Lang & Heyne Dresden

Jens Schneider, Lang & Heyne: Unsere Uhren sollen kein Haltbarkeitsdatum haben

Die Uhrenmanufaktur Lang & Heyne in Dresden baut wenige, aber sehr hochwertige und besondere Uhren. Die treibende Kraft dieser in die Zukunft gerichteten Bewahrung der Glashütter Uhrenphilosophie bei höchster handwerklichen Kunstfertigkeit ist Jens Schneider. Wir haben den Leiter der Entwicklungsabteilung von Lang & Heyne gefragt, was die Uhren besonders macht – und was die edle Manufaktur noch in petto hat

von | 02.03.2021

Rein formal könnte man Jens Schneider, den Leiter der Entwicklungsabteilung der Uhrenmanufaktur Lang & Heyne als Ingenieur und Industrieuhrmacher bezeichnen. Schließlich hat er beide Ausbildungen erfolgeich abgeschlossen. Es würde jedoch weder seiner Leidenschaft für Technik und Feinmechanik, noch seiner langen Erfahrung unter anderem bei GUB Glashütte, A. Lange & Söhne und Moritz Grossmann gerecht werden. Denn erst dieses Wissen, die gewonnene Erfahrung und seine Leidenschaft für Technik ermöglichen Jens Schneider sein nachhaltiges Wirken bei der Konzeption von neuen Uhren und vielbeachteten Uhrwerken in der Uhrenmanufaktur in Dresden-Radeberg.
Eine gute Gelegenheit für Uhrenkosmos, den leitenden Entwickler von Lang & Heyne Dresden nach seinen Plänen und seiner Philosophie zu befragen.

Interview Jens Schneider, Lang & Heyne

Uhrenkosmos
Sie sind ein sächsisches Uhr-Gewächs und mit allen konstruktiven Wassern gewaschen. Was zeichnet die Uhrmacherei in dieser deutschen Region aus?

Jens Schneider
Die ursprüngliche Tradition unserer Uhrmacherei liegt im Bau von Zeitmessinstrumenten für die Astronomie, die sich in Dresden auch durch das Interesse August des Starken entwickelte. So entstanden viele Uhren, die das Thema Zeitmessung noch im Fokus hatten. Das fand seine Fortsetzung im Glashütter Präzisionsuhren- und Chronometerbau. Beim Aufbau der Glashütter Uhrmacherei konnte man sich nicht auf Vorhandenes stützen, man musste bei Null beginnen. Eine einfache und trotzdem hochwertige und präzise Uhr erfordert viel mehr Überlegung, als wenn man aus dem Vollen schöpfen kann.

Ihr beruflicher Werdegang verzeichnet drei Stationen der höchsten Uhrmacherkunst: A. Lange & Söhne, Moritz Grossmann und nun Lang & Heyne. Können Sie signifikante Unterschiede zur Haut Horlogerie in der Schweiz ausmachen?

Die GUB (Glashütter Uhrenbetriebe) sollten da unbedingt mit genannt werden, denn dort erhielt ich eine gute Ausbildung und konnte später viel von meinen Kollegen im Musterbau lernen. Der Unterschied zur Schweizer Uhrmacherei besteht vor allem darin, dass wir nicht von Anfang an alle Technologien zur Verfügung hatten. So mussten wir uns um viele Details Gedanken machen, selbst probieren und improvisieren. Das kam uns später zugute.

Man kennt Sie als eine Art uhrmacherischen „Querdenker“. Sie pflegen Traditionelles gerne ein wenig anders zu machen. Woher kommt diese Einstellung?

Als Querdenker sehe ich mich selbst nicht, eher als Weiterdenker. „Das Bessere ist des Guten Feind“, das ist der Satz, gegen den ich schon immer ankämpfe. Er ist die Ursache für den Niedergang blühender Gewerke und Industrien, auch die historische Firma Lange wäre fast daran zugrunde gegangen. Ich möchte die Tradition lebendig halten, indem ich versuche, ihren Geist zu verstehen und weiter zu denken. Da sich das Umfeld, die Möglichkeiten und auch unsere Kunden verändern, müssen wir uns mitbewegen, ohne uns aber zu sehr anzupassen. Das ist eine sehr schwierige Gratwanderung, die man aber gehen muss.

