Retro-Edition der Black Bay

Tudor Black Bay 54: Zurück zu den Wurzeln

Die neue Tudor Black Bay 54, Referenz m79000n-0001, ist der Tudor Oyster Prince Submariner, Referenz 7922, von 1954 optisch nachempfunden. Technisch befindet sich die 37 Millimeter messende Armbanduhr jedoch auf der Höhe unserer Zeit

von | 09.04.2023

Einst …

Sie ist neu, aber doch nicht wirkliche neu, die Tudor Black Bay 54. Schließlich kann die während der Watches & Wonders 2023 vorgestellte Taucheruhr auf eine beinahe ebenso lange Geschichte zurückblicken wie die des großen Vorbilds Rolex Submariner.
Letztere, die auch als Mutter aller modernen Taucher-Armbanduhren gelten kann, stach 1953 erstmals in See. 1954, daher auch die Zahl 54 im Modellnamen, folgte die Rolex Tochter mit der Tudor Oyster Prince Submariner, Referenz 7922.

Tudor Oyster Prince Submariner, Ref 7922, 1954

Das Vorbild für die neue Black Bay 54: Tudor Oyster Prince Submariner, 1954, Ref. 7922

Der Beiname Submariner stand ihr tatsächlich gut zu Gesicht. Bis auf die Beschriftung des Zifferblatts gab es zwischen den beiden Zeitmessern für Freunde des Unterwassersports nämlich keine nennenswerten optischen Unterschiede.

Rolex Oyster Perpetual Submariner versus Tudor Oyster Prince Submariner 1954

Geschwister in der Optik: Rolex Oyster Perpetual Submariner (links) versus Tudor Oyster Prince Submariner 7922

Anfangs reichte die Wasserdichte der 37 Millimeter messenden Tudor-Kreation mit dreiteiliger „Oyster“-Schale bis zu zehn bar Druck. Das entspricht 100 Metern Tauchtiefe. Schraubboden und -krone waren für die Rolex-Tochter eine Selbstverständlichkeit, denn die Gehäuse kamen schließlich direkt von der Mutter. Anfänglich verfügte die Referenz 7922 über eine Schraubkrone mit sechs Millimetern Durchmesser. Weil die den Tauchern der am Entwicklungsprozess beteiligten französischen Marine zu klein war, folgte ein Wechsel zur patentierten 8-Millimeter-Twinlock-Krone, die Rolex auch für die Submariner-Referenzen 6200 und 6538 verwendete.

Tudor Oyster Prince Submariner, Ref 7922, 1954, Automatikkaliber 390

In der Tudor Oyster Prince Submariner von 1954, Referenz 7922, tickt das zugekaufte Automatikkaliber 390

Angesichts des vergleichsweise günstigen Preises kamen die Käufer der Referenz 7922 natürlich nicht in den Genuss eines chronometerzertifizierten Rolex Perpetual Uhrwerks. Konkret tickt im originalen Oyster-Gehäuse entsprechend der Tudor-Philosophie des Gründers Hans Wilsdorf das zugekaufte Automatikkaliber 390. Bei ihm wertet ein effizientes Rotor-System das mit manuellem Aufzug ausgestattete FEF 350 der Fabrique d’Ebauches de Fleurier auf. Aus rechtlichen Gründen war die Tauchzeit-Drehlünette damals sowohl bei Rolex als auch bei Tudor noch in beiden Richtungen verstellbar.

Tudor Oyster Prince Submariner Ref 7922 vs Tudor Black Bay 54 Ref m79000n

Die linke Tudor Oyster Prince Submariner, Ref. 7922, ist heutzutage unter 20.000 Euro kaum noch zu bekommen. Rechts die Black Bay 54, Ref m79000n, für 3.840 Euro

Tudor Black Bay 54

Wer sich heutzutage eine gut erhaltene Tudor Oyster Prince Submariner 7922 zulegen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Unter 20.000 Euro geht so gut wie gar nichts mehr. Es sei denn, man hat riesiges Glück und trifft auf einen ahnungslosen Verkäufer. Mit der Black Bay 54 bietet sich deswegen die Chance, ein gestalterisches Stück Vergangenheit zu erwerben, welches sich technisch jedoch auf der Höhe unserer Zeit befindet.

Tudor Black Bay 54, Ref m79000n-0001, mit Stahlband

Die 2023-er Tudor Modell der Black Bay 54, Referenz m79000n-0001, mit Gliederband

Aus dem Jahr 1954 hat Tudor die 37 Millimeter Gehäusedurchmesser unverändert übernommen. Die verschraubte Krone muss wiederum ohne Flankenschutz auskommen. Vor dem leicht bombierten Dot-Zifferblatt drehen jetzt die 1969 eingeführten und inzwischen Tudor-typischen Snowflake-Zeiger.

Tudor Black Bay 54, Ref m79000n, Detail der Drehlünette

Tudor Referenz m79000n, Detail der Drehlünette ohne Minutenindexierung

Tudor Oyster Prince Submariner, Ref 7922, 1954

Tudor Oyster Prince Submariner, Ref 7922, 1954. Die links abgebildeten Uhr besitzt vermutlich eine später getauscht Drehlünette mit einzelnen Minuten-Indexen für die erste Viertelstunde 15

Abtauchen können Frau und Mann mit diesem stählernen Retromodell bis zum 200 Metern. Folglich reicht die Wasserdichte bis zu 20 bar Druck.

