Blauer Reiter, Blaue Stunde
Ob das künstlerische Genie des Franz Marc seinen Zeitgenossen und Juwelier Carl Friedrich Bucherer in irgendeiner Form beeindruckte, ist leider nicht überliefert. Fakt ist, dass offenbar der Uhrenhändler und Produzent von Uhren in seiner Bucherer Blue Edition wie der Maler die Farbe Blau schätzten.
„Blau ist die einzige Farbe, bei der ich mich wohl fühle. Blau ist das männliche Prinzip, herb und geistig.“ konstatierte der 1880 geborene Maler.
Jenes Blau, welches der Mitbegründer einer künstlerischen Gemeinschaft namens „Der Blaue Reiter“ über alle Maßen schätzte, hatte es auch besagtem Carl Friedrich Bucherer angetan. Vor genau 130 Jahren, sprich 1888 eröffnete der Schweizer im malerisch gelegenen Luzern sein erstes Fachgeschäft für Uhren und Schmuck. Weitere Läden folgten und trugen das Renommee wie das Blau der Marke Bucherer über die Heimatstadt und Kantonsgrenzen hinaus.
Mittlerweile ist „Bucherer 1888“ mit summa summarum 104 Ladengeschäften in Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika vertreten. In dritter Generation beschäftigt Jörg F. Bucherer dabei mehr als 2.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein außerordentliche Entwicklung.
Von der Hausfarbe Blau zu den Blue Editions
Aber kommen wir zurück zum Blau. Diese beliebte Farbe ist nicht nur eine der Hauptkommunikationsfarben von Bucherer. Blau ist inzwischen auch Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Produktlinie.
Unter dem Namen „Blue Editions“ macht sie seit 2016 von sich reden. Mittlerweile sind genau 31 exklusive Armbanduhrmodelle entstanden. Und es gibt sogar Sammler, welche jeweils ein Exemplar erworben haben.
Auf ihren Zifferblättern finden sich ausnahmslos die Signaturen angesehene Uhrenmarken und Manufakturen. In schnelllebigen Zeiten unterstreichen sie den Wert intensiver langjähriger Partnerschaft. Der bemerkenswerte Erfolg drückt sich auch dadurch aus, dass Hersteller aus eigenem Antrieb in Luzern vorsprechen und dort weitere zukunftsweisende Gemeinschaftsprojekte anregen.
Die bisherigen Partner von Bucherer sind: Audemars Piguet, Baume & Mercier, Blancpain, Carl F. Bucherer, Chopard, Hublot, IWC Schaffhausen, Jaeger-LeCoultre, Longines, H. Moser & Cie., Panerai, Piaget, TAG Heuer, Tudor und Vacheron Constantin.
Der Blue Edition Bestseller kommt aus Genf
Von Tudor stammt dabei der Bestseller von Bucherer. Wer die ausdruckstarke „Heritage Black Bay Bronze Blue Editions“ sein Eigen nennen möchte, muss sich entweder in eine Warteschlange reihen oder im nicht offiziellen Handel deutlich mehr als die offiziell verlangen 3.750 Euro bezahlen. Dieser Preis entspricht übrigens exakt jenem des gleichen Modells mit weinrotem Zifferblatt. Letzteres ist in aller Regel sofort verfügbar.
Kleiner Trost am Rande: Auch noch 2019 wird der Bronze-Bolide die „Bucherer Blue Editions“ mit seinem markanten Auftritt bereichern. Aus erster Hand sind alle Uhren in blauer Optik natürlich nur bei „Bucherer 1888“ erhältlich.
Kleiner Hinweis am Rande – es gibt bei Bucherer unterschiedliche Ausbaustufen von Blau bei diesem Modell.
Blaues für sportliche Damen
Zum Kreis der aktuellen Bucherer „Blue Editions“-Repräsentanten gehört die „Happy Sport“ der Genfer Familienmanufaktur Chopard. Seit einem Vierteljahrhundert beglückt sie das weibliche Geschlecht durch tanzende Edelsteine zwischen zwei Gläsern über dem Zifferblatt.
Bei der dritten „Blue Editions Happy Sport“ gesellen sich zu mobilen Diamanten von 0,19 Karat drei blaue Saphire à 0,15 Karat. Diese Farbsteine von insgesamt zwei Karat Gewicht lassen auch den Glasrand funkeln.
Piaget kann auch Stahl
2017 präsentierte Piaget die Linie „Polo S“. Der Buchstabe signalisiert den Werkstoff Stahl . Exakt hundert 42 mm große Chronographen mit Krokoband sind im Rahmen der „Blue Editions“-Kollektion zu haben. Manufakturarbeit ist dabei das Automatikkaliber 1160P mit Rotor-Selbstaufzug, 50 Stunden Gangautonomie, vier Hertz Unruhfrequenz, Schaltradsteuerung, Vertikalkupplung, 30-Minuten und 12-Stunden-Zähler. Am guillochierten Zifferblatt stechen rotgoldene Farbakzente ins Auge.
Blauer Luxus mit Genfer Siegel
An Männer mit hohem uhrmacherischen Anspruch wendet sich die „Traditionnelle Bucherer Blue Editions“ von Vacheron Constantin. Durch den Sichtboden des 38 mm messenden Luxus-Uhr Rotgoldgehäuses zeigt sich das selbst gefertigte Kaliber 2455 mit vier Hertz Unruhfrequenz und lediglich 3,6 mm Bauhöhe.