… und wie lässt sich Ihr aus Tradition und Innovation gepaartes Gedankengut in die Uhren von Lang & Heyne einpflegen?

Marco Lang hatte ja 2017 mit dem Modell „Georg“ schon begonnen, bei der Gestaltung des Uhrwerkes die strengen Vorlagen der Glashütter Formensprache zu verlassen. Diesen begonnenen Weg, den Geist historischer Vorbilder nicht nur zu kopieren, sondern im Sinne der heutigen Wünsche unserer Kunden kreativ weiterzudenken, möchte ich bei Lang & Heyne weiterführen. Historische Vorbilder in Armbanduhren wieder aufleben zu lassen, war das Erfolgsrezept der neunziger Jahre. Jetzt wollen die Leute mehr sehen, u. a. was im Uhrwerk passiert. Natürlich wollen wir uns dem Handwerk sowie der technischen Korrektheit verpflichten und uns den Forderungen für den Bau eines präzisen Zeitmessinstrumentes stellen, probieren jedoch parallel neue Gestaltungen und Materialien aus.
Dabei zählen die handwerkliche Bearbeitbarkeit und Wiederherstellbarkeit als unbedingte Kriterien für deren Verwendbarkeit. Es wird nie eine Uhr von Lang & Heyne geben, die Teile enthält, welche sich nur mit Hilfe von Hightech-Verfahren herstellen lassen. Die jüngste Geschichte hat gezeigt, besonders die der elektronischen Uhren, dass die Abhängigkeit von der Verfügbarkeit spezieller Ersatzteile die Wertbeständigkeit der Uhr zerstört oder zumindest beeinträchtigt. Unsere Uhren sollen kein Haltbarkeitsdatum haben.

Lang & Heyne Projekte

Sie beschäftigen sich gerade mit anspruchsvollen Projekten. Erzählen Sie uns bitte etwas davon…

Wenn Sie jetzt hoffen, ich kann ihnen von ganz neuen und ausgefallenen Uhren und Komplikationen erzählen, muss ich Sie zunächst enttäuschen. Meine Funktion bei Lang & Heyne umfasst weit mehr als nur die eines Uhrenausdenkers. Mein Ziel ist es unter anderem, die Herstellung unserer Uhren so zu organisieren, dass wir das Handwerk in all seiner hier vorhandenen Präzision und Akribie nicht wegrationalisieren müssen, sondern genau damit wirtschaftlich erfolgreich arbeiten, z. B. mit einem großen Angebot bei möglichen Individualisierungen. Das unterscheidet uns von unseren Marktbegleitern. Das ist mit viel mehr Aufwand verbunden, als man von außen sehen kann. Aktuell entwickeln und erschließen wir immer mehr auch rar gewordene Techniken, wie beispielsweise das Emaillieren, um unser Angebot erweitern zu können. Parallel entwickeln wir aber auch ein neues Basis-Uhrwerk, welches später durch mögliche Komplikationen erweitert werden kann und wird. Es wird somit noch zu der ein oder anderen „anspruchsvollen“ Überraschung kommen.

Man munkelt, Sie arbeiten auch am ersten Automatikwerk der Manufaktur. Stimmt das. Und was können Sie dazu sagen.

