Panerai Radiomir mit Handaufzugswerk

Panerai Radiomir 1940: Ein Zeitmesser aus der Zwischenwelt

Sie ist so ein Zwischending, diese Panerai Radiomir 1940. Sind ihre markanten optischen Eigenschaften der Vergangenheit entlehnt, pocht in ihrem Inneren das moderne und zukunftsträchtige Automatikkaliber P.1000. Ein interessanter Hybrid.

von | 29.10.2015

Tribute an die Vergangenheit

In der Panerai-Kollektion nimmt das Modell Panerai Radiomir 1940 eine ganz besondere Position ein. Auf der einen Seite besitzt die Uhr eine Schraubkrone – das Erkennungszeichen der klassischen „Radiomir“ aus den späten 1930er Jahren. Doch die hornförmigen Bandanstößen ihrer kissenförmigen Schale gelten als Merkmale der späteren Panerai Luminor 1950, ebenso wie der markante Kronenschutz mit Andruckbügel.

Dessen Erfindung war kein Zufall: Zu oft hatten Marinetaucher in der Hitze des Gefechts vergessen, die Krone nach dem Aufziehen des Uhrwerks wieder sorgfältig zuzuschrauben. Wasser drang ein und ließ das Uhrwerk förmlich absaufen. Mit der modernen Gehäuseausführung gehört diese Gefahr glücklicherweise längst der Vergangenheit an.

Kleiner als 42 Millimeter werden unsere Uhren nicht. Diese Größe passt auch an zarte feminine Handgelenke.
Angelo Bonati

Zukunftsweisendes Kaliber P.1000

2014 präsentierte Panerai während der Watches & Wonders erstmals das flache Automatikkaliber P.4000 mit Mikrorotor. Im Jahr darauf stellte die Manufaktur in Hongkong das 12-linige Handaufzugskaliber P.1000 vor. Mit nur 26,8 Millimetern Durchmesser wird es über kurz oder lang in kleineren Panerai-Modellen als der 42-Millimeter-Referenzen PAM 574 (Stahl, wasserdicht bis zehn bar) und PAM 575 (Rotgold, wasserdicht bis fünf bar) verbaut werden. Auch wenn Panerai-CEO Dottore Angelo Bonati das im Gespräch noch vehement bestritt. Unter die 42-Millimeter-Marke werde man bei Panerai nicht gehen, so der Dottore. Denn diese Größe passe auch an zarte feminine Handgelenke perfekt.

Panerai Radiomir 1940

Weibliche Züge kann man der Radiomir 1940 3 Days mit dem grünem Lederband tatsächlich nicht absprechen. In ihr tickt das in  Neuchâtel produzierte Kaliber P.1000. Dieses verfügt über die bekannte Architektur mit der vollständigen, in der Höhe minimal verstellbaren Unruhbrücke und zwei seriell geschalteten Federhäusern. Hinzu kommen drei Tage Gangautonomie und eine kleine Sekunde bei der „9“. Dass die Uhr so lange ohne Aufziehen auskommt, ist regelmäßig das tägliche Auf- und Zuschrauben der Krone oder schlossen diese nicht vollständig. Mit ihrer Uhr schaffte Panerai hier Abhilfe.

Zu den Eigenschaften des 3,85 Millimeter hohen Kalibers P.1000 gehört ein Zero-Reset zur perfekten Synchronisierung des Sekundenzeigers mit einem Zeitsignal. Das Uhrwerk hält beim Ziehen der Krone an und der kleine Sekundenzeiger hüpft gehorsam in die Senkrechte.

Die Einsteiger-Version der Panerai mit stählerner Schale ist für 7.400 Euro erhältlich.

Übrigens: Die 5NPT-Rotgoldlegierung der PAM 575 besitzt einen vergleichsweise hohen Kupferanteil, wohingegen der Platinanteil geringer ausfällt. Das verhindert die Oxidation des Materials. In beiden Fällen verbaut Panerai ein Sandwich-Zifferblatt mit Super-LumiNova Leuchtmasse.

9 Fakten zum Kaliber P.1000

  • Handaufzug
  • Durchmesser: 26,8 Millimeter
  • Bauhöhe: 3,85 Millimeter
  • 152 Komponenten, darunter 21 funktionale Steine
  • Unruhfrequenz vier Hertz oder 800 Halbschwingungen/Stunde
  • KIF Parechoc-Stoßsicherung
  • zwei seriell geschaltete Federhäuser
  • Gangautonomie währt drei Tage
  • Unruhstopp und Nullstellung der Sekundenzeigers

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