Blau ganz diskret
Genau 60 Jahre vor Carl Friedrich Bucherer startete Heinrich Moser in Schaffhausen seine unternehmerische Tätigkeit. Heutzutage produziert die H. Moser & Cie. im benachbarten Neuhausen.
Ihren beiden neuen Armbanduhren sieht man die Mitgliedschaft in der „Blue Editions“-Familie erst nach dem Umdrehen an. Beim Blick durch ihren Saphirglasboden zeigen die „Heritage Bucherer Blue Editions“ und „Endeavour Diamonds Bucherer Blue Editions“ unübersehbare farbliche Akzente.
Im stählernen Herrenmodell, Durchmesser 42 mm, tickt das Manufakturkaliber HMC 200 mit Selbstaufzug. Es misst 32 mm und baut 5,4 mm hoch. Nach Vollaufzug durch den blauen, beidseitig wirkenden Rotor stehen mindestens 72 Stunden Gangautonomie zur Verfügung. Dabei obliegt die Polarisierung der Rotorbewegungen einem Klinkenwechsler. Von der unter dem gleichen Dach agierenden Schwester „Precision Engineering“ stammt die flach ausgeführte Unruhspirale.
Auto und Uhr: Ode in Blau
Mit der „Lamborghini Squadra Corse“ arbeitet die Genfer Uhrenmanufaktur Roger Dubuis zusammen. Bei den Italienern sorgt der „Aventador S“ mit 750 PS Zwölfzylinder, 350 km/h Höchstgeschwindigkeit und einer Beschleunigung in 2,9 Sekunden von null auf hundert für reichlich Nervenkitzel.
Reichlich Adrenalinausschüttung schafft für Uhrenliebhaber auch die kooperationsbedingte Armbanduhr mit diesem Namen. In ihrem „Duotor“-Kaliber „RD103SQ“ interagieren gleich zwei Gangregler.
Automobile Gestaltungselemente
Weil in der Aventador S von Roger Dubuis Bucherer Blue Editions das Duo in schrägem Winkel zur Werksebene angeordnet ist, wirkt es negativen Schwerkrafteinflüssen auf die Ganggenauigkeit entgegen. Jedes der durch ein Differenzialgetriebe verbundenen Ensembles tickt mit vier Hertz. Macht zusammen logischer Weise acht.
Das durchbrochen konstruierte Handaufzugswerk besitzt einen Durchmesser von ca. 36 Millimetern. Stolze 7,8 Millimeter Bauhöhe resultieren nicht zuletzt auch aus der an Radaufhängungen erinnernden Befestigung der Oszillatoren. Im Gegensatz zum durstigen vierrädrigen Boliden, der bei flotter Bewegung nach wenigen Hundert Kilometern nachgetankt werden muss, läuft die aus 313 Komponenten assemblierte Luxus-Uhr rund 40 Stunden konstant mit maximalem Tempo.
Aus Titan und mehrfach beschichtetem Carbon im dynamischen Bucherer Blau fertigt Roger Dubuis die leichte, 45 Millimeter große Schale jedoch nur in geringer Stückzahl. Sie ist auf acht Exemplare limitiert und trägt das Genfer Siegel.
Für etwas kleinere Geldbeutel
30 Stück gibt es hingegen von eine „Excalibur 42 Automatic“ mit Edelstahlgehäuse und 42 mm Durchmesser. In augenfälligem Blau erstrahlt hierbei das „Sonnenoptik“-Zifferblatt. Beim Manufakturkaliber mit Kugellagerrotor, zwei Federhäusern, 48 Stunden Gangautonomie, vier Hertz Unruhfrequenz und Fensterdatum handelt es sich um ein ebenfalls vom Genfer Siegel geadeltes RD 830 .
Hochleistungsbolide in Blau
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Enthüllung des Lamborghini Aventador S Bucherer Blue Editions im Zürcher Flughafen
Ohrenschmaus für Autofreaks: Lamborghini Aventador S Bucherer Blue Editions
Nur ein einziges Mal gebaut und zu haben ist schließlich ein blaues Sondermodell des Super-Sportwagens aus Italien. Wer dessen Maschine starten will, muss ein eine funkelnde Klappe heben. Selbige besteht aus schwarz-rhodinierten Weißgold. Ihre 207 Saphire bringen nicht weniger als 7,47 Karat auf die Waage.
Derartige Extravaganz hat natürlich ihren Preis. Der auch sonst noch mit allerlei Extras ausgestattete Lamborghini „Aventador S Bucherer Blue Edition“ schlägt mit 600.600 Schweizerfranken zu Buche. Aber was soll es: Einen extravaganten Geschmack zu haben, war bekanntlich schon immer etwas teurer.
Sportliches aus dem Internet
Nur einen Bruchteil davon kostet die ausschließlich im Internet auf der Homepage von Bucherer erhältliche TAG Heuer „Formula 1 Blue Editions”. Dadurch soll diese Armbanduhr mit 43 Millimeter großem, bis zu zwanzig bar wasserdichtem Stahlgehäuse eine jüngere Zielgruppe ansprechen. Nur entgegen dem Uhrzeigersinn lässt sich die Lünette mit blauem Aluminiuminlay verstellen.
Weiteres Erkennungszeichen des für die Bucherer Edition modifizierten Erfolgsmodells ist ein blaues Zifferblatt samt handapplizierten Leuchtindexen. Das von TAG Heuer „Calibre 5“ getaufte Automatikwerk basiert auf dem bewährten Eta 2824.

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