Wenn man etwas munkeln hört, ist meistens ein kleines Körnchen Wahrheit dran, der Rest ist Phantasie. Ich habe in der Zeit als selbstständiger Konstrukteur für die UWD eine Studie für solch ein Werk gemacht. Wenn man das für Lang & Heyne weiterführen will, muss man sich zunächst überlegen, für wen man seine Uhren eigentlich baut. Unsere Werke bekommen schon bei der Herstellung jede Menge Aufmerksamkeit, und das wünschen wir ihnen auch von ihren Besitzern. Ich glaube nicht, dass das tägliche Aufziehen der Uhr dem Lang & Heyne-Kunden lästig ist, der sich vor allem an dem schönen Werk erfreut. Somit ist der Automat per se keine Priorität für uns. Nichtsdestotrotz analysieren, forschen und arbeiten wir im mechanischen Bereich in alle Richtungen und beobachten den Markt mit seinen Ansprüchen genau.

Gibt es uhrmacherische Komplikationen, die Lang & Heyne unbedingt noch anbieten sollte? Mir zum Beispiel fehlt ein intelligenter Jahreskalender.

Mir auch. Wir wollen, dass unsere Kunden ihre Uhren möglichst oft tragen. Man besitzt ja einen Gegenstand erst dann wirklich, wenn man ihn oft benutzt und gut kennt. Dafür sind ein hoher Tragekomfort, eine angenehme Bedienung und sinnvolle Funktionen wichtig. Datum, Wochentagsanzeige, Jahreskalender und schließlich ewiger Kalender gehören unbedingt dazu, ebenso die Auf-/Ab-Anzeige und eine zweite Zonenzeit. Anstatt die Uhren zu überladen werden wir den Fokus auf das Erlernen neuer Handwerkstechniken legen. Damit können wir schneller und besser besondere Kundenwünsche erfüllen und erweitern unseren Gestaltungsspielraum.

Was zeichnet die bisherigen Lang & Heyne Manufakturkaliber aus Ihrer Sicht aus?

Es sind sehr schön gemachte, klassische Armbanduhren, die sich durch die abgerundeten Gehäuse sehr angenehm tragen. Besonders das gewölbte und deshalb nicht einfach zu fertigende Gehäuse der „Georg“ legt sich wunderbar an den Arm an. Die Uhrwerke haben noch die Zeitmessung als Schwerpunkt, die großen Unruhen mit ihrer niedrigen Frequenz von 2,5 Hz strahlen wie das ganze Werk Ruhe und Gediegenheit aus. Jedes Teil wird mit viel Liebe und Hingabe behandelt. Vor allem aber ordnet sich hier alles in das Thema „Uhr“ ein, es gibt kein Bauelement oder gar Design-Gimmick, was sich in den Vordergrund drängt.

Gibt es aus Ihrer Sicht eine Art uhrmacherische Handschrift von Lang & Heyne?

Die ursprüngliche Handschrift ist die Übertragung von Merkmalen und der Formensprache der Glashütter Taschenuhr in die Armbanduhr, und das wurde viel konsequenter getan, als das zur gleichen Zeit in den Glashütter Manufakturen geschah. Sichtbare, große Aufzugsräder, anreibeversilberte Gestellteile, das typische Gesperr und vor allem die komplette Goldhemmung waren nur bei Lang & Heyne zu finden. Wir wollen das fortsetzen, aber im weiteren Sinne weg von den regional einschlägigen Begriffen wie Goldchatons und Dreiviertel-Platine. An der Glashütter Uhrmacherschule wurde viel mehr geforscht und erdacht, als die Glashütter Industrie jemals umsetzen konnte. Der Geist, der dahintersteckt, ist die Erschaffung von präzisen und dauerhaften Zeitmessinstrumenten mit höchsten Ansprüchen in Handwerk, Technologie und Material. Dazu kommt heute mehr denn je das Verlangen nach ästhetisch schön gestalteten Uhrwerken, welche nur dann als perfekt empfunden werden, wenn sie in Harmonie mit den Anforderungen der Funktionalität stehen.

Und was unterscheidet diese Uhrwerke von denen der Mitbewerber im abgeschiedenen Müglitztal?

