Silberne Tudor Black Bay

Tudor Black Bay Fifty-Eight 925: Ein Gehäuse aus Silber hat seinen Reiz

Die Tudor Black Bay Fifty-Eight 925 hat zwar die typischen Black-Bay Zeiger, ist aber kleiner und hat einen gewissen Vintage-Style. Anlässlich der Watches & Wonders 2021 wurde nun ein Modell mit silbernem Gehäuse lanciert. Das ist insofern erstaunlich, als Silber kaum noch Verwendung findet und sich bei Taucheruhren Bronze durchgesetzt hat. Umso gespannter kann man sein, was die neue Tudor Black Bay in Silber so bietet

von | 01.05.2021

Bei der Nachricht, dass Tudor auf der Genfer Uhrenmesse Watches & Wonders die neue Tudor Black Bay Fifty-Eight 925 vorgestellt hatte, ließ den Puls der meisten Uhrenfachleute und Uhrenliebhaber zunächst im Ruhemodus. Schließlich ist die Tudor Black Bay das Jahre alte Flaggschiff von Tudor und das kleinere, kompakte Modell Tudor Black Bay Fifty-Eight gibt es auch bereits seit 2018. Für Unruhe sorgte allerdings der Hinweis, dass es sich bei der Zahl 925 um keine neue, irgendwie hergeleitete Referenz-Nr. handeln würde, sondern um den Hinweis auf das Uhren-Gehäuse aus 925 Sterlingsilber.
Dies ist insofern erstaunlich, als Gehäuse aus Silber bei Uhren zwar fantastisch aussehen und einen wunderbaren seidigen Glanz haben. Allerdings haben sie auch einen fatalen Hang zum Anlaufen des Metalls. Entsprechend gering ist die Anzahl der neuen Uhrenmodelle aus Silber. Umso erstaunlicher ist nun der Umstand, dass es sich bei diesem Modell um eine Taucheruhr aus Silber handelt – wo doch Salzwasser Silberschmuck und Silberuhren nicht bekommt. Aber es sollte nicht die einzige Überraschung sein, mit der die Tudor Black Bay Fifty-Eight 925 Taucheruhr aufwartet.

Tudor Black Bay Fifty-Eight 925

Beginnen wir mit dem Bekannten. Die Fifty-Eight 925 Ref. 79010SG mit ihrem 39 mm großen Gehäuse zeigt die klassischen „Snowflake“ Zeiger. Unverändert lassen sich diese dank reichlicher Leuchtmasseausstattung im Dunkeln gut ablesen. Das grau-braune Zifferblatt, im modischen Neudeutsch „Taupe“-farben genannt, zeigt aus vergoldetem Silber gestaltete Zahlen und Indexe. Ergänzt wird die edle Optik durch die aus eloxiertem Aluminium hergestellte, gleichfarbige Lünette, die von einem entspiegelten Saphirglas geschützt wird und hervorragend zum silbernen Uhrengehäuse passt.

Spannend wird es, dreht man die nun 12,7 mm hohe Black Bay Fifty-Eight 925 und ihr Gehäuse aus Silber um. Obwohl die Taucheruhr weiterhin bis 200 Meter wasserdicht ist, zeigt sich statt eines Metallbodens ein verschraubter Saphirglas-Boden. Er gibt den Blick auf das Todor-eigene Kaliber MT5400 frei. Dieses hochwertige, auf -2 / +4 Sekunden regulierte Werk arbeitet bei 4 Hz. Die Qualität des Kalibers lässt Tudor COSC-zertifizieren und die Uhr bietet nach Vollaufzug des beidseitig-agierenden Rotors eine praktische Gangautonomie von rund 70 Stunden.
Die verschraubte Krone ist übrigens ebenfalls aus satiniertem 925er Silber. Sie wird markengerecht von einer eingravierten Tudor Rose geziert. Die Tudor Black Bay Fifty-Eight 925 Ref. 79010SG ist entweder mit einem braunen, genarbten Lederband oder einem Stoffband erhältlich, wobei beide Armbänder von einer Stiftschließe aus 925er Silber gehalten werden.

Gehäuse aus Silber

Bleibt die Frage im Raum, mit welchen Zugaben Tudor zu schaffen vorgibt, dass das 925er Silber des Gehäuses der Black Bay Fifty-Eight nicht den gewöhnlichen Gebrauchsspuren und dem üblichen Anlaufen des silbernen Gehäuses unterliegt. Leider hüllt sich die Rolex Tochter zum interessantesten Punkt dieser Uhrenneuheit in Schweigen.
Allerdings ist Silber nun kein gänzlich neues Metall, entsprechend schnell waren erste Kommentare im Umlauf, die von der Zugabe von Aluminium sprachen. Insbesondere, da auf der Unterseite der Stempel Ag925/AI zu sehen ist. Die Zugabe von Aluminium würde zwar ein Anlaufen des Gehäuses weitestgehend verhindern, es würde aber das Metall stumpf aussehen lassen. Einige Medien brachten wiederum den Hinweis, dass das Tudor 925 Silber, ähnlich mancher Uhrengehäuse aus Weißgold, mit Palladium angereichert worden sei. Palladium würde das Metall etwas heller aussehen lassen, allerdings weist Palladium-Silber einen nicht ganz so weichen Glanz wie reines Silber auf. Als dritte Variante wurde schließlich ein Form von Argentium-Silbers genannt. Bei dieser Silberlegierung wird über die Zugabe von Zink und Bor der Glanz des Metalls geschützt. Aufklärung könnte die Marke Tudor liefern, doch hüllt sich das Unternehmen wie gesagt in Schweigen.

