Ein ausgleichender Ansatz
Neben vielen anderen Faktoren hängt die Ganggenauigkeit einer Uhr, dies gilt natürlich auch für das Modell Zenith Defy Fuseè Tourbillon, nicht unwesentlich davon ab, wie gleichförmig die Antriebskraft vom Energiespeicher zum Gangregler gelangt.
Selbst die Zugfedern der neuersten Generation besitzen weiterhin einen nicht zu ignorierenden Nachteil: Ihre Drehmomentkurve verläuft nicht gleichförmig. In der Regel sinkt die verfügbare Kraft nach 24 Stunden spürbar ab. Das wiederum bleibt nicht ohne Einfluss auf die Amplitude der Unruh und den Isochronismus. Hierunter verstehen Fachleute, dass die Dauer der Oszillationen unabhängig ist von der Schwingungsweite.
Allerdings ist gegen das nachlassende Drehmoment der Zugfeder durchaus ein Kraut gewachsen. Seit Jahrhunderten kennen Uhrmacher den Antrieb mit Hilfe von Kette und Schnecke. Praktisch zur Regel wurde er in Marinechronometern, bei denen es auf jede Sekunde ankam. Die technische Umsetzung basiert auf dem Prinzip der physikalischen Hebelgesetze. Jene besagen nichts anderes, als dass der Kraftaufwand zur Verrichtung einer bestimmten Arbeit mit zunehmend längerem Hebel sinkt und mit kürzerem steigt.
Die Aufgabe besagten Hebels übernimmt im entsprechend konstruierten Uhrwerk ein schneckenförmiges Gebilde zusammen mit einer feinen Kette, welche sich um das Federhaus wickelt. Die anfängliche, sprich größte Zugkraft wirkt auf den kleinsten Schneckenumgang ein. Danach gleicht der kontinuierlich anwachsende Schneckendurchmesser das allmählich schwindende Drehmoment des Energiespeichers aus. Nichts anderes passiert im 37 Millimeter großen, lediglich 5,9 Millimeter hohen Zenith Kaliber 4805 SK der Fall.
Zenith Fefy Fusee Tourbillon
Die des besseren Durchblicks wegen skelettiert ausgeführte Manufaktur-Mechanik und das damit ausgestattete Zenith Defy Fusee Tourbillon erinnern an die lange Firmengeschichte von Zenith. Top-Präzision spielte bei dieser für ihre Uhrwerke angesehenen Manufaktur über Jahrzehnte hinweg eine überragende Rolle.
Das 37 Millimeter große Handaufzugswerk des Fusee Tourbillons besteht aus 807 Einzelteilen, darunter 34 funktionale Steine. Allerdings entfallen davon alleine 575 Komponenten auf die filigrane, 18 Zentimeter lange Kette.
Obwohl die Unruh im Minutentourbillon bei „6“ stündlich 36.000 Halbschwingungen, also schnellen 5 Hertz vollzieht, beträgt die Gangautonomie beachtliche rund 50 Stunden am Stück. Wie es um den jeweiligen Energievorrat bestellt ist, lässt eine Gangreserveanzeige zwischen „4“ und „5“ wissen.
Trotz ihres aufwändigen Innenlebens ist die mit Karbon oder Platingehäuse erhältliche Armbanduhr nur 44 Millimeter groß. Am Handgelenk trägt sie nur etwas mehr als 13 Millimeter auf. Zum besseren Einblick auf das durchbrochene Zifferblatt, die Leuchtzeiger und den rückwärtig agierenden Kugellagerrotor blickt man hierbei durch kratzfestes Saphirglas. Für eine sportliche Nutzung steht auch die Wasserdichtigkeit. Sie reicht bis zu zehn bar Druck, also rechnerisch 100 Meter Wassertiefe.
Der hohe Aufwand wie die innovative Technik hat allerdings ihren Preis. So schlägt die leichte Version mit Karbongehäuse mit 80.100 Euro, die schwere Version mit Platingehäuse mit 102.500 Euro zu Buche. Dabei sind die Editionen auf 50 bzw. 10 Exemplare beschränkt.
Uhrenkosmos Modell-Steckbrief
Hersteller | Zenith |
Name | Defy Fusée Tourbillon |
Referenz | 10.9000.4805/78.R916 (Karbon), 40.9000.4805/75.R582 |
Premiere | Juni 2019 |
Uhrwerk | Manufakturkaliber 4805 SK |
Aufzug | automatisch |
Durchmesser | 37 Millimeter |
Bauhöhe | 5,9 Millimeter |
Komponenten | 807, davon 575 für die Kette |
Unruhfrequenz | fünf Hertz |
Gangautonomie | 50 Stunden |
Anzeige | Stunden, Minuten |
Zusatzfunktionen | Minutentourbillon. Konstantkraftantrieb |
Gehäuse | Karbon oder Platin |
Durchmesser | 44 Millimeter |
Höhe | 13,35 Millimeter |
Wasserdichte | zehn bar |
Armband | schwarzer Kautschuk, Titan-Doppelfaltschließe |
Preis | circa 80.100 Euro (Karbon), 102.500 Platin |
Limitierung | 50 bzw. 10 Exemplare |
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