MCH Group in Schwierigkeiten
Die Uhrenmesse Basel ist bekanntermaßen Geschichte. Die Baselworld 2020 und 2021 abgesagt. Bringt die Houruniverse die Wende?
Für die MCH Messegesellschaft keine einfache Siatuation. Nach dem Weggang der großen Luxus-Uhrenmarken nach Genf waren die Flächen leer, ebenso fehlten die Zugpferde für die Besucher und von den fehlenden vielen Millionen der Messeaussteller ganz zu schweigen. Nicht umsonst hatte sich die Messegesellschaft MCH im Juli 2020 selbst zum Finanzierungsfall erklärt, nachdem durch Corona und den Ausfall der Messeaktivitäten allein im Jahr 2020 180 Millionen Franken Umsatz fehlen werden.
Rettung in der Not und frisches Ideen soll nun die Investmentgesellschaft Lupa Systems bringen. Lupa Systems ist die Investmentgesellschaft von James Murdoch, dem Sohn des australischen Medienmoguls Rupert Murdochmit. Mit ihren Niederlassungen in New York und Mumbai engagiert sich die Beteiligungsgesellschaft an Unternehmen und Start-ups in den Segmenten Medien, Technologie, Entertainment und Nachhaltigkeit. So ist Lupa System mit 75 Millionen und einen Anteil von 44 Prozent an der MCH Messegesellschaft eingestiegen. Für James Murdoch sind vor allem die beiden ehemaligen Messe-Premium Veranstaltungen Baselworld und Art Basel interessant. Sie sollen durch neue Konzepte wiederbelebt werden.
Entsprechend hat die bisher veränderungsunwillige Messe Basel verkündet, dass sie die Uhrenmesse Basel zu einer neuen modernen, internationalen Lifestyle Plattformen umzubauen will. Einen Namen hat die neue Plattform für Uhren, Juwelen und Edelsteine auch schon. Houruniverse, soll das neue Projekt heißen.
Das neue Houruniverse Konzept der Uhrenmesse Basel
In den Worten der MCH Group liest sich das neue Konzept der Houruniverse wie folgt: „Offen, modern, experimentell, integrativ, benutzerfreundlich, vernetzt, dynamisch – so wird sich die neue weltweite Plattform für die Uhren-, Schmuck- und Edelsteinindustrie HOURUNIVERSE präsentieren“.
Der angestrebte Ansatz ist durchaus folgerichtig. Zu lange hatte die Uhrenmesse Basel an verkrusteten Strukturen festgehalten. Zu unflexibel hatte man auf die Wünsche der Aussteller wie Besucher reagiert und zu lange hatte man über überteuerte Preise nach hohen Profiten gestrebt. Ebenso wurden disruptive digitale Entwicklungen verschlafen, bzw. wurden großen Marktteilnehmen wie den Gebrauchtbörsen und dem Vintage-Bereich der Zugang verweigert.
Nun soll der Neuanfang ein Konzept für die Zukunft sein.
Positiv ist sicher zu vermerken, dass mit dem Houruniverse Termin April 2021 ein mit der Watches & Wonders, ehemals Genfer Uhrensalon, verträglicher Zeitraum angestrebt wird. Ebenso ist der Gedanke zu begrüßen, dass die Houruniverse als Plattform der Uhren- und Schmuckindustrie das ganze Jahr aktiv ist und die digitalen Kanäle permanent bespielen will. Die Einbindung des Handels und der Ansatz die Kunden der Aussteller in den Mittelpunkt zu stellen ist richtig. Soll so doch die Plattform als ein multimediales, physisches wie digitales Ökosystem für Vertrieb, Marken und Marketing funktionieren.
Allerdings stellt sich die Frage, ob der an und für sich richtige Gedanke einere miteinander verbundenen, vereinte Uhren- und Schmuckwelt nicht zu spät kommt. Denn für den Uhrenbereich ist überdies alles entscheidend, ob es der Houruniverse gelingt, die Zugpferde der Richemont-Group, Swatch Group, LVMH Group wie den Top-Brands Rolex, Patek Philippe oder Chopard in ihre Plattform zu integrieren. Kein leichtes Unterfangen, nachdem diese doch gerade not amused den Schauplatz Uhrenmesse Basel und MCH Group verlassen haben.
Man darf gespannt sein, was die MCH Group für die Zukunft anstrengt, um ihr einstiges Zugpferd der Uhrenmesse Baselworld als Houruniverse zu wiederbeleben. In wenigen Wochen sollen die detaillierten Pläne vorgestellt werden.
0 Kommentare
Trackbacks/Pingbacks