Innovative Technik
Ein schneller Blick auf das skelettierte Zifferblatt der Richard Mille RM 35-03 Rafael Nadal zeigt sich, dass in der Entwicklung von immer komplizierten Kalibern kein Ende abzusehen ist. Mehr noch, es gibt abseits der “L’art pour l’art” durchaus gute Gründe, solch ein Werk zu konstruieren. Bei diesem Modell wird es wohl die Innovation von Aufzugsrotoren mit variabler Geometrie sein, die Techniker wie Uhrenliebhaber faszinieren wird. Oblag die Justierung und Adaption des Uhrwerks bisher einzig und allein beim Uhrenhersteller, ergibt sicht bei der Referenz RM 35-03 für den Träger der Uhr die Option, durch Betätigen des seitlichen Drückers, in die Abstimmung der Uhr und den Betriebsmodus einzugreifen. Durch diesen Eingriff soll es laut Richard Mille gelingen, die Belastung des Werks und damit dessen Abnutzung deutlich zu verringern.
Womöglich wird es Kritiker geben, die darauf hinweisen, dass bei bisher existenten Uhren durchaus gute Argumente für die Überzeugung gibt, dass normale Uhren schon bisher über Jahrzehnte hinweg einwandfreiglich funktioniert haben. Dem ist zu entgegnen, dass die Konstruktion von komplizierten Uhren schon immer eine Suche nach neuen Herausforderungen war. So auch bei dem neuen Rafael Nadal Modell von Richard Mille.
Richard Mille RM 35-03 Rafael Nadal
Zunächst kommt die 43,15 mm große, tonneau-förmige RM 35-03 Automatic eher Richard-Mille typisch daher. Das blaue oder weiße Gehäuse mit kontrastierendem Kautschukband ist in Sandwich-Bauweise gehalten und gibt durch die entspiegelten Saphirgläaser den Blick von oben oder unten auf das skelettierte Kaliber frei. Für eine sportliche Optik sorgz auch die farblich abgesetzte Kautschuk-Applikation auf der Krone. Bekannt ist auch der Carbon-Drücker bei der 2. Dieser martialisch “Selector” genannte Drücker legt die Funktion der Krone fest und wechselt zwischen einer Zeiteinstellung, Neutraleinstellung und der manuellen Aufzugsfunktion der Krone.
Neu hingegen ist ein ebenfalls in Carbon gehaltener Drücker bei der 8. Durch das Aktivieren dieses mit “Sport Mode” gekennzeichneten zweiten Drückers ist es dem Träger einer RM 35-03 Rafael Nadal möglich, in die Rotorpositionen mit variabler Geometrie des Uhrwerks einzugreifen und den Modus zu wählen. Durch diesen Eingriff lässt sich das Werk in schonender Weise der aktuellen Belastungsform anpassen.
Ganz schön und kompliziert
Das Zifferblatt der RM 35-03 Automatic Rafael Nadal hat eine skelettierte Oberflähe aus gebürstetem Titan. Die Zahlen, Indexe und Zeiger sind mit Leuchtmasse gefüllt und ermöglichen das Ablesen der Uhrzeit im Dunkeln. Unterhalb der x-förmigen durchbrochenen Trägerplatte zeigt ein kleiner roter Zeiger bei 2 Uhr die gewählte Kronenfunktion. Bei 6 Uhr zeigt ein ebenfalls rot markierter kleiner Zeiger auf die “Off/On”-Anzeige, also ober Sportmodus, respektive die Rotorentriegelung aktiv ist.
Womit wir bei der echten Innovation des Kalibers RMAL2 wären – dem “Butterfly” Schmetterlingsrotor-System. Dieses beruht auf der variablen Geometrie und damit unterschiedlichem Trägheitsmoment, das der durchbrohene Rotor aufweist. Sind die beiden Rotorkomponenten nebeneinander angebracht, ist das Lademoment dank der großen Unwucht stark. Im “Sportmodus” hingegen teilen und verriegeln sich die beiden Rotorelemente diametral im Winkel von 180°. Damit haben Uhrwerk und Rotor einen zentralen Schwerpunkt und das Rotorlager erfährt keine unverhältnismäßig hohen Belastungen bei schnellen Bewegungen oder Stößen.
Hochwertige Komponenten
Die Furcht antriebs- und damit energielos zu enden, muss dabei keine bestehen. Schließlich bietet das bei 4 Hz arbeitende Uhrwerk der RM 35-03 Rafael Nadal mit seinen 38 Steinen wie den gebürsteten, sandgestrahlten bzw. schwarz PVD-beschichteten Komponenten eine ausreichende Gangautonomie von knapp 55 Stunden. Hochmodern sind auch die Glucydur-Unruh und die Elinvar-Unruhspirale dieser Luxusuhr.
Hightech ist auch der Aufbau des Gehäuses aus Carbon TPT and Quartz TPT. Seine strukturierte Oberfläche entsteht aus Lagen mit einer Stärke von maximalen 45 Mikrometern. Diese Schichten aus Kohlenstofffasern wie Quarzfäden werden mit Harz imprägniert und dann auf einer speziellen Maschine gewebt, wobei die Schussrichtung zwischen den Schichten jeweils um 45° geändert wird. Anschließend wird das extrem leichte und widerstandsfähige Material bei einem Druck von 6 bar auf 120°C erhitzt und so “gebacken”. Diese Rohlinge kommen anschließend auf eine CNC-Fräsmaschine um in die vorher festgelegten Form der einzelnen Gehäuseteile gebracht zu werden. Alles in allem ein sehr aufwendiger Prozess.
Sportlich
Dem sportiven Charakter des Kalibers wie des Uhrengehäuses entsprechend wird die RM 35-03 mit einem sich verjüngenden Kautschukarmband ausgeliefert. Es fügt sich nahtlos und festverbunden an das Uhrengehäuse. Ein möglicher Wechsel des Armbands bleibt dem Uhrbesitzer damit vorenthalten. Ebenso sollte man aus dem Kautschukband nicht auf eine erhöhte Wasserresistenz schließen. Mit der angegebenen Wasserresistenz von 50 Meter Wassertiefe ist vorsichtiges Schwimmen ohne einen Sprung ins Wasser möglich. Echtes Tauchen sollte man jedoch bleiben lassen. Ist aber auch logisch. Schließlich ist die Uhr ja Rafael Nadel gewidmet und dieser sorgte stets nur auf dem Tennisplatz für Furore.
Für welche der beiden Farbvarianten sich Rafael Nadal nun bei seinen kommenden Tennisturnieren entscheidet, bleibt abzuwarten. Sollte sich jedoch ein Nadal Epigone zum Kauf der innovativen Richard Mille RM 35-03 Automatic Rafael Nadal mit variablem Rotor entschließen, wäre ein Betrag von rund 195.000 Euro zu entrichten. Frei nach dem Slogan von Red Bull könnte man es wie folgt auf den Punkt bringen und sagen: “Richard Mille verleiht Flügel”.
Videopräsentation der RM 35-03 Rafael Nadal
Das Video von Richard Mille stellt die neue Rafael Nadal Uhr vor und zeigt auch den Mechanismus des sich auf Knopfdruck teilenden Rotors.
Und hier geht es zum Vorgängermodell der RM 35-03, der vorherigen Nadal Uhr Referenz RM 27.04 …
Richard Mille RM 27-04 Tourbillon Rafael Nadal: Die Uhr fürs Kraftpaket
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