Pioneer vom Pionier
Auch wenn es noch keine Bronze Uhr war, so blickten Piloten gleichwohl bereits im Jahr 1939 auf Armband-Chronographen aus dem Hause Hanhart. Deren robuste Werke hatte die deutsche Manufaktur aus Wunsch des Militärs entwickelt. In den 1950-er Jahren entstand für die Deutsche Bundeswehr das daraus abgeleitete Modell Hanhart 417-ES mit 38,5 Millimetern Durchmesser und dem hauseigenen Flyback-Handaufzugskaliber 41.
Vom Design dieses markanten Stoppers mit geriffelter Drehlünette, roter Merk-Markierung und handschuhtauglicher Krone leitet sich die aktuelle Uhrenlinie Pioneer ab. Erstmals in der Geschichte des 1882 gegründeten Unternehmens gibt es nun eine Armbanduhr mit massiver Bronzeschale. Und zwar in limitierter Auflage von 150 Stück. Außer dem Unruhstopp zum sekundengenauen Richten der Zeiger kann diese 42 Millimeter große Armbanduhr keine weitere Stoppfunktion vorweisen.
Aber der griffige, stufenlos verstellbare Glasrand besitzt durchaus zeitschreibende Eigenschaften, wenn man den roten Strich beim Start eines Ereignisses gegenüber dem Stunden-, Minuten- oder auch Sekundenzeiger positioniert. Am Ende des zu erfassenden Intervalls errechnet sich die seitdem verstrichene Zeit aus dem Abstand. Möchte man hingegen an etwas erinnert werden, zum Beispiel das Ablaufen der Parkzeit, dreht man die Markierung ganz einfach zur entsprechenden Stelle. Durch Näherrücken des Zeigers wird mit einem Blick klar, was gerade Sache ist.
Nicht zuletzt aus optischen Gründen verzichtet Hanhart bei dieser Armbanduhr auf jenes Fensterdatum, welches der für 890 Euro erhältlichen Pioneer One in Edelstahl zu Eigen ist. Ansonsten tickt in beiden Ausführungen das gleiche Automatikkaliber SW200 von Sellita. Es besitzt vier Hertz Unruhfrequenz, einen beidseitig aufziehenden Rotor und ca. 38 Stunden Gangautonomie.
Im Gegensatz zum Standardmodell findet die ebenfalls bis zehn bar wasserdichte limitierte Bronze-Edition mit massivem Edelstahlboden ans Handgelenk. Der zeigt das historische „h“ und die Limitierungsnummer XXX/150.
Nach der ab sofort möglichen Bestellung auf der hanhart.com Seite und der Bezahlung von 1.190 Euro erfolgt die Lieferung der Pioneer One Bronze Uhr mit dunkelbraunem Sattelleder-Armband ab 15. Februar 2021.
Kleines von der Großuhren-Manufaktur Erwin Sattler
2021 feiert Erwin Sattler seinen 63. Geburtstag. Die Gründung des mittlerweile in der Münchner Peripherie ansässigen Familienunternehmens geht zurück auf die Begegnung zwischen dem Uhrmacher dieses Namens und Oscar Schönfeld, einem bekannten Bildhauer, der schon in den 1920-er Jahren hochwertige Großuhren gefertigt hatte.
Inzwischen umfasst die Großuhren-Kollektion eine breite Palette unterschiedlicher Modelle und Bausätze für ambitionierte Hobby-Uhrmacher. All jenen, die sich mit majestätisch auftretenden Pendeluhren nicht so recht anfreunden können, offeriert Erwin Sattler aber auch verschiedene Zeitmesser fürs Handgelenk.
Deren Zifferblätter greifen das Design der großen Vorbilder auf. Das gilt auch für die nunmehr dritte Edition des 41 Millimeter messenden Erwin Sattler Classic Bronze Uhr. Die Versionen I und der auf 60 Stück limitierte Time Commander Bronze II sind längst ausverkauft. Aber zu kurz Gekommene müssen mit ihrem Schicksal nicht hadern. Ab sofort ist die neue Edition Classic Bronze erhältlich. Der unverkennbare Unterschied zum Vorgänger besteht in einem nun blau galvanisierten Zifferblatt.
Geblieben sind bei dieser Bronze Uhr die römischen Stundenindexe sowie die Eisenbahn-Minuterie. Exakt abgestimmt ist die Länge der drei bombierten und polierten Zeiger für Stunden, Minuten und Sekunden. Angetrieben werden sie vom Automatikkaliber STP 1-11. Wer sich das Uhrwerk mit beidseitig aufziehendem Kugellagerrotor durch den Saphirglas-Sichtboden näher vor Augen führt, erkennt die weitgehende Baugleichheit mit dem Eta 2824-A2 oder Sellita SW200.
Die Geschichte dieses 25,6 mm großen und 4,6 Millimeter hohen Klon mit vier Hertz Unruhfrequenz und gut vierzig Stunden Gangautonomie beginnt im Jahr 2006. Hinter ihm steht der Mechanik-Spezialist Swiss Technology Production, kurz STP genannt.
Bronze Uhr
Die elf Millimeter hoch bauende Bronzeschale mit bombiertem und beidseitig entspiegeltem vorderen Saphirglas sowie verschraubten Bandstegen widersteht dem Druck des nassen Elements bis zu fünf bar. Nach summa summarum 70 Exemplaren zum Preis von jeweils 2.750 Euro endet unwiderruflich auch dieses Kapitel Münchner Broze-Uhren-Geschichte.
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