ausführungen erhältlichen Zeitmessers lassen sich insgesamt 24 Weltstädte erkennen. Selbige repräsentieren logischer Weise die insgesamt 24 Standard-Zeitzonen.

Bei genauem Hinsehen fallen verschiedene Buchstaben neben einzelnen Städtenamen auf. Sie weisen auf die Umstellung von Winter- auf Sommerzeit und umgekehrt hin. S meint folglich Sommerzeit. Ein V, das für Verano steht, ist dann zu sehen, wenn man vor Ort spanisch spricht. Das K neben Athen ist der Anfangsbuchstabe des griechischen Worts Kalokaíri.

Hermes Arceau Le temps voyageur 41 Platin

Zifferblatt der Hermes Arceau Le temps voyageur 41mm. Der Ortszeit-Satellit weist auf New York City

Bleibt das für nicht-Insider etwas kryptisch anmutende 24 FBG an. Hermès verweist damit auf die 24 Rue du Faubourg in Paris. Bekanntlich ist dort das Stammhaus der französischen Luxusmarke angesiedelt.

Hermes Rue Faubourg 24 Paris (C) GLB

Herm`s Stammhaus, 24 Rue du Faubourg, Paris. Hier die bepflanzte Dachterrasse des prachtvollen Gebäudes

Handling der Weltzeit leicht gemacht

Kein Buch mit sieben Siegeln ist dagegen das Handling dieser Armbanduhr. Damit Frau oder Mann unterwegs stets die Heimatzeit im Blick haben, dreht ein Ring in 24 Stunden um 360 Bogengrade. Was es zu Hause gerade schlägt, lässt sich so schnell im sektorförmigen Ausschnitt bei „12“ ablesen. 

Somit ist eine separate Tag-Nacht-Indikation entbehrlich. Zur Darstellung der jeweiligen Ortszeit rotieren zwei Leuchtzeiger vor einem bombierten kleinen Zifferblatt. Diesen Satelliten bewegt ein dezenter Drücker in der linken Gehäuseflanke entlang besagter Städtegalerie. Bei der solcherart schnell vollzogenen Wanderung rund um den Erdball in östlicher Richtung springt der kleine Stundenzeiger Schritt für Schritt um jeweils eine Position vorwärts.
Unbeeinflusst davon dreht der Minutenzeiger seine Runden. Auf diese Weise lässt sich stets die Ortszeit in der vom kleinen roten Pfeil markierten Stadt samt der zugehörigen Zeitzone ablesen. Von selbst mag sich verstehen, dass schon vor der Abreise tunlichst eine Synchronisation zwischen Heimat- und Lokalzeit erfolgen sollte.  

Kunst und ihr Preis

Der Künstler Jérôme Colliard hat die frei erfundene Karte „Planisphère d’un monde équestre“, zu Deutsch der Planet des Pferdesports auf dem Zifferblatt geschaffen. Der imaginäre „Reiterplanet“ war schon bei einem Hermès-Springturnier in Paris auf einem riesigen Globus und dann auch noch auf einem Seidentuch zu sehen. Benannt sind die dargestellten Kontinente nach verschiedenen Pferdesportarten, zum Beispiel der Dressur.

Bleibt die bereits erwähnte Wahl zwischen zwei ganz unterschiedliche Ausführungen dieser Armbanduhr. Mehr als 20 Gramm Platin verwendet La Montre Hermès für die größere Schale mit 41 Millimetern Durchmesser. Ihre Lünette besteht aus Titan mit schwarzer DLC Beschichtung, sprich diamantähnlichen Kohlenstoff.
Nur 38 Millimeter groß ist L‘Arceau Le temps voyageur Stahlgehäuse und blauem Zifferblatt. Für Tauchgänge unterwegs oder intensiven Wasserkontakt eignet sich diese Hermes Uhr nicht. Die Widerstandsfähigkeit der Sichtboden-Schale reicht offiziell nur bis zu drei bar Druck. 

Schaltwerk der Arceau Le Temps

Großes Modell des Zeitzonen-Dispositivs der Hermes Arceau Le temps voyageur

Natürlich haben diese so gefällig wie kunstvollen Armbanduhren ihren Preis. 23.000 Euro werden für das Platin-Modell mit Hermès Krokoband fällig. 18.000 Euro kostet die kleinere Variante in Edelstahl. 150 Euro kann sparen, wer statt Leder vom Alligator solches vom Kalb wählt.

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