Jaeger-LeCoultre Qualitätskontrolle

Jaeger-LeCoultre Master Control: 4 Manufaktur-Modelle mit Qualitätsanspruch

1992 stellte Jaeger-LeCoultre die Uhrenlinie „Master Control“ mit einem obligatorischen 1000-Stunden-Test vor der Auslieferung vor. Auch technisch hat die Schweizer Manufaktur ihrem Klassiker eine gründliche Überarbeitung verordnet und die Jaeger-LeCoultre Master Control Modelle der Richemont-Manufaktur bieten nun unter anderem 70 Stunden Gangautonomie.

von | 28.09.2022

Jaeger-LeCoultre Master Control – oder Vertrauen ist gut, Kontrolle besser

Die Kalender zeigten das Jahr 1992, als Jaeger-LeCoultre unter der Ägide von Günther Blümlein und Henry-John Belmont mit dem anspruchsvollen Master-Test startete. Anfangs bezog er sich nur auf Uhren der so genannten Jaeger-LeCoultre Master-Control Linie. Seit etwa 20 Jahren muss sich ausnahmslos jede Armbanduhr dem rigorosen Prozedere stellen. Mit Blick auf das, was in den Prüflabors der traditionsreichen Manufaktur abläuft, kann man ohne Wenn und Aber von einem der strengsten Qualitätschecks in der Uhrenbranche überhaupt sprechen. Nicht weniger als 41 Tage und 16 Stunden müssen sich die Probanden den strengen Vorgaben eines hausinternen Kriterienkatalogs unterwerfen.

Anders als bei der offiziellen COSC-Chronometerprüfung, die sich nur auf Werke mit Prüf-Zifferblatt und Sekundenzeiger bezieht, werden nur komplett fertig eingeschalte, selbstverständlich mit Zifferblatt und Zeigern versehene Exemplare auf die strapazierende Teststrecke geschickt. Dort erfolgt die Prüfung abwechslungsweise in sechs Positionen bei verschiedenen Temperaturen.

Hinsichtlich der Regulierung haben sich die Verantwortlichen bei Jaeger-LeCoultre selbst ein Präzisionsspektrum verordnet. Zulässig sind minimale Gangabweichung von täglich einigen Sekunden. Verschärfend kommt hinzu, dass sich die Testkandidaten zeitweise in Bewegung befinden, dann wieder in völliger Bewegungslosigkeit. Mal stehen sie unter Einwirkung gezielter Stöße oder unter dem Einfluss wechselnder Magnetfelder, die weit über den allgemein gebräuchlichen Normen liegen. Auch ein Druck von fünf Atmosphären oder 50 Meter Tauchtiefe gehört zum Programm. Auf diese Weise muss jede Armbanduhr aus Le Sentier in den ersten 1000 Stunden ihres Lebens vermutlich härtere Anforderungen über sich ergehen lassen, als während ihrer eigentlichen Bestimmung am Handgelenk.

Jaeger LeCoultre Master Control Chronograph Calendar Ref. Q4138420

Auch der neue Jaeger-LeCoultre "Master Control Chronograph Calendar", Ref. Q4138420" hat selbstverständlich den 1000-Stunden-Test absolviert. Nur absolut tadellose Exemplare verlassen die Manufaktur.

Blieb sie ohne Fehl und Tadel, erhält sie das Qualitätssiegel oder eine Spezialgravur auf dem Werk. Außerdem trägt jede Uhr das Datum und die gravierte Signatur des verantwortlichen Meister-Uhrmachers von Jaeger-LeCoultre. Schummeln gibt es nicht: Die verschiedenen Prozesse stehen unter strikter Außenkontrolle, um eventuellen Systemfehlern wirkungsvoll vorzubeugen. Als weiteres Bonbon gesteht Jaeger-LeCoultre den Kunden in Verbindung mit dem so genannten „Care Program“ eine beruhigende achtjährige Garantie zu.

Uhrenlinie im Zeichen konsequenter Evolution

Mit reinen Facelifts wollte es Jaeger-LeCoultre beim Relaunch der durch und durch klassisch gestalteten „Master Control“ Armbanduhren nicht belassen. Auch die bewährten Manufakturkaliber mussten sich einem konsequenten Optimierungsprozess unterziehen. In diesem Zusammenhang kletterte die Gangautonomie durchgängig auf mindestens 65 Stunden. Folglich überdauern die neuen Armbanduhren auch ein Wochenende im Tresor ohne Stillstand. Bereits ab 1992 führte der 1000-Stunden-Test zu einer bemerkenswerten Evolution des damals verwendeten Automatikkalibers 889.

2004 trat das umfassend optimierte Manufakturkaliber 899 mit 38 Stunden Gangautonomie an seine Stelle. In der nun vorgestellten „Master Control Date“, Referenz Q4018420, verbaut Jaeger-LeCoultre eine Evolutionsstufe dieses Uhrwerks .