Da müsste ich mich jetzt in Technik und Ästhetik wiederholen, aber wir können es ja mal von einer anderen Seite betrachten. Während fast alle Glashütter Uhrenmanufakturen mehr oder weniger stark arbeitsteilig fertigen, entsteht bei uns ein Uhrwerk in hoher Eigenverantwortung. Das beginnt damit, dass die Kollegen in der Fertigung selbst die Verantwortung für ihre Technologien und auch für ihre Maschine tragen. Die Einzelteile werden finissiert, das ähnelt noch sehr den in Glashütte üblichen Abläufen. Aus den veredelten Einzelteilen und Baugruppen wird ein Sortiment zusammengestellt – das sogenannte Teilekit – welches ein Uhrmacher bis zur fertig eingeschalten Uhr eigenverantwortlich montiert.

Gibt es Aspekte, die Sie an Lang & Heyne, Ihrem jetzigen Arbeitgeber besonders schätzen?

Wir haben einen Eigentümer, der uns die Möglichkeit gibt, uns langfristig zu entwickeln. Das kann man in der jetzigen Zeit nicht hoch genug wertschätzen. Dadurch haben wir die Zeit, mit Besonnenheit eine gesunde Struktur aufzubauen. Seit Juli 2020 haben wir mit Alexander Gutierrez Diaz einen sehr umtriebigen und einfühlsamen Geschäftsführer, der uns den Rücken freihält und uns so volle Konzentration auf Entwicklung der Technologien und Konstruktion ermöglicht. Ich schätze es zudem sehr, in einem jungen Team arbeiten zu dürfen, welches noch Lust an der handwerklichen Uhrmacherei verspürt, viel lernen will und offen für Neues ist. Zudem ist es spürbar, dass sich die Marke in Vertrieb und Marketing global weiterentwickelt. Ich freue mich, etwas zum aktuellen Wachstum beitragen zu dürfen.

Lang & Heyne ist eine Manufaktur mit sehr hoher Fertigungstiefe. Gibt es dennoch Entwicklungsmöglichkeiten.

In den letzten Jahren hat sich herausgestellt, dass das Eingehen auf Kundenwünsche ein großes Potential darstellt. Nun möchten wir aber unser Markengesicht behalten und bieten deshalb nur Lang & Heyne-typische Komponenten an, aus denen sich der Kunde seine Uhr zusammenstellen kann. Eben diese Komponenten muss man technologisch beherrschen. Wenn man erst anfängt, das Gravieren zu erlernen, wenn der erste Kunde eine Gravur bestellt, wird das unbezahlbar und die Wartezeit für den Kunden ewig lang. In der Vergangenheit mussten wir hier bereits Lehrgeld zahlen, weshalb wir verstärkt an der Entwicklung passender Handwerkstechniken arbeiten. Dazu zählt zum Beispiel das weitgefächerte und komplexe Thema Ziffernblatt.

Bieten die existenten Uhrwerke noch Optimierungs- und Modifikationspotenzial?

Ja, vor allem in technologischer Hinsicht. Da haben wir schon einiges getan. Die Mühen und Investitionen scheinen zu fruchten, denn wir haben kaum Reklamationen.

Welches sind Ihre drei wichtigsten Ziele für die Zukunft von Lang & Heyne?

Mein Hauptziel ist es, die Abläufe und Arbeitstechniken derart mitzugestalten, dass wir unsere Uhren weiterhin in hoher Eigenverantwortung und mit hohem Finish-Niveau bauen können und das so rationell und profitabel geschieht, ohne den „letzten“ Schliff oder die „letzte“ Politur weglassen zu müssen. Dazu ist eine hohe Ausbildung der Kollegen erforderlich, dabei möchte ich mit meiner Erfahrung mithelfen. Und nicht zuletzt hoffe ich, dass es mir gelingt, ein Uhrwerk zu schaffen, welches der Manufaktur lange Zeit als Basis dienen kann.

Sie haben sich mit der Herstellung hochwertiger Pendeluhren beschäftigt. Werden wir zur gegebenen Zeit auch eine Pendeluhr von Lang & Heyne sehen?

