A. Lange & Söhne Datograph auf/ab Lumen

A. Lange & Söhne Datograph auf/ab Lumen bringt Licht ins Dunkel!

Armbanduhren mit nachtleuchtenden Eigenschaften sind heutzutage gang und gäbe, der Super-LumiNova auf Zifferblatt und Zeigern sei Dank. A. Lange & Söhne beschreitet seit 2013 einen anderen Weg, um die Indikationen bei Dunkelheit lesbar zu machen. So funktioniert dies bei dem Modell A. Lange & Söhne Datograph auf/ab Lumen. Wir sagen nur: Fiat Lux.

von | 03.11.2018

Botschaft vom Boss

Wilhelm Schmid seit 1. Januar 2010 amtierender CEO von A. Lange & Söhne, kommt aus der Autobranche. In den Jahren davor kannte er als Uhrenliebhaber zwar A. Lange & Söhne, aber von das Modell A. Lange & Söhne Datograph auf/ab Lumen stand damals noch in den Sternen. 
Was Wilhelm Schmid kannte und in seiner leitenden Funktion bei der Uhrenmanufaktur vorlebte war der niemals endenden Innovations- und Optimierungsdruck. Wer aufhört besser zu werden, hat sich davon verabschiedet, gut zu sein.

Auch bei A. Lange & Söhne drehen sich die Dinge immer um Maximierung in puncto Funktionalität und Ästhetik. Letzten Endes muss alles und jedes dem prüfenden Blick durch die Uhrmacherlupe kompromisslos standhalten.

Wilhelm Schmid

CEO, A. Lange & Söhne

Leuchtendes Großdatum

Bei der im Rahmen des Genfer SIHH 2013 vorgestellten A. Lange & Söhne Große Lange 1 Lumen wurde auf die Gestaltung und Nutzung der Uhr großen Wert gelegt. „Bei der Produktgestaltung hat A. Lange & Söhne die Ablesbarkeit in quasi allen Lebenslagen groß geschrieben.“ Will heißen auch bei widrigen Sichtverhältnissen. An sich war das nichts Besonderes. Leuchtziffern und -zeiger kennt die Uhrenbranche seit über 100 Jahren. Zwar wurden Radium, Tritium und andere radioaktiv strahlende Leuchtmassen aus guten Gründen beispielsweise durch Super-LumiNova abgelöst, aber am Prinzip hat sich nichts geändert. Das war auch bei besagter Lange & Söhne Lange 1 so, bei der die mit der Leuchtmasse gefüllten Zeiger zuverlässig ihren Dienst tun.

A. Lange & Söhne Datograph auf/ab Lumen

Den erleuchtenden Blick auf die Bewegtbilder dieser Uhre gebt das original Video von Lange&Söhne. 

 

Der besondere Reiz bestand in ihrer nachtleuchtenden Datumsindikation. Die Krux dabei – bekanntlich muss Leuchtmasse tagsüber „aufgeladen“ werden, damit sie nachts intensiv genug strahlt. Ab wie kann das beim Datum funktionieren?
An dieser Stelle kam die Kreativität von Produktchef Tony De Haas und seiner Crew zum Tragen.

Teile, die tagsüber unter einem Silberzifferblatt verborgen sind, können im Dunklen unmöglich leuchten.
Tony De Haas

Produktchef, A. Lange & Söhne

Auf den Ring des üblicher Weise verwendeten Fensterdatums trifft genau das zu. Ergo entwickelten die Glashütter für das Umfeld ihres patentierten Großdatums eine Art halbtransparentes Zifferblatt . Selbiges muss einerseits genügend UV-Ladelicht durchlassen, andererseits technisch zwar interessante, zum Ablesen aber gerade nicht benötigte Komponenten zumindest partiell hinter einem raffinierten Grauschleier verbergen. In diesem Sinne ist das Zehnerkreuz mit heller Leuchtmasse beschichtet.
Und die wiederum trägt kontraststarke schwarze Ziffern. Im Gegensatz dazu rotiert die gläserne, ebenfalls mit schwarzen Ziffern bedruckte Saphirglas-Einerscheibe vor statischem, ebenfalls nachtleuchtenden Hintergrund.

Begebenheit rund ums Licht

Um die Namensgebung des erhellenden Zeitmessers mit 41 mm großem Platingehäuse rankt sich übrigens eine kleine Anekdote: Ursprünglich war A. Lange & Söhne Große Lange 1 Luminous geplant. Und das gefiel Angelo Bonati, dem italienischen CEO der Schwestermarke Panerai gar nicht. Der meinte vor dem Launch, dass „Luminous“ der sportlichen Uhrenlinie Luminor irgendwie zu nahe komme.
Die Sachsen brachte das keineswegs in Verlegenheit. Sie ersetzten den Stein des Anstoßes durch Lumen. Dieser lateinische Ausdruck für Licht steht überdies als Terminus Technicus für die Einheit des Lichtstroms und war somit zutreffend.

