Patek Philippe Aquanaut

Patek Philippe Aquanaut – die sportliche Luxusuhr startet durch

Die Patek Philippe Aquanaut ist in Größe und Technik erwachsen geworden und bietet luxuriöse Sportlichkeit. Einen Nachteil teilt die Luxus-Stahluhr jedoch mit ihrer Schwester Nautilus: Man muss lange auf ein Modell warten. So wurde sie zum Erfolgsmodell.

von | 06.02.2021

Spätstarter Aquanaut

Für viele Zeit-Genossen verknüpft sich diese elitäre Genfer Uhrenmarke Patek zunächst weniger mit dem deutlich später lancierten Modell der Patek Philippe Aquanaut, denn dem heutigen Erfolgsmodell Patek Philippe Nautilus. Das mag womöglich einer der Gründe dafür sein, warum Uhrenliebhaber trotz des beachtlichen Publikumspreises von inzwischen knappo 30.000 Euro lieber jahrelang auf eine Zuteilung einer Nautilus Referenz 5711/1A warten wollten, denn ein anderes Modell zu wählen.
Vielleicht war dies auch ein Grund, warum anfang viele Zeit-Genossen recht wenige Kunden auf die erst im Jahr 1997 lancierte „kleine Schwester“ Patek Philipp Aquanaut ausgewichen sind. Aber der Erfolg der Aquanaut wuchs von Jahr zu Jahr und inzwischen müssen Interessenten auf eine Patek Philippe Aquanaut fast genauso lange warten, wie auf eines der verbliebenen Modelle der Nautilus.
Wirft man gar einen genauen Blick auf die verhaltenen Anfänge der Nautilus fallen viele Parallelen der Entwicklung auf, die die beiden Patek Philippe Stahluhren aufweisen.

FAMILIENZUWACHS

Bekanntlich ging bei Patek Philippe die 42 Millimeter große Stahluhr Nautilus, Referenz 3700/1A, bereits im Jahr 1976 an den Start. In der „Jumbo“ arbeitete zunächst das von LeCoultre zugekaufte Automatikkaliber 28-255 C mit 2,75 Hertz. Weil der Preis in Höhe von 4.250 Mark dem eines Kleinwagens entsprach, beschränkte sich der Käuferkreis zunächst allerdings auf eine überschaubare Schar zahlungskräftiger Uhrenliebhaber. Zwanzig Jahre später lag der Preis für die Nachfolgereferenz 3800/1A von Patek schon bei rund 13.000 Mark. Das war etwa halb so viel wie ein VW Golf. Auch dieser Beleg des Erfolgs dürfte die Genfer Familienmanufaktur 1997 gute Argumente für den Launch der Patek Philippe Aquanaut A geliefert haben.

Das Einsteigermodell, die Patek Philippe Aquanaut Referenz 5060, mit einem schwarzem Armband „aus einem neuartigen, wasserfesten Material“ sollte den Ansprüchen sportlich-dynamischer und gleichzeitig uhrmacherisch anspruchsvoller Uhrenliebhaber Rechnung tragen. Im Folgejahr trat bereits das Modell Referenz 5065A auf den Plan. Als 5065/1A gab es diese Armbanduhr auch mit stählernem Gliederband. So oder so verkörperte die vergleichsweise wuchtige Gestaltung eine auffallende Ergänzung zur schlankeren Gestalt der Patek Philippe Nautilus.

Blick zurück ins Jahr 1997

Bei der Premiere sprach Patek Philippe Präsident Philippe Stern von einer modernen Armbanduhr, die einer jüngeren Zielgruppe den “Beginn einer wunderbaren Freundschaft mit Patek Philippe ohne Verzicht auf die überlieferten Qualitätskriterien der uhrmacherischen Crème de la Crème gestatten würde.“ Das zweiteilige Stahlgehäuse in den Dimensionen 36 x 42 Millimeter (inklusive Bandanstöße) schützte nämlich das gleiche Automatikkaliber 330/194, welches mit drei Hertz auch in der großen Schwester „Nautilus“ tickte. Ehrensache war die Punzierung mit dem „Genfer Siegel“. Der Verzicht auf das stählerne Gliederband schlug sich allerdings in einem deutlich günstigeren Publikumspreis nieder. Konkret kostete die durchaus ungewöhnliche Patek Philippe Aquanaut Referenz 5060A mit „Tropical“-Armband und Faltschließe bei ihrer Vorstellung exakt 9.000 Mark.

