Creation Carlo Crocco
Heute, im Jahr 2023 ist ein Uhrenmodell wie die Hublot Classic Fusion Original ein gesuchter Uhrenklassiker. Mitte der 1970-er Jahre allerdings, als Carlo Crocco sein eigenes Uhrenbusiness startete, durchlitt die Schweizer Uhrenindustrie, ausgelöst durch die Revolution schwingender Quarze, eine ihrer schwersten Krisen überhaupt.
Gleichwohl gründete der wohlhabende Spross einer Mailänder Uhrendynastie im jugendlichen Altern von 32 Jahren die Firma MDM Genève. Die Wahl der drei Buchstaben im Jahr 1976 kam natürlich nicht von ungefähr. Zunächst bezogen sie sich auf die Vornamen seiner Ehefrau Marie Danielle. Das zweite M hingegen stand für Montres, also Uhren. Später mutierte das Kürzel zu Montre des Montres, also Uhr unter den Uhren. Darunter verstand der Italiener sportlich-elegante Zeitmesser mit Kautschukband, welche es bis dahin noch nicht gegeben hatte.

Speziell die Entwicklung des Armbands verzögerte die Lancierung erster Modelle bis zur Basler Uhrenmesse 1980. Eingewebte Stahlfasern bewirkten eine hohe Reißfestigkeit und in die Nase stieg ein ausgeprägter Vanillegeruch. Auch die Gehäuseschale stand im Zeichen der Idee, zeitbewahrende Dinge schlichtweg anders zu machen.
Grundsätzlich neu war das Bullaugen-Design nicht. Gérald Genta hatte es 1972 schon für die Royal Oak von Audemars Piguet und vier Jahre später für die Patek Philippe Nautilus realisiert. Aber mit diesem Design hatte Croccos Kreation wenig zu tun. Hublot, zu Deutsch Bullauge, war folglich ein nur allzu logischer Name.

Comeback
Kundschaft ließ nicht lange auf sich warten. Der spanische König Juan Carlos und andere Mitglieder des internationalen Hochadels fanden Gefallen am zeitbewahrenden Newcomer. Deswegen war dem philanthropisch gesinnten Firmengründer das Geschaffene absolut heilig. In seinen Augen hatte Carlo Crocco eine klassische, modischen Einflüssen nachhaltig widerstehende Armbanduhr geschaffen.
Dieses Selbstvertrauen trübte den Blick dafür, dass zum Wesen der Zeit der permanente Wandel gehört. In diesem Sinne besitzen auch Monolithen ihre Halbwertszeit. Weil zudem der Mitbewerb niemals schläft, gerieten MDM und Hublot nach der Jahrtausendwende zunehmend ins chronometrische Abseits. Den damit verbundenen Umsatzrückgängen und Defiziten begegnete schließlich Jean-Claude Biver durch die gründliche Sanierung des Unternehmens und startete einen fulminanten Neubeginn. Ab 2005 griff sein ausgeklügeltes Fusions-Konzept zunächst beim markanten Dauerbrenner Hublot Big Bang.


Hublot Classic Fusion Original
Inzwischen hat in der Uhrenmanufaktur in Nyon bei Genf Ricardo Guadalupe das Sagen. Der CEO hat das Potenzial des Überlieferten erkannt und bringt in diesem Sinne bei Hublot die Vergangenheit in Gestalt der Classic Fusion Original zurück. Evolution zeigt sich in den Gehäusematerialien Gold, Titan und Keramik, in den Durchmessern 42, 38 und 33 mm sowie im Sichtboden, den es damals noch nicht gab. Liebhaberinnen und Liebhaber eines unverfälschten Retrolooks können also aus dem Vollen schöpfen.

Modellauswahl, alle unlimitiert
Hublot Classic Fusion Original, Durchmesser 42 mm, Bauhöhe 10 mm, Wasserdichte bis fünf bar, Kautschukband. Um die Zeit kümmert sich das auf dem Sellita SW300 basierende Automatikkaliber MHUB1110 mit beidseitig wirkendem Kugellagerrotor und rund 42 Stunden Gangautonomie. Zusammengefügt wird es aus 63 Komponenten.
Titan-Referenz 542.NX.1270.RX.MDM: 8.600 Euro
Keramik-Referenz 542.CX.1270.RX.MDM: 10.400 Euro
Gelbgold-Referenz 542.VX.1230.RX.MDM: 25.200 Euro

Classic Fusion Original, Durchmesser 38 mm, Bauhöhe 9,85 mm. Wasserdichte und Uhrwerk gleich wie bei der 42 mm Version.
Titan-Referenz 565.NX.1270.RX.MDM: 8.200 Euro
Keramik-Referenz 565.CX.1270.RX.MDM: 8.900 Euro
Gelbgold-Referenz 565.VX.1230.RX.MDM: 21.400 Euro

Mini mit Quarzwerk
Classic Fusion Original, Durchmesser 33 mm, Bauhöhe 8,5 mm, Wasserdichte bis fünf bar, Quarzwerk, 38 Komponenten
Titan-Referenz 581.NX.1270.RX.MDM: 6.800 Euro
Keramik-Referenz 81.CX.1270.RX.MDM: 7.600 Euro
Gelbgold-Referenz: 581.VX.1230.RX.MDM: 16.900 Euro

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