Wer damals eines der 100 Exemplare zum Preis von 59.000 Euro erwerben konnte, hat übrigens ein gutes Geschäft gemacht. Heute zahlt man für diese limitierte Armbanduhr in der Regel mehr.
Mond und Sterne

Auf einem Bein steht es sich trotz inspirierender Erleuchtung normaler Weise nicht gut. Daher präsentierte die sächsische Nobelmanufaktur 2016 insgesamt 200 „Große Lange 1 Mondphase Lumen“ mit Platinschale. Hierbei sticht speziell die Darstellung des bleichen Erdtrabanten nachgerade spektakulär ins Auge. Im Gegensatz zu den üblichen Lange-Modellen mit massivgoldener Mondscheibe besteht das Bauteil aus Glas. Mit Hilfe eines patentierten Verfahrens wird dessen Oberfläche zunächst beschichtet. Anschließend werden 1164 Sterne und der Mond per hoch präzisem Laser herausgeschnitten. Leuchtmasse lässt nächtens nicht nur den Mond, sondern auch die Sterne geradezu spektakulär erstrahlen.

A. Lange & Söhne Datograph auf/ab Lumen

2018 ließ Wilhelm Schmid schließlich aller guten Dinge drei werden. Wer jedoch auf ein Exemplar Datograph Auf/Ab Lumen hoffte, sah sich oft getäuscht. Denn A. Lange & Söhne hatte das Luxusproblem, dass die Nachfrage höher als das Angebot war. 

Unsererseits sind alle 200 Exemplare bereits vorverkauft. Und wir hätten problemlos auch die doppelte Menge absetzen können. Aber ich habe in Glashütte gar nicht genügend Uhrmacher, die sich auf unseren komplexen Chronographen verstehen.
Wilhelm Schmid

CEO, A. Lange & Söhne

An diesem Lumen Zeitmesser, der sich, regelmäßiges Spannen der Zugfeder von Hand vorausgesetzt, quasi niemals zur Ruhe begibt, haben Liebhaber von Armbanduhren mit integrierter Stoppfunktion tatsächlich ihre helle Freude. Dank eines wie bei seinen Vorgängern üblichen semitransparentem Zifferblatts sind die Indikationen auch bei Dunkelheit ablesbar. Einmal mehr steht hierbei das markante Großdatum im Vordergrund.

Darüber hinaus stellt aber auch der Chronograph sein Licht nicht unter den Scheffel.

Diesbezüglich spiegelt das Manufakturkaliber L951.7 die chronographische, also zeitschreibende Kompetenz der Sachsen wider.

Es besteht aus 454 sorgsam finissierten Komponenten und besitzt einen Sekundenstopp zum akkuraten Stellen der Zeiger. Die Exzenterunruh mit variabler Trägheit und die selbst gefertigte Spirale vollziehen stündlich 18.000 Halbschwingungen. Ergo stoppt der Chronograph mit Schaltradsteuerung, horizontaler Räderkupplung und Flyback-Funktion wie in guten alten Zeiten auf die Fünftelsekunde genau. Sein Minutentotalisator bewegt sich in präzisen Sprüngen vorwärts. Das Rückersystem mit Schwanenhals-Feinregulierung auf dem wie immer handgravierten Unruhkloben dient zum exakten Einstellen des Anker-Abfalls oder, mit anderen Worten, dem Herbeiführen eines gleichförmigen Tick-Tack.

Keineswegs verstecken muss sich schließlich auch das 41 Millimeter große Gehäuse aus Platin. Sein Sichtboden rückt das Handaufzugswerk mit 60 Stunden Gangautonomie und Gangreserveanzeige bei „6“ ins richtige Licht. Finanziell hinreichend Erleuchtete sind mit rund 100.000 Euro dabei.

Bei Tag und bei Nacht – die A. Lange & Söhne Datograph auf/ab Lumen mit vielen Details im Video

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  1. Ob Saphir-Gehäuse, Zifferblatt-Ausschnitt oder skelettiert: Hauptsache sichtbare Mechanik.  - […] dazu rotiert die gläserne, ebenfalls mit schwarzen Ziffern bedruckte Saphirglas-Einerscheibe des Manufakturkaliber L951.7 vor statischem, nachtleuchtenden […]

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