Im Gegensatz zu einst tickt im Schaleninneren waschechte Manufaktur-Mechanik in Gestalt des Kalibers MT5400 (dieses tickt auch in der Tudor Pelagos, die wir hier bereits vorgestellt hatten). Wochenendtaugliche 70 Stunden beträgt die Gangautonomie des mit vier Hertz tickenden Automatikwerks mit beidseitig wirkendem Kugellagerrotor. Aus amagnetischem Silizium besteht die Unruhspirale. Weil ihre aktive Länge unveränderlich ist, besitzt die zugehörige Unruh eine variable Trägheit mit Hilfe verstellbarer Masselots.

Tudor Black Bay 54, Ref m79000n-0001, Automatikkaliber MT 5400

Tudor Black Bay 54, Referenz m79000n-0001, mit dem hauseigenen Automatikkaliber MT 5400

Tudor Kaliber MT5402 versus MT5400

Häufige Frage: Wie unterscheiden sich die Tudor Kaliber MT5402 und MT5400. Letzteres besitzt eine größere Hauptplatine, ansonsten jedoch die völlig gleiche Architektur

Bei 30,3 Millimeter Durchmesser (MT5402 nur 26 mm) baut die COSC-zertifizierte Mechanik fünf Millimeter hoch. Sekundengenaus Richten der Zeiger gestattet ein Unruhstopp. Auf ein grundsätzlich hilfreiches Fensterdatum müssen die Käuferinnen und Käufer der Authentizität wegen verzichten.

Tudor Black Bay 54, Ref m79000n-0001, am Handgelenk

Mit 37 Millimetern Durchmesser ein echtes Unisex-Modell: Tudor Black Bay 54, Ref. m79000n-0001

Die Tudor Black Bay 54, Ref m79000n-0001, besitzt aus guten Gründen kein Fensterdatum

Aus nachvollziehbaren Gründen besitzt die Tudor Black Bay 54, Ref m79000n-0001, kein Fensterdatum. Es würde in diesem Fall tatsächlich stören

So oder so

Beim Kauf heißt es einmal mehr entscheiden. Nahe am Original ist die Ausführung mit dreireihigem Edelstahl-Gliederband. Dessen Nieten-Optik hat Tudor vom betagten Vorbild übernommen. Alternativ dazu lässt sich die Black Bay 54 mit schwarzem Kautschukband erwerben.

Tudor Black Bay 54, Ref m79000n-0002, mit Kautschukband, und m79000n-0001 mit Gliederband

Tudor bietet die Wahl: Black Bay 54, Ref m79000n-0002, mit Kautschukband, und m79000n-0001 mit Edelstahl Gliederband

Tudor Black Bay 1954 Opener II mit verschraubtem Gliederband

Das Stahlband der Black Bay 1954 mit seinen verschraubten Gliedern

In beiden Fällen gibt es die so genannte T‑fit‑Schließe mit leicht handhabbarer Schnellverstellung.

Die Tudor T-Fit Schließe

Stahl- und Kautschukband liefert Tudor mit der exklusiven T-Fit Schließe

Unverbindliche 3.630 Euro verlangt Tudor für die Referenz m79000n-0002 mit Kautschukband. Der Uhrenkosmos empfiehlt jedoch die Referenz m79000n-0001 mit Gliederband. 3.840 Euro sind deutlich weniger, als man für ein betagtes Exemplar ausgeben muss. Und ein Kautschukband lässt sich später immer noch nachrüsten.

Die Tudor Black Bay 54, Ref m79000n-0002, mit schwarzem Kautschukband

Die Tudor Black Bay 54 mit schwarzem Kautschukband ist als Referenz m79000n-0002 für 3.630 Euro erhältlich.

Wie üblich gewährt Tudor auch für die Tudor Black Bay 54 eine fünfjährige voll übertragbare Garantie (mehr zu den Garantien und Garantiefristen der Uhrenmarken finden Sie hier). Registrierung ist ebenso überflüssig wie Wartung während dieses Zeitraums. Apropos Service: Abhängig von den individuellen Tragegewohnheiten empfiehlt die Rolex-Tochter in etwa alle zehn Jahre einen Gang zum Kundendienst.

 

 

Im Vergleich: Tudor Black Bay 58 und ganz rechts Tudor Black Bay 54

Im Vergleich die Tudor Uhren Black Bay 58 und ganz rechts Black Bay 54

Zifferblattdetail der Tudor Black Bay 54

Zifferblattdetail der Retro Tudor im Stile der Uhr des Jahres 1954

Tudor Black Bay 54, Ref m79000n-0001, mit Stahlband

Hat das Zeug zu einem Tudor Bestseller zu werden: Die Black Bay 54, Ref. m79000n-0001, mit Stahlband

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  1. Tudor Boutique Frankfurt: Wilhelm Rüschenbeck hat noch viel vor. Das sind seine Ziele.  - […] Die Manufaktur Black Bay mit der roten Vignette ist eingeschlagen wie eine Bombe. Die Black Bay 54 ist überragend.…

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