Modern
Die Moser Pioneer Cylindrical Tourbillon Skeleton von H. Moser & Cie. ist gleichmaßen modern wie klassisch. Kombiniert dieser ungewöhnliche Zeitmesser doch ein konventionelles, flächiges Zifferblatt mit einem beidseitig einsehbaren skelettierten Uhrwerk. Wobei das Zifferblatt zwar zentral bei 12 Uhr positioniert ist, jedoch nur rund ein Viertel der Oberfläche einnimmt.
Damit ermöglicht die Pioneer Cylindrical den Blick auf das außergewöhnliche hauseigene Kaliber HMC 811. Das Highlight dieses 3 Hz Kalibers ist sicher das bei 6 Uhr platzierte fliegende 60 Sekunden Tourbillon. Eine kleine Aufstellung der wichtigsten Tourbillon-Arten nebst beispielhafter Konstruktionszeichungen hatten wir ja bereits vorgestellt. Es bezieht seine Uhr über einen durchbrochen konstruierten goldenen Automatikrotor. Von besonderem Reiz ist jedoch auch die zylindrische Unruhspirale des Werks. Hierfür greift Moser & Cie. nicht auf die Dienste spezialisierter Zulieferer zurück, sondern stellt diese im Gegensatz zu flachen Unruhspiralen aufrecht konstruierten zylindrischen Spiralen selbst her.
Moser Pioneer Cylindric Tourbillon Skeleton
Zwar haben die zylindrischen Spiralen der Moser & Cie. Pioneer trotz der minimal höheren Ganggenauigkeit versus flacher Spiralen den Nachteil, dass aufgrund der größeren Bauhöhe ein höherer Raumbedarf im Gehäuse notwendig wird. Gleichzeitig bietet diese Konstruktionsweise wie im Falle der Skelett-Konstruktion des HMC 811 Werks einen offensichtlichen, ins Auge fallenden Vorteil. Das Atmen der Spirale lässt sich auch mit bloßem Auge besten beobachten und ihr Zusammenspiel mit den weiteren Komponenten des Uhrwerks bestaunen.
Einen ebensolchen Vorteil der gefälligeren Optik bietet auch das von Blau zu Schwarz abfallende, „Funky Blue Fumé“ bezeichnete kleine Zifferblatt des Moser Pioneer Cylindrical Tourbillons. Dabei sorgt die applizierte Leuchtmasse auf Zeiger und den erhaben aufgrebrachten Indexen für eine gute Ablesbarkeit im Dunkeln. Den Glanzpunkt bei Tageslicht setzt hingegen die goldene Chaton-Fassung des zentralen Tourbillonsteins bei 6 Uhr.
Technische Daten Moser Pioneer Cylindrical Tourbillon
Das stählerne Gehäuse des bis zu beachtlichen 120 Meter wasserdichten Pioneer Cylindrical Tourbillons hat eine Größe von 42,8 mm und eine Höhe von 15,3 mm. Von vorne wie von der Rückseite der Uhr ermöglichen entspiegelte Saphirgläser eine phantastische Sicht auf die dunkle Werkkonstruktion.
Aus dem gleichen Grund ist auch der goldene Rotor des Automatikwerks dieser Moser & Cie. Uhr durchbrochen konstruiert, so dass dieses luxuriöse skelettierte Tourbillon optisch von einer großen Leichtigkeit geprägt ist.
Solch ein technischer Aufwand, um nicht zu sagen ausgesprochener Luxus, hat natürlich seinen Preis. Dieser liegt bei 79.000 Schweizer Franken, also umgerechnet bei rund 82.000 Euro. Im Preis inbegriffen ist auch das schwarze Alligator-Lederband mit Faltschließe.
Die Uhren der edlen Uhrenmanufaktur sind bei einigen ausgesuchten Händlern in Deutschland erhältlich. Weitere Auskünfte gibt es auch auf der Homepage des Unternehmens.
Pioneer Cylindrical Tourbillon Skeleton
Um sich ein Bild zu schaffen, vermögen bewegte Bilder wohl mehr als viele Worte. Entsprechen lohnt der Blick in das Moser & Cie. Video, das die feinen Details der Uhr in hochauflösende Bilder packt.
Tourbillon
Angesichts der Feinheit von Tourbillons ist es kaum vorstellbar, aber die Erfindung des Tourbillons liegt mehr als 200 Jahre zurück. Genauer gesagt war es das Jahr 1801, in dem der französische Uhrmacher A.-L. Breguet seine Erfindung der Welt vorstellte. Sie hatte den Zweck, die Schwerkraft bedingte Gangabweichungen von Uhren auszugleichen. Da Armbanduhren praktische unbekannt waren und Taschenuhren stets senkrecht in der Westentasche getragen wurden, war diese Erfindung durchaus von Belang. Entsprechend entwickelte Breguet sein Tourbillon als Drehgestell, das die Hemmung und die Unruh aufnahm und durch seine permanente Drehung in der Lage war, lagebedingte Abweichungen drastisch zu verringern.
Die Herstellung eines heutigen Tourbillons erfordert trotz modernster Maschinen immer noch ein hohes Mass an technischem Verständnis, bedenkt man, dass ein modernes Tourbillon meist aus 50 Einzelteilen und mehr besteht und doch nur wenige Gramm wiegt.
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