In meiner Selbstständigkeit habe ich seinerzeit begonnen, Halbsekunden-Pendeluhren zu bauen. Eine Pendeluhr ist etwas Ehrliches, man kann mit ihr schlecht repräsentieren. Das war für mich der Grund, mich mit dieser Materie zu befassen. Allerdings sind nur ganz wenige Kunden wirklich bereit, diesen Aufwand auch zu bezahlen, dazu muss man die Uhr wirklich lieben. Lang & Heyne müsste dazu völlig neue Technologien und Fertigkeiten aufbauen, was sich aus heutiger Sicht betrachtet, kommerziell nicht auszahlen würde.

Lang & Heyne Uhren genießen in Japan fast Kultstatus. Gibt es eine Form der Gemeinsamkeit mit der japanischen Kultur, deretwegen japanische Uhrensammler Ihre Uhren so schätzen?

Die Japaner sind in ihrem Land viel mehr von Hochtechnologie umgeben. So ist es für viele etwas ganz Besonderes, dass man noch etwas mit den „Händen“ machen kann. Sie lieben das Exakte und alles muss gewissen Regeln folgen. Das deutsche Kunsthandwerk hat wohl in Japan diesen Ruf. Ich persönlich schätze aber an den japanischen Kunden sehr, dass sie eine Bereitschaft zur Aufmerksamkeit haben. Auf der Straße geht kaum jemand achtlos an einem vorbei, und das setzt sich fort, wenn sie eine schöne Uhr in die Hand bekommen. Sie nehmen sich Zeit, schauen sich alles an und entdecken die Feinheiten, die dem oberflächlichen Betrachter verborgen bleiben würden. Daher können sie die sorgfältige Bearbeitung unserer Uhrwerke gut einschätzen und verstehen den Wert, der darin steckt. Dadurch werden sie auch zu unseren anspruchsvollsten und kritischsten Kunden.

Lang & Heyne ist unter männlichen Uhrenkennern sehr geschätzt. Wollen Sie sich künftig auch einer weiblichen Klientel nähern. Wenn ja, mit welchen Mitteln?

Ich habe es schon immer kritisch gesehen, dass die weiblichen Kunden von der Uhrenindustrie in der Vergangenheit oftmals „übersehen“ wurden. Häufig werden bei Damenuhren andere Prioritäten gesetzt, wie Design, Material und Schmuckcharakter, und die Mechanik vernachlässigt. Eine selbstbewusste Frau, die sich einen eleganten und genauen Zeitmesser wünscht, ist oftmals gezwungen, eine Herrenuhr zu tragen. Diese sind, wie die meisten Lang & Heyne-Uhren, für die schmaleren Frauenhandgelenke oft zu groß. Mir schwebt deshalb für die Damenwelt eine kleinere, elegante Uhr vor, die natürlich gemäß unserem Ansatz ein ebenso klares und fein geteiltes Zifferblatt hat und damit vor allem Uhr sein will.

Lang & Heyne frönt derzeit klassischen Armbanduhren mit Edelmetall-Gehäusen. Das sportliche Element ist kaum ausgeprägt. Spornen Sie die Erfolge einer Audemars Piguet Royal Oak, einer Lange Odysseus oder der Patek Philippe Nautilus zu sportlichem Edelstahl-Luxus an?

Wir sind uns im Klaren, dass das Stahluhrensegment mit Manufakturwerk eine wichtige Rolle am Markt spielt. Deshalb arbeiten wir an einer sportlicheren Linie in Stahl, mit der wir neue Kunden und Liebhaber unserer Manufaktur gewinnen wollen. Allerdings immer vor dem Hintergrund, dass solch eine Linie deutliche Lang & Heyne Merkmale, die bekannte Handschrift tragen muss sowie keine Abstriche in der von uns gewohnten Qualität, Herstellung und Akribie gemacht werden dürfen. In diesem Sinne werden wir im Sommer 2021 solch eine Linie präsentieren.