Die hierbei vorgenommenen Verbesserungen beinhalten unter anderem einen neun Energiespeicher sowie eine amagnetische Silizium-Hemmung.

Zusammen mit anderen kräftesparenden Optimierungen erreicht das Uhrwerk die heutzutage nicht mehr unüblichen 70 Stunden Gangautonomie.

Am Auftritt sollt ihr sie erkennen

Die Veränderungen an der Optik äußern sich in nunmehr 40 Millimeter Gehäusedurchmesser, einem polierten und nach außen hin abfallenden Glasrand, satinierten Flanken sowie neu gestalteten Bandanstößen.

Die Uhrwerke zeigen sich durch einen Saphirglas-Sichtboden. Gleichermaßen sicheren wie komfortablen Halt am Handgelenk gewährleisten Armbänder aus braunem „Novonappa“-Kalbsleder. Federstege mit hervorstehendem Dorn, von Jaeger-LeCoultre „Presto“ bezeichnet, gestatten schnelles, unkompliziertes Wechseln des Armbands ohne großen Werkzeugeinsatz.

Klare, von Sachlichkeit geprägte Gestaltung ist den Zifferblättern zu eigen. Außerdem besitzt jedes der vier Modelle (mindenstens) einen blauen Sekundenzeiger.

Drei „Master Control“- Modelle mit Zusatzfunktion

Wer mehr von seiner Armbanduhr ablesen möchte als nur die Stunden, Minuten, Sekunden und das Datum, kann in der neuen „Master Control“-Kollektion zwischen drei verschiedenen Modellen wählen.

Jaeger-LeCoultre Master Control Calendar, Ref. Q4148420

Neben den Stunden, Minuten und Sekunden zeigt die neue Referenz Q4148420 ehedem als „Master Calendar“ bekannte Armbanduhr auch Datum, Wochentag, Monat und die Mondphasen an. Die Besonderheit des aus Mitte drehenden Datumszeigers besteht nun im weiten Sprung vom 15. zum 16. eines Monats. Auf diese Weise überdeckt er nicht die kleine Sekunde sowie die Indikation der Lichtphasen des Mondes.

Manuelle Korrekturen braucht es in allen Monaten mit weniger als 31 Tagen. Im Inneren des 10,95 Millimeter hohen und bis fünf bar wasserdichten Sichtboden-Stahlgehäuses findet sich das weiterentwickelte Manufakturkaliber 866 mit Rotor-Selbstaufzug, 70 Stunden Gangautonomie und vier Hertz Unruhfrequenz. Die Vorgänger-Version dieses Uhrwerks lief lediglich 43 Stunden am Stück. Als Basis dient das 899. Der unverbindliche Publikumspreis liegt bei 11.400 Euro.

Master Control Geographic, Referenz Q4128420

1997 brachte Jaeger-LeCoultre mit der kosmopolitischen „Master Geographic“ mit praktischem Zeitzonen-Dispositiv auf den Markt. Im 38,1 Millimeter großen Stahlgehäuse fand sich das auf dem Manufakturkaliber 889/1 basierende 939/3. Der Preis dieser Armbanduhr lag bei umgerechnet rund 5.000 Euro. Wie damals zeigen zentral positionierten Zeiger der weiterentwickelten Manufaktur-Automatik auf Basis des modernisierten Kalibers 899 die jeweilige Ortszeit an. Im „südlichen“ Teil des Zifferblatts repräsentieren 24 Städtenamen ebenso viele Zeitzonen. Striche daneben lassen erkennen, dass eine Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit erfolgt.

Für die Referenzzeit gibt es bei der „6“ ein zweites Zeigerpaar mitsamt Tag-/Nacht-Indikation. An Zeigerdatum und Gangreserveanzeige hat die Manufaktur ebenfalls gedacht. Nach Vollaufzug stehen 70 Stunden Gangautonomie zur Verfügung. Der multifunktionale Reisebegleiter kostet in Edelstahl 12.500 Euro.

Master Control Chronograph Calendar, Referenz Q4138420

Als echte Neuheit in der „Master Control“-Kollektion präsentiert sich schließlich der „Chronograph Calendar“. Nomen ist bei diesem Modell Omen. Das 12,05 Millimeter hohe Stahlgehäuse umfängt ein neu entwickeltes Automatikwerk vom Kaliber 759. Hat der Kugellagerrotor die Zugfeder voll gespannt, kommt es erst nach 65 Stunden wieder zum Stillstand.

Der integrierte Stopper besitzt Schaltradsteuerung, vertikale Friktionskupplung und einen 30-Minuten-Totalisator. Das einfache Vollkalendarium mit Zeigerdatum sowie digitaler Wochentags- und Monatsindikation verlangt in allen Monaten mit weniger als 31 Tagen nach einem korrigierenden Handgriff. Wasser bleibt bis zu einem Druck von fünf bar außen vor. Zu haben ist diese Armbanduhr für unverbindliche 14.900 Euro.

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