Die Verbunden von Oris mit Hölstein existiert seit 1904
Die Kalender zeigten das Jahr 1904, als sich Paul Cattin und Georges Christian aus Le Locle in den deutschsprachigen Norden der Schweiz begaben. 25 Kilometer entfernt von der Industriestadt Basel witterten sie ihre unternehmerische Chance. Im strukturschwachen Hölstein gründeten sie eine Uhrenmanufaktur, welche wie das nahe gelegene Flüsschen hieß. 1910 beschäftigte Oris als größter Arbeitgeber der Region bereits 300 Menschen. Von technisch hochwertigen Taucheruhren wie dem modernen Oris Divers Sixty-Five Bronze Chronographen war man aber noch weit entfernt.
Nach dem Tod der starken Gründerpersönlichkeiten gelangte die Uhrenfabrikation Oris in den späten 1920-er Jahren ins Eigentum einer Investorengruppe. Jacques-David LeCoultre, der 1937 gemeinsam mit Edmond Jaeger in Le Sentier Jaeger-LeCoultre gründen sollte, übernahm vorübergehend die Geschäftsführung.
Die Firmenphilosophie von Oris basierte auf der Herstellung preiswerter Uhren mit Stiftankerhemmung. Regelmäßig konnte Oris belegen, dass diese Art Zeitmesser bei sorgfältiger Konstruktion und Ausführung genauso zuverlässig und präzise sind, wie solche mit Schweizer Ankerhemmung.
Die Achillesverse der Strategie zeigte sich ab 1934. Damals schrieb ein aus der Wirtschaftskrise entstandenes Schweizer Bundesgesetz die Produktion der Unternehmen auf ihren aktuellen Status fest. Die Tatsache, dass Oris fortan ausschließlich Stiftankeruhren herstellen durfte, schadete weder der Kreativität noch dem Erfolg. 1936 standen rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Lohnliste. Viele lebten in Oris-Häusern. Andere brachten eigene Buslinien aus dem 25 Kilometer entfernten Basel zur Arbeit.
Mehr als 200 eigene Oris-Kaliber oder Zusatzmechanismen für existente Uhrwerke katapultierten Oris bis 1970 in den Kreis der Top Ten des internationalen Uhrenbusiness. Die Jahresproduktion lag bei erstaunlichen 1,2 Millionen Uhren und Wecker. Den großen Erfolg von Oris belegen weitere Zahlen: Von 1919 bis 1987 entstanden in Hölstein und weiteren Produktionsstätten nicht weniger als 96.850.000 Uhren. Spitzenränge nahmen dabei die glanzvollen Epochen von 1919 bis 1928 (27,5 Millionen Exemplare) und 1929 bis 1948 (39 Millionen Stück) ein.
Im Zuge der Quarzkrise gelangte Oris unter das Dach der 1931 gegründeten Superholding Allgemeine Schweizer Uhren AG (ASUAG), die 1985 mit der nicht minder kränkelnden SSIH zur später in Swatch Group umbenannten SMH (Schweizerische Gesellschaft für Mikroelektronik und Uhrenindustrie AG) fusionierte.
Zu diesem Zeitpunkt war Oris freilich schon wieder selbständig, denn im Jahr 1982 erfolgte ein Management-Buy-out. Geschäftsführer Dr. Rolf Portmann und der damalige Marketingleiter Ulrich W. Herzog lösten die Oris S.A. aus der ASUAG heraus. Den Marktanforderungen gehorchend besaß in den späten 1980-er Jahren mehr als die Hälfte der in Hölstein produzierten Oris Uhren ein elektronisches Werk. Das Jahr 1988 stand dann im Zeichen eines neuen Markenauftritts. Oris nutzte die Renaissance der mechanischen Zeitmessung für eine umfassende Neuordnung der Kollektion im Zeichen zugekaufter mechanischer Uhrwerke. Zum 110. Geburtstag im Jahr 2014 kehrte das Familienunternehmen mit dem Oris Handaufzugskaliber 110 sogar zurück in den Kreis der echter Uhren-Manufakturen.
Bronzezeit mit der Oris Divers Sixty-Five Bronze Chronograph
Edle Manufaktur-Mechanik findet sich im neuesten Produkt aus Hölstein nicht. Mit dem Divers Sixty-Five Chronographen möchte Oris vielmehr seiner kleinen Heimatstadt die Ehre erweisen. Deshalb geht dieses Projekt unter der Bezeichnung „Hölstein Edition 2020“ an den Start. Das gleichermaßen Besondere wie Einzigartige des auf 250 Exemplare limitierten Stoppers besteht in der Verwendung von Bronze für das Gehäuse, das Zifferblatt und das Gliederband.
Auf den Bau von Uhrengehäuse und Gehäuseschalen aus dem archaischen Werkstoff Bronze versteht sich Oris seit 2016. Die auf 2.000 Stück limitierte Oris Divers Sixty-Five Carl Brashear zu Ehren des amerikanischen Marinetauchers Carl Brashear war im Nu ausverkauft. Im Jahr 2018 folgten 2.000 Chronographen dieses Namens. Alle diese Modelle verfügten jedoch über konventionelle Lederbänder. 2019 stellte Oris dann ein Oris Divers Sixty-Five mit Bicolor-Armband aus Stahl und Bronze vor. Ein Bronze-Gliederband komplett aus letztgenanntem Material hat es nach gegenwärtigem Kenntnisstand in der Schweizer Uhrengeschichte noch nicht gegeben.
Weil Bronze relativ weich ist, eignet sich die Metalllegierung allerdings nicht für die Verbindungsstifte zwischen den einzelnen Gliedern und auch nicht für die Faltschließe. Diese Teile bestehen aus Edelstahl. Ein freudiges Schmunzeln dagegen ruft mit Sicherheit der im massiven Schraubboden verewigte Oris Bär hervor.
Mit der Oris Hölstein Edition 2020 wollen wir den Uhrenenthusiasten ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Der Oris-Bär ist zu einem Symbol des Geistes von Oris geworden – warmherzig und ehrlich. Und er sorgt für ein Lächeln.
Natürlich lässt sich die Bronzelünette mit Bronzeeinlage aus Sicherheitsgründen nur in einer Richtung verdrehen. In der bis zu zehn bar Druck wasserdichten Schale mit 43 Millimetern Durchmesser und Bronze-Schraubkrone findet sich das von Sellita zugelieferte Kaliber 771 mit beidseitig wirkendem Rotoraufzug, ca. 48 Stunden Gangautonomie, vier Hertz Unruhfrequenz, Fensterdatum und 30-Minuten-Totalisator bei „3“.
Eine großzügige Ausstattung der Zeiger und Zifferblatt-Indexe mit Super-LumiNova-Leuchtmasse ist für eine Taucheruhr beinahe selbstverständlich.
Diese limitierte Armbanduhr ist ab sofort erhältlich in den Oris-Boutiquen, im Oris E-Shop sowie bei ausgewählten Fachhändlern mit Zugang zum Oris E-Shop. Die gewünschte Limitierungsnummer lässt sich, sofern noch vorhanden, online reservieren.
Der Verkaufspreis der Oris Divers Sixty-Five Bronze Chronograph liegt bei rund 4.600 Euro.
Wir arbeiten schon Jahre mit Bronze, und unsere Kunden wissen, was Bronze ist. Sie wissen, dass ein Bronzearmband auf der Haut oxidieren kann. Doch nach einer Dusche ist das wieder weg.
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