Ewiger Kalender auf islamische Art
Um die Notwendigkeit zu begreifen, warum Perpetual Calendar Uhren für Muslime einer anderen Zeitrechnung folgen, muss man einen Blick in die Geschichte werfen. Anders als bei Christen beginnt die Islamische Zeitrechnung für Moslems erst im Jahr 622, als der Prophet Mohammed von Mekka nach Medina im heutigen Saudi-Arabien auswanderte. Während der so genannten Hidschra entstand die erste muslimische Gemeinschaft. Hidschra nennt sich auch der Islamische Mondkalender. Er ist in zwölf Monate aufgeteilt und richtet sich nach den Lichtphasen des Mondes. Er definiert auch die islamischen Feiertage.
Im Gegensatz zum bekannten Sonnenkalender verschieben sich die Monate des Mondkalenders dadurch jedes Jahr um 10 bis 12 Tage rückwärts und im Gegensatz zum Julianischen und Gregorianischen Kalender variiert der Kalender somit im Ablauf der Monate.
Diesem Sachverhalt wird eine Weltneuheit von Parmigiani Fleurier gerecht. Die 44,5 Millimeter große Hijri Perpetual Calendar Armbanduhr mit Stahlgehäuse verfügt über einen islamischen Ewigen Kalender. Dessen Kadratur basiert einerseits auf einer Technologie, welche die kleine aber feine Manufaktur bereits 2011 für eine exklusive Tischuhr entwickelt hat.
Zum anderen lieferte 2016 die Restauration einer Taschenuhr mit Arabischem Kalender zahlreiche Inspirationen.
Bei der neuen Armbanduhr umfasst das Spektrum des Perpetual Calendar an Indikationen Stunden und Minuten, Datum in arabischen Ziffern, Namen und Länge der Monate in arabischer Kalligraphie sowie die überzähligen und regulären Jahre. Zur Anzeige der Mondphasen verwendet die Manufaktur eine Scheibe mit leuchtend blauem Aventurin-Himmel.
Das vorderseitig 33,3 Millimeter messende Automatikkaliber PF009 baut 5,7 Millimeter hoch. Sein Gangregler vollzieht stündlich 28.000 Halbschwingungen. Für bis zu 48 Stunden Dauerlauf reichen die Energiereserven.
Bei der Ausgestaltung des Uhrwerks und hier insbesondere bei der Kalender-Kadratur stand die arabische Architektur Pate. In diesem Sinne erinnern die Brücken an zu- und abnehmende Halbmonde sowie an den Rub al-hizb. Dabei handelt es sich um das durch zwei übereinanderliegende Quadrate dargestellte kalligrafische Symbol des Islam.
Ganz bewusst hat Parmigiani Fleurier auf die Verwendung jeglichen Golds verzichtet. Die Schwungmasse des Selbstaufzugs besteht aus Platin.
Wasser bleibt bei dem komplexen, 14,09 Millimeter hoch bauenden Kunstwerk bis zu drei bar Druck außen vor. Auf Zifferblatt, Zeiger und Uhrwerk blickt man durch kratzfestes Saphirglas. Zu haben ist es mit Hermès Lederband für 80.000 Euro.
Video Parmigiani Fleurier Hijri Perpetual Calendar
Vacheron Constantin Overseas Skeleton
Neu, aber nicht wirklich neu ist die sportlich-elegante Vacheron Constantin Overseas Skeleton Perpetual Calendar Referenz 4300V/120G-B946. Im Jahr 2020 gab es diese flache Armbanduhr mit immerwährendem Kalendarium bereits in Roségold. Ihre konventionell schaltende Mondphasenanzeige weicht in etwa drei Jahren einen Tag von den astronomischen Vorgaben ab. Traditionelle, von Hand ausgeführte Skelettierung zeichnet ihr Selbstaufzugskaliber 1120 QPSQ/1 aus.
Perpetual Calendar
Für ein Uhrwerk benötigen die Uhrmacher von Vacheron Constantin 276 Komponenten. Als Basis dient das 1967 von LeCoultre lancierte Kaliber 1120 mit 29,6 Millimeter Durchmesser, ungewöhnlichen 2,75 Hertz Unruhfrequenz und 40 Stunden Gangautonomie.
Auf der Vorderseite trägt dieses Uhrwerk eine Kalender-Kadratur, deren Entwicklung von Dubois-Dépraz stammt.
Das Ensemble baut 4,05 Millimeter hoch. Das Outfit des Ganzen misst 41,5 Millimeter. Am Handgelenk trägt es lediglich 8,1 Millimeter auf. Ein innerer Weicheisenring steigert überdies die Resistenz gegen Magnetfelder von 4.800 auf bis zu 8.000 A/m oder 100 Gauss. Die Schutzwirkung hängt ab von deren Einstrahlungswinkel. Bis zu fünf bar Druck bleibt Wasser außen vor.
Zur Vacheron Constantin-Philosophie gehört die Lieferung der kompletten Uhren mit dem Genfer Qualitätssiegel dessen Regularien bis zu einer Minute wöchentliche Gangabweichungen tolerieren.
Gegen über der Roségold-Version ist der unverbindliche Preis für weißes Gold um 10.000 auf 141.000 Euro geklettert. Dafür gibt es, wie gehabt, ein massivgoldenes Gliederband mit Faltschließe. Im Lieferumfang enthalten ist ferner eine weißgoldene Dorschließe. Selbige lässt sich wahlweise mit verwenden mit dem Kroko- oder Kautschukband.
Video Vacheron Constantin Overseas Perpetual Calendar Skeleton
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