Botschaft vom Boss
Wilhelm Schmid, seit 1. Januar 2010 amtierender CEO von A. Lange & Söhne, kommt aus der Autobranche. In den Jahren davor kannte er als Uhrenliebhaber zwar A. Lange & Söhne, aber von das Modell A. Lange & Söhne Datograph auf/ab Lumen stand damals noch in den Sternen.
Was Wilhelm Schmid kannte und in seiner leitenden Funktion bei der Uhrenmanufaktur vorlebte war der niemals endenden Innovations- und Optimierungsdruck. Wer aufhört besser zu werden, hat sich davon verabschiedet, gut zu sein.
Auch bei A. Lange & Söhne drehen sich die Dinge immer um Maximierung in puncto Funktionalität und Ästhetik. Letzten Endes muss alles und jedes dem prüfenden Blick durch die Uhrmacherlupe kompromisslos standhalten.
Leuchtendes Großdatum
Bei der im Rahmen des Genfer SIHH 2013 vorgestellten A. Lange & Söhne Große Lange 1 Lumen wurde auf die Gestaltung und Nutzung der Uhr großen Wert gelegt. „Bei der Produktgestaltung hat A. Lange & Söhne die Ablesbarkeit in quasi allen Lebenslagen groß geschrieben.“ Will heißen auch bei widrigen Sichtverhältnissen. An sich war das nichts Besonderes. Leuchtziffern und -zeiger kennt die Uhrenbranche seit über 100 Jahren. Zwar wurden Radium, Tritium und andere radioaktiv strahlende Leuchtmassen aus guten Gründen beispielsweise durch Super-LumiNova abgelöst, aber am Prinzip hat sich nichts geändert. Das war auch bei besagter Lange & Söhne Lange 1 so, bei der die mit der Leuchtmasse gefüllten Zeiger zuverlässig ihren Dienst tun.
A. Lange & Söhne Datograph auf/ab Lumen
Den erleuchtenden Blick auf die Bewegtbilder dieser Uhre gebt das original Video von Lange&Söhne.
Der besondere Reiz bestand in ihrer nachtleuchtenden Datumsindikation. Die Krux dabei – bekanntlich muss Leuchtmasse tagsüber „aufgeladen“ werden, damit sie nachts intensiv genug strahlt. Ab wie kann das beim Datum funktionieren?
An dieser Stelle kam die Kreativität von Produktchef Tony De Haas und seiner Crew zum Tragen.
Begebenheit rund ums Licht
Um die Namensgebung des erhellenden Zeitmessers mit 41 mm großem Platingehäuse rankt sich übrigens eine kleine Anekdote: Ursprünglich war A. Lange & Söhne Große Lange 1 Luminous geplant. Und das gefiel Angelo Bonati, dem italienischen CEO der Schwestermarke Panerai gar nicht. Der meinte vor dem Launch, dass „Luminous“ der sportlichen Uhrenlinie Luminor irgendwie zu nahe komme.
Die Sachsen brachte das keineswegs in Verlegenheit. Sie ersetzten den Stein des Anstoßes durch Lumen. Dieser lateinische Ausdruck für Licht steht überdies als Terminus Technicus für die Einheit des Lichtstroms und war somit zutreffend.
Auf einem Bein steht es sich trotz inspirierender Erleuchtung normaler Weise nicht gut. Daher präsentierte die sächsische Nobelmanufaktur 2016 insgesamt 200 „Große Lange 1 Mondphase Lumen“ mit Platinschale. Hierbei sticht speziell die Darstellung des bleichen Erdtrabanten nachgerade spektakulär ins Auge. Im Gegensatz zu den üblichen Lange-Modellen mit massivgoldener Mondscheibe besteht das Bauteil aus Glas. Mit Hilfe eines patentierten Verfahrens wird dessen Oberfläche zunächst beschichtet. Anschließend werden 1164 Sterne und der Mond per hoch präzisem Laser herausgeschnitten. Leuchtmasse lässt nächtens nicht nur den Mond, sondern auch die Sterne geradezu spektakulär erstrahlen.
A. Lange & Söhne Datograph auf/ab Lumen
2018 ließ Wilhelm Schmid schließlich aller guten Dinge drei werden. Wer jedoch auf ein Exemplar Datograph Auf/Ab Lumen hoffte, sah sich oft getäuscht. Denn A. Lange & Söhne hatte das Luxusproblem, dass die Nachfrage höher als das Angebot war.
An diesem Lumen Zeitmesser, der sich, regelmäßiges Spannen der Zugfeder von Hand vorausgesetzt, quasi niemals zur Ruhe begibt, haben Liebhaber von Armbanduhren mit integrierter Stoppfunktion tatsächlich ihre helle Freude. Dank eines wie bei seinen Vorgängern üblichen semitransparentem Zifferblatts sind die Indikationen auch bei Dunkelheit ablesbar. Einmal mehr steht hierbei das markante Großdatum im Vordergrund.
Diesbezüglich spiegelt das Manufakturkaliber L951.7 die chronographische, also zeitschreibende Kompetenz der Sachsen wider.
Keineswegs verstecken muss sich schließlich auch das 41 Millimeter große Gehäuse aus Platin. Sein Sichtboden rückt das Handaufzugswerk mit 60 Stunden Gangautonomie und Gangreserveanzeige bei „6“ ins richtige Licht. Finanziell hinreichend Erleuchtete sind mit rund 100.000 Euro dabei.
Bei Tag und bei Nacht – die A. Lange & Söhne Datograph auf/ab Lumen mit vielen Details im Video
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