Zenith Defy Fusee Tourbillon

Zenith Defy Fusee Tourbillon mit Kette Schnecke Antrieb

Bei dieser Luxus-Armbanduhr Zenith Defy Fusee Tourbillon kompensiert ein Kette-Schnecke-System das nachlassende Drehmoment der Zugfeder. Wir erklären, wie dies funktioniert und was das mit dem Tourbillon zu tun hat.

von | 20.01.2021

Ein ausgleichender Ansatz

Neben vielen anderen Faktoren hängt die Ganggenauigkeit einer Uhr, dies gilt natürlich auch für das Modell Zenith Defy Fuseè Tourbillon, nicht unwesentlich davon ab, wie gleichförmig die Antriebskraft vom Energiespeicher zum Gangregler gelangt.
Selbst die Zugfedern der neuersten Generation besitzen weiterhin einen nicht zu ignorierenden Nachteil: Ihre Drehmomentkurve verläuft nicht gleichförmig. In der Regel sinkt die verfügbare Kraft nach 24 Stunden spürbar ab. Das wiederum bleibt nicht ohne Einfluss auf die Amplitude der Unruh und den Isochronismus. Hierunter verstehen Fachleute, dass die Dauer der Oszillationen unabhängig ist von der Schwingungsweite.

Allerdings ist gegen das nachlassende Drehmoment der Zugfeder durchaus ein Kraut gewachsen. Seit Jahrhunderten kennen Uhrmacher den Antrieb mit Hilfe von Kette und Schnecke. Praktisch zur Regel wurde er in Marinechronometern, bei denen es auf jede Sekunde ankam. Die technische Umsetzung basiert auf dem Prinzip der physikalischen Hebelgesetze. Jene besagen nichts anderes, als dass der Kraftaufwand zur Verrichtung einer bestimmten Arbeit mit zunehmend längerem Hebel sinkt und mit kürzerem steigt.

Die Aufgabe besagten Hebels übernimmt im entsprechend konstruierten Uhrwerk ein schneckenförmiges Gebilde zusammen mit einer feinen Kette, welche sich um das Federhaus wickelt. Die anfängliche, sprich größte Zugkraft wirkt auf den kleinsten Schneckenumgang ein. Danach gleicht der kontinuierlich anwachsende Schneckendurchmesser das allmählich schwindende Drehmoment des Energiespeichers aus. Nichts anderes passiert im 37 Millimeter großen, lediglich 5,9 Millimeter hohen Zenith Kaliber 4805 SK der Fall.

Zenith Fefy Fusee Tourbillon

Die des besseren Durchblicks wegen skelettiert ausgeführte Manufaktur-Mechanik und das damit ausgestattete Zenith Defy Fusee Tourbillon erinnern an die lange Firmengeschichte von Zenith. Top-Präzision spielte bei dieser für ihre Uhrwerke angesehenen Manufaktur über Jahrzehnte hinweg eine überragende Rolle.
Das 37 Millimeter große Handaufzugswerk des Fusee Tourbillons besteht aus 807 Einzelteilen, darunter 34 funktionale Steine. Allerdings entfallen davon alleine 575 Komponenten auf die filigrane, 18 Zentimeter lange Kette.
Obwohl die Unruh im Minutentourbillon bei „6“ stündlich 36.000 Halbschwingungen, also schnellen 5 Hertz vollzieht, beträgt die Gangautonomie beachtliche rund 50 Stunden am Stück. Wie es um den jeweiligen Energievorrat bestellt ist, lässt eine Gangreserveanzeige zwischen „4“ und „5“ wissen.

Trotz ihres aufwändigen Innenlebens ist die mit Karbon oder Platingehäuse erhältliche Armbanduhr nur 44 Millimeter groß. Am Handgelenk trägt sie nur etwas mehr als 13 Millimeter auf. Zum besseren Einblick auf das durchbrochene Zifferblatt, die Leuchtzeiger und den rückwärtig agierenden Kugellagerrotor blickt man hierbei durch kratzfestes Saphirglas. Für eine sportliche Nutzung steht auch die Wasserdichtigkeit. Sie reicht bis zu zehn bar Druck, also rechnerisch 100 Meter Wassertiefe.

Der hohe Aufwand wie die innovative Technik hat allerdings ihren Preis. So schlägt die leichte Version mit Karbongehäuse mit 80.100 Euro, die schwere Version mit Platingehäuse mit 102.500 Euro zu Buche. Dabei sind die Editionen auf 50 bzw. 10 Exemplare beschränkt.

Uhrenkosmos Modell-Steckbrief 

Hersteller Zenith
Name Defy Fusée Tourbillon
Referenz 10.9000.4805/78.R916 (Karbon), 40.9000.4805/75.R582
Premiere Juni 2019
Uhrwerk Manufakturkaliber 4805 SK
Aufzug automatisch
Durchmesser 37 Millimeter
Bauhöhe 5,9 Millimeter
Komponenten 807, davon 575 für die Kette
Unruhfrequenz fünf Hertz
Gangautonomie 50 Stunden
Anzeige Stunden, Minuten
Zusatzfunktionen Minutentourbillon. Konstantkraftantrieb
Gehäuse Karbon oder Platin
Durchmesser 44 Millimeter
Höhe 13,35 Millimeter
Wasserdichte zehn bar
Armband schwarzer Kautschuk, Titan-Doppelfaltschließe
Preis circa 80.100 Euro (Karbon), 102.500 Platin
Limitierung 50 bzw. 10 Exemplare

 

Haben Sie Feedback zu unserem Artikel? Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar.

Kommentare zu diesem Beitrag

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Uhrenkosmos Newsletter abonnieren

Keine News mehr verpassen!

Die ganze Welt der Luxusuhren...

Melden Sie sich zu unserem Uhrenkosmos-Newsletter an und erhalten Sie regelmäßig News zu luxuriösen Uhren komfortabel direkt in Ihr Postfach.

Vielen Dank für Ihre Anmeldung.