„Grau ist jede Theorie“, sagte jedoch bereits Göthes Faust. Entsprechend wird Uhrenkosmos die Probe aufs Exempel machen und die 4.010 Euro teure Tudor Black Bay Fifty-Eight 925 Ref. 79010SG einem Test unter realen Trage-Bedingungen unterziehen. In vier Wochen werden wir uns mit einem Artikel zurückmelden und Ihnen berichten, ob und wie der Glanz des Gehäuses aus Silber den Alltag und seine Belastungen übersteht. Dann wissen wir mehr über diesen Schatz im Silbersee.

Tudor Black Bay Fifty-Eight 925 im Video

Stempel Ag925/AI Tudor Black Bay Fifty-Eight 925 Silber

Der Stempel Ag925/AI Tudor Black Bay Fifty-Eight 925 Silber: Germanium, Palladium oder Aluminium?

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7 Kommentare

  1. Werte Uhrenkosmos-Redaktion,
    Frage: Was ist den aus dem angekündigten Tragetest geworden, was die Fähigkeit der Tudor 925 angeht, den Anlaufen des Silbers zu widerstehen?
    Ich freue mich auf eine Antwort,
    beste Grüße
    Dennis Jäger

    Antworten
    • Gisbert L. Brunner

      Wir sind dabei. Gut Ding braucht bekanntlich Weile, Herr Jäger. Bis jetzt zeigt die Uhr keine Spuren von Oxidation

      Antworten
  2. Liebe Redaktion,

    ich würde die Frage von Herrn Jäger aufgreifen und nochmals nach dem angekündigten Folgeartikel fragen. Mich würde neben der Frage nach der Alltagstauglichkeit auch interessieren, ob Tudor zwischenzeitlich nähere Angaben zur Art und Zusammensetzung der Legierung preisgegeben hat.

    Beste Grüße aus Bonn
    Michael Giesow

    Antworten
    • Werte Damen und Herren,
      gibt es mittlerweile ein Ergebnis zum angekündigten „Anlauf-Test“ der Tudor 925?
      Ich freue mich über eine Antwort,
      beste Grüße
      Dennis Jäger

      Antworten
      • Werte Redaktion, schade, es gibt zum angekündigten Langzeittest keine Veröffentlichung. Das lässt diverse Rückschlüsse zu, u.a.: es hat den Test nie gegeben; das Ergebnis ist so schlecht ausgefallen, dass es der Marke (und Ihrem Werbe-Kunden) schaden könnte. Wie auch immer, ich hatte mir mehr von der Redaktion erhofft.

        Antworten
  3. Schaut man auf verschiedenen Verkaufsportalen (Gebrauchtuhren) so sieht man auf den Fotos erhebliche Patina am Silbergehäuse. Es stimmt also nicht dass das Tudorsilber nicht anläuft. Das sollte man vor dem Kauf beachten obschon eine gewisse Patina auch seinen Reiz hat.
    Wie man das Silber wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt würde mich interessieren. Irgendwelche Erfahrungen Ihrerseits ?

    Antworten
    • Wolfgang Winter

      Es stimmt, Silber- und auch Bronzegehäuse laufen an – wobei je nach Legierung das Anlaufen unterschiedlich schnell verläuft, bzw. auch der Grad des Anlaufens eine große Bandbreite aufweist.
      Möchte man die angelaufenen Gehäuse wieder zum Glänzen bringen, entfernt man die Armbänder und poliert das Gehäuse mit einem Silbertuch. Alternativ hilft auch bei wasserdichten Uhren das Legen in eine Zitronensaft-Wasser Mischung. Dünne Wasser-Essigessenz Lösungen helfen auch, aber Zitronensaft riecht besser. Alle 3 Varianten sollten eine angelaufene Uhr wieder zum Strahlen bringen.
      🙂

      Antworten

Trackbacks/Pingbacks

  1. Tudor Ranger: Toolwatch mit 70-jähriger Geschichte  - […] hauseigene Automatikkaliber MT5402, das etwa auch die silberne Modell Tudor Black Bay Fifty-Eight 925 antreibt, leistet seine zeitbewahrende Arbeit…

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