Die Vacheron Constantin Overseas und ihre Vorgänger
Als Edmond Hillary am 29. Mai 1953 am Gipfel des 8.848 Meter hohen Mount Everest erleichtert und freudig auf seine Armbanduhr blickte, zeigte diese halb zwölf. Von Vacheron Constantin stammte sein Zeitmesser definitiv nicht, obwohl ihm ein Zeitmesser wie die neue Vacheron Constantin Overseas Everest sicher gut zu Gesicht gestanden wäre. Vacheron Constantin Uhren, die den Strapazen beim Aufstieg standgehalten hätten, beinhaltete die Kollektion der Traditionsmanufaktur damals definitiv noch nicht.
Ins sportliche, gleichzeitig weiterhin aber auch von Eleganz gekennzeichnete Zeitalter startete das Genfer Unternehmen 1977 mit dem von Jörg Hysek gestalteten Modell 222. Die überaus knappe Modellbezeichnung erinnerte an den 222. Geburtstag der Firma. Zehn Jahre nach ihrer Präsentation und nur rund 500 hergestellten Armbanduhren wich die so genannte Vacheron Constantin Triple Two den Nachfolgemodellen 333 und Phidias.
Eine nachhaltige Erfolgsgeschichte verknüpft sich mit diesem Trio nicht. Deshalb brauchte es in den 1990-er Jahren einen völlig neuen Auftritt in Gestalt der Vacheron Constantin Overseas Linie. Als markantes gestalterisches Element dient ein Glasrand, der dem Firmenlogo Malteserkreuz huldigt. Für hermetischen Verschluss der Edelstahl-Schale bis zu 15 bar Druck sorgen insgesamt 16 Schrauben. Eine eher behutsame Evolution mit Weicheisen-Schutzschild für das Automatikwerk brachte das 250. Firmenjubiläum im Jahr 2005. Die dritte, gründlich überarbeitete Overseas-Generation debütierte 2016.
Geblieben ist der Schutz gegen Magnetfelder bis zu 8.000 A/m oder 100 Gauß. Bemerkenswerte Innovation verkörpert das patentierte Bandwechsel-System. Mit wenigen Handgriffen lassen sich drei serienmäßig mitgelieferte Armbänder nach Belieben gegeneinander austauschen.
Vacheron Constantin Overseas Everest
Die beiden neuesten Repräsentantinnen der Overseas-Kollektion von Vacheron Constantin knüpfen an den höchsten Berg der Erde, von dem eingangs schon die Rede war. Sie tragen die Namen Overseas Chronograph Everest und Overseas Dual Time Everest und bringen zusätzliche Sportlichkeit ans Handgelenk der jeweils 150 Eigentümerinnen oder Eigentümer. Die Versionen mit praktischer Indikation zweier Zonenzeiten trägt Cory Richards am Handgelenk.
Wenn ich eine Overseas Everest trage, werde ich an alles aus meiner Kindheit erinnert und an alles, was mich bis zu diesem Augenblick in der Zeit gebracht hat … die Prüfungen, das schier endlose Lernen durch Versuch und Irrtum. Die Misserfolge halten sich mit den Erfolgen die Waage. Ich bin tatsächlich bewegt, wenn ich innehalte und darüber nachdenke, was diese Uhr eigentlich aussagt, … über mein Leben und was sie für andere bedeuten kann, die sie tragen.
Das Modell mit Stoppfunktion hat der der amerikanische Entdecker und Fotograf in Colorado für die neue Kommunikationskampagne One of not many abgelichtet. Das „Dach der Welt“ hatte der erfahrene Bergsteiger 2019 auf der schwierigsten und gefährlichsten Route über den Nordostkamm erklommen. Oben angekommen, ließ ein speziell entwickelter Prototyp der Vacheron Constantin Overseas Dual Time wissen, was es gerade geschlagen hat.
Dessen gestalterische Codes finden sich in den beiden limitierten Modellen wieder. Beide zeichnen sich aus durch einen Material-Mix für die belastbare Schale. Aus Titan bestehen das Gehäuse, Glasrand, Drücker und Drückerschutz. Die Oberfläche der Schale ist satiniert und poliert. Die Drücker präsentieren sich poliert, die Lünette, die Krone sowie der Flankenschutz perlgestrahlt. Anthrazitgraue Tönungen kontrastieren mit dem schimmernden Glanz eines stählernen Lünettenrings. Beide Modelle liefert Vacheron Constantin mit selbst austauschbarem Cordura- und Kautschukband.
Vacheron Constantin Overseas Chronograph Everest
Im 42,5 Millimeter messenden Gehäuse des Overseas Chronographen Everest, Referenz 5510V/000T-B923 verbaut die Manufaktur das hauseigene Automatikkaliber 5200/2 mit zwei Federhäusern, etwa 52 Stunden Gangautonomie, Schaltradsteuerung und Vertikalkupplung. Vier Hertz Unruhfrequenz gestatten Stoppungen auf die Achtelsekunde genau.
Für eines der 30,6 mm großen und 6,6 mm hohen Werke mit Rotor aus 22-karätigem Massivgold benötigen die Uhrmacher 263 Komponenten, darunter 54 funktionale Steine. Am Handgelenk baut die bis zu 15 bar wasserdichte Schale 13,7 mm auf. Die Krone ist mit dem Gehäusekorpus verschraubt, Eine Vierteldrehung ver- oder entriegelt die Chronographen-Drücker.
Vacheron Constantin Overseas Dual Time Everest
Über ein wirklich sinnvolles und brauchbares Zeitzonen-Dispositiv mit unabhängig verstellbarem Stundenzeiger verfügt die Overseas Dual Time Everest, Referenz 7910V/000T-B922. Zuständig für die Zeitanzeige ist das Automatikkaliber 5110 DT/2, dessen Schwungmasse aus 22-karätigem Roségold.
Rund 60 Stunden beträgt die Gangautonomie des 30,6 mm großen und sechs Millimeter hoch bauenden Uhrwerks, mit vier Hertz Unruhfrequenz. Seine insgesamt 234 Bauteile beinhalten 37 funktionale Steine. Per Krone lässt sich die zweite Zonenzeit einstellen. Mit dem Heimatzeit synchronisiert ist die Tag-/Nachtanzeige bei „9“. Selbstverständlich folgt das Zeigerdatum bei „6“ der jeweiligen Lokalzeit.
Zum Justieren ist ein verriegelbarer Drücker zuständig. 12,8 Millimeter baut das 41 Millimeter messende Sichtboden-Gehäuse mit Schraubkrone hoch. Bis 15 bar reicht die Wasserdichte.
Beide Uhrwerke tragen eine NAC Nano-Keramik-Beschichtung. Und selbstverständlich sind alle Uhren durch das Genfer Siegel geadelt. Demzufolge dürfen sie, egal wo auf dem Globus wöchentlich nicht mehr als eine Minute falsch gehen.
Erhältlich sind die jeweils 150 Stück ausschließlich in Vacheron Constantin Boutiquen, darunter auch die neue in der Frankfurter Kaiserstraße 1. Mit 36.000 Euro schlägt der Overseas Chronograph Everest zu Buche. 30.500 Euro kostet die Overseas Dual Time Everest, sofern man rechtzeitig an Ort und Stelle ist.
Mehr zu den Uhren im Vacheron Constantin Video:
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