Jens Schneider, Lang & Heyne
Uhrmacher, Ingenieur und Philosoph

Technik, Mechanik und Design übten bereits seit Kindertagen bei Jens Schneider eine große Faszination aus. Er liebte das Zeichnen, Dampfmaschinen und Lokomotiven. Mit seinem Großvater, selbst Schlosser und Feinmechaniker, verband ihn eine besondere Beziehung. Zusammen bauten sie ausgefallene Spielereien und so entwickelte sich sein ausgeprägtes Interesse dafür, mit seinen eigenen Ideen Dinge kontrolliert in Bewegung zu setzen.

Im Uhrenmekka Glashütte begann Jens Schneider eine Ausbildung zum Industrieuhrmacher. In diesem Beruf vereinigten sich für Jens Schneider Technik, Mechanik, Bewegung und Design in perfekter Weise. Bereits kurz nach dem Abschluss seiner Ausbildung hat er selbst in diesem Beruf ausgebildet, bevor er dann bei den Glashütter Uhrenbetrieben im Musterbau eingestellt wurde. Parallel dazu begann er ein Fernstudium der Feinwerktechnik an der Ingenieurschule Glashütte, das er 1993 erfolgreich als Fachschulingenieur abschloss.

Mit der Wende eröffneten sich neue Möglichkeiten in Glashütte. Zunächst arbeitete Jens Schneider als Uhrmacher im VEB Glashütte Uhrenbetrieb (GUB), bis er sich auf eine Ausschreibung bei der neugegründeten Firma A. Lange & Söhne bewarb. Anfangs im Musterbau tätig führte ihn sein Weg dann in die Konstruktion. Hier arbeitete er an vielen Entwicklungen der neuen Uhren von A. Lange & Söhne mit und er war maßgeblich an der Entwicklung des A. Lange & Söhne Zeitwerk beteiligt. Immer wieder suchte Jens Schneider neue Herausforderungen und fand diese dann zunächst bei Moritz Grossmann, wo er als Leiter der Konstruktionsabteilung die wesentlichen technischen Entwicklungen des noch jungen Unternehmens verantwortete.

Für Jens Schneider ist die Entwicklung einer Uhr ein fließender Prozess mit dem Ziel, Mechanik und Design in optimaler Weise verschmelzen zu lassen. Inspiration und Motivation findet Jens Schneider in der Schönheit der scheinbar einfachen Dinge, aber es ist gerade die Simplizität, die einen besonders hohen Anspruch an die Entwicklung einer neuen Konstruktion und dessen Design setzen. Funktionalität und Design, Kunsthandwerk und Mechanik sollen sich in einem Gesamtwerk vereinigen. Jens Schneider entwickelt mehr als nur eine Uhr. Für ihn bestimmt die Liebe zum Detail die hohe Kunst der Uhrmacherei. Nur wenn Funktionalität, Nutzbarkeit und künstlerischer Anspruch sich in einer Neuentwicklung vereinigen, wird der Anspruch an die technische Perfektion und das hohe ästhetische Empfinden von Jens Schneider befriedigt.

In der industriellen Fertigung von Uhren ist dieser Anspruch immer schwerer durchzusetzen. So war es nur folgerichtig für Jens Schneider seinen Weg neu auszurichten und sich als selbstständiger Uhrmacher zu etablieren. Hier konnte er seiner Leidenschaft beim Umgang mit unterschiedlichsten Materialien und traditionellen Fertigungsmethoden nachgehen. Bis ihn schließlich die Uhrmacher von Lang & Heyne angesprochen haben. Getragen von der gleichen Leidenschaft findet er bei Lang & Heyne kreative und hoch motivierte Uhrmacher, die seinen Geist mittragen. Hier kann er seine reichhaltigen Erfahrungen neu einbringen und findet als Leiter der Entwicklungsabteilung bei Lang & Heyne für seine Ideen einen fruchtbaren Boden.

Lang & Heyne Manufaktur 

 

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