1/10 Sekunden Chronograph von Patek

Patek Philippe Zehntelsekunden Monopusher Chronograph: Was für ein Highlight!

Mit dem Patek Philippe Zehntelsekunden Monopusher Chronograph geht die Genfer Luxusmanufaktur neue Wege. Die Referenz 5470P-001 verfügt über gleich zwei synchron laufende Zentralsekunden. Ein Zeiger zeigt die fortlaufende Sekunde, ein zweiter die Zehntelsekunden an. Soviel Speed macht Aufwand.

von | 14.04.2022

And one more thing..

Fast schon im Stile eines Steve Jobs erfolgte die Ankündigung der Patek Philippe Zehntelsekunden Monopusher Chronograph Neuheit bei der Watches and Wonders 2022. Nachdem praktisch alle Marken bereits ihre Produktneuheiten vorgestellt hatten, überraschte Patek mit der Information über diesen technisch hochkomplexen Patek Monopusher Chronographen mit Zehntelsekunde.

Dabei handelt es sich keinesfalls um eine Aktualisierung. Vielmehr ist angefangen beim Zifferblatt bis zur Anzeige der 1/10 Sekunde in Verbindung mit einem klassischen Chronographen-Sekundenzeiger der ganze Entwurf neu. So neu, dass die Patek Philippe Ingenieure die konzentrische Sekundenanzeige zum Patent anmeldeten. Denn dahinter verbirgt sich die Implementierung von zwei mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten arbeitenden Chronographen-Antrieben.

Der erste, weiß gehaltene Sekundenzeiger umkreist das Zifferblatt ganz klassisch einmal in der Minute und ermöglicht das Ablesen der verstrichenen Sekunden anhand der gepunkteten Indexen der innersten Skala. Der rote, zweite Sekundenzeiger dagegen ist fünfmal schneller und umkreist das Zifferblatt in genau 12 Sekunden. Die 1/10 Sekunden-Anzeige besteht aus 12 Sektoren, wobei jeder Sektor in 10 Abschnitte unterteilt ist. Diese, durch flächige Felder optisch gut strukturierte Sektoren, ermöglichen ein problemloses Ablesen der Zehntelsekunden-Anzeige. Die Minutenanzeige erfolgt auf einem kleinen Hilfszifferblatt bei 3 Uhr.

Patek Philippe Zehntelsekunden Monopusher

Die wichtigste Innovation des Patek Zehntelsekunden Monopusher ist sich die 1/10-Sekunden-Anzeige. Diese erfolgt gut sichtbar in Gestalt eines schlanken Zeigers aus Silinvar. Dieses Patek Philippe Silizium Hightech Material punktet durch ein extrem geringes Gewicht und eine hohe Festigkeit und Steifheit. Dies ist insbesondere für einen geringen Energieverbrauch des 5 Hz Kalibers CH 29-535 PS 1/10 notwendig, bzw. mindert das geringe Gewicht auch die Fliehkräfte beim Stoppen und Starten des Chronographen.

Eine große Innovation stellt auch die Verwendung von Silinvar, also invariablem Silizium für die Zeiger des Patek Monopushers dar. Waren es bisher ausschließlich Werkkomponenten, für die Silinvar verwendet wurde, wurde durch die Verwendung des Materials bei den Zeigern erstmals sichtbare Uhrenbestandteile aus den Patek Philippe Advanced Research Werkstätten zur Verwendung gebracht. Allerding mussten hierfür zwei inzwischen patentierte Verfahren entwickelt werden, die zur Lackierung der Silinvar-Zeiger, bzw. zur Anbringung der Siliziumzeiger notwendig dienen.

 

Patek Philippe Kaliber CH 29-535 PS 1/10

Der größte Aufwand beim Zehntelsekunden-Chronographen von Patek machte sicherlich die Konstruktion des neuen Kalibers.
Ausgehend vom existenten Kaliber CH 29-535 PS, einem Uhrwerk klassischer Bauart mit Handaufzug, Schaltradsteuerung und horizontale Räderkupplung, musste zum einen das Kaliber von 4 auf 5 Hertz gebracht werden. Allerdings erfordert das Das Kaliber CH 29-535 PS 1/10 mit seinem neuen Uhrwerk mit Sekunden-Chronographen mit 10-Vibrations-Hemmung und schnell drehendem Sekundenzeiger sehr viel Energie. Entsprechend groß und tiefgreifend war der Aufwand. Schließlich galt es dem hauseigenen Selbstverständnis entsprechend, die hohe Präzision einer Patek Philippe Uhr zu erhalten.

Dabei versorgt ein Federhaus das Kaliber mit Energie. Um dessen verfügbare Energie und Gangreserve zu erhöhen, wurde die Anzahl der Spiralwindungen erhöhte. Diese Verbesserung der Energiebilanz ermöglichte sogar eine Verkleinerung des Federhauses. Andererseits benötigte man den Raum für die Integration des Zehntelsekunden-Chronographen. Umso wichtiger war die Kontrolle und Zuverlässigkeit der Energieabgabe durch das 2011 im Haus entwickelten Patek Philippe Oscillomax-Regelorgan. Es besteht aus Spiromax-Spirale mit patentierten Endkurven, Pulsomax-Hemmung sowie einer Gyromax Silizium Unruh. Alles hochpräzisen Hightech Materialien sorgen beim Patek Monopusher für die notwendige Ganggenauigkeit von Sekunde und Zehntelsekunde.

Damit schafft das Zehntelsekunden-Kaliber CH 29-535 PS 1/10 die im Patek Philippe Siegel vorgegebene Ganggenauigkeit von minus 3 bis plus 2 Sekunden pro Tag. Das präzise Zusammenspiel der Komponenten lässt sich dabei durch einen Saphirglasboden beobachten. Wer es gerne noch sportlicher hätte, kann jederzeit zu einem massiven Platinboden wechseln. Er wird von Patek Philippe gleich mit ausgeliefert.

Patek Monopusher: Edel und doch alltagstauglich

Um den sportlichen Patek Zehntelsekunden Chronographen robust und alltagstauglich zu gestalten, wurde in der Patek Philippe Manufaktur Maßnahmen zum Schutz der Kalibermechanik getroffen. Zum einen hält ein Stoßdämpferhaken während des gesamten Messvorgangs den Kupplungshebel. Zum anderen nutzt man das einseitige Gewicht der 1/10-Sekunden-Chronographenkomponente, um den Schwerpunkt vom Rotationszentrum verlagern und die Beschleunigungsenergie zu mindern. Dadurch werden alle Komponenten in der gewünschten Position gehalten und die Funktion der Uhr wird nicht beeinträchtigt.

Gewohnt aufwendig sind das Gehäusematerial aus Platin und die Finissierung des Uhrwerks mit Brücken mit anglierten und polierten Kanten sowie Genfer Streifen. Zur Auslieferung kommt der Patek Chronograph mit blauem Zifferblatt mit aufgesetzten goldenen Breguet-Ziffern mit einem marineblauen Kalbslederband mit Prägedekor und roten Ziernähten. Das bis 30 Meter wasserdichte Gehäuse hat eine Größe von 41 mm und eine Bauhöhe von 13,68 Millimeter. Das Gesamtkunstwerk wird dabei aus 396 Komponenten erstellt. 
Den Patek Philippe Zehntelsekunden Monopusher Chronograph Referenz 5470P-001 Preis erfährt der Kaufwillige jedoch erst auf Nachfrage. Ersten Interessenten wurde allerdings ein Preis von 400.000 Euro genannt. 

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