Die Entwicklung des hierzu passenden, aus mehr als 20 Teilen assemblierten Stahl-Armbands hatte dann allerdings länger als ein Jahr gedauert. Das Ergebnis lässt sich aber sehen. Material und Design garantieren optimalen Tragekomfort. Problemlos verträgt es sich mit ganz unterschiedlichen Handgelenks-Anatomien. Das verwendete Material widersteht Schweiß, Salzwasser, Hitze oder Kälte. Neben hoher Reißfestigkeit zeichnet sich der Werkstoff außerdem durch überdurchschnittliche Widerstandsfähigkeit gegen ultraviolette Strahlen aus. Zudem stellten ausgiebige Allergietests die Kompatibilität mit den strengen Normen der amerikanischen Zulassungsstelle für Nahrungs- und Heilmittel FDA (Food and Drug Administration) unter Beweis.

Qualität und Wiedererkennunswert

Nachdem die Marken- und Produktphilosophie von Patek Philippe Abstriche jedweder Art verbieten, stand der Newcomer von Anbeginn in der Tradition aller Patek Philippe-Modelle: unangreifbare Qualität, klassisches Design, hohes Markenprestige sowie eine auf Generationen angelegte Wertbeständigkeit. Wie schon die Nautilus begriff sich auch die Aquanaut von Anbeginn an als chronometrische Verkörperung eines ausgeprägten Understatements. Dies zeigen auch die Aspekte von manueller Fertigung und kleiner Stückzahlen.

Die Herstellung der 3,5 Millimeter hohen Manufaktur-Automatik 330 mit 27 Millimetern Durchmesser und rund 46 Stunden Gangautonomie war aufwendig und verlangte nach mehr als 1.200 Arbeitsschritten. Allein die Qualitätskontrolle einer Kleinserie der insgesamt 224 Komponenten nahm bis zu 500 Stunden in Anspruch.
Optisch präsentierte sich die Patek Aquanaut mit ihrer bullaugenähnlichen Optik, dem markanten Glasrand sowie einem kontrastreichen Dekor aus satinierten und polierten Flächen als unverwechselbarer Spross des seit 20 Jahren anerkannten Vorbilds Nautilus. Extrem hohen Wiedererkennungswert gewährleistete weiterhin die avantgardistische, bewusst als Einheit ausgeführte Struktur von Zifferblatt und Armband. Besonders hervorstechendes Merkmal des Zifferblatts sind dabei die zwölf in massivem Weißgold ausgeführten arabischen Ziffern. Das gleiche Edelmetall nutzte Patek Philippe auch für die drei Zeitzeiger. Die großzügige Verwendung von Leuchtmasse sorgte gleichzeitig für eine optimale Ablesbarkeit unter nahezu allen Lichtverhältnissen.

Patek Philippe Aquanaut 

Pünktlich zum zehnten Geburtstag im Jahr 2007 wartete Patek Philippe mit der Sichtboden-Referenz Patek Philippe Aquanaut Ref. 5165A auf. Mit 38 Millimetern besitzt die inzwischen nicht mehr erhältliche Aquanaut Large den gleichen Durchmesser wie das größte Modell der vorangegangenen Generation. Für maskuline Handgelenke empfiehlt sich seitdem vielmehr die „XL“- oder „Jumbo“-Version 5167A. Ihre Edelstahlschale mit Schraubkrone und Sichtboden misst 40,8 Millimeter. Dem Druck des nassen Elements widersteht sie bis zu zwölf bar, also theoretischen 120 Meter Wassertiefe.

Inzwischen ist das anfänglich genutzte Automatikkaliber 315 S allerdings dem Patek Kaliber 324 SC gewichen. Dieses 3,57 Millimeter hoch bauende Manufaktur-Mechanikwerk mit vier Hertz Unruhfrequenz produziert Patek Philippe seit 2008. Das hochwertige Werk besteht aus insgesamt 213 Bauteilen und zeigt Stunden, Minuten, Sekunden und Datum an. Nach Vollaufzug durch den einseitig wirkenden Kugellager-Goldrotor (21 Karat) stehen ausreichende, rund 35 Stunden Gangautonomie zur Verfügung. Allerdings wurde auch der Preis angepasst. Kostete die Referenz 5167A mit „Tropical“-Armband im Jahr 2007 noch 10.570 Euro, so schlägt sie heute mit knapp 19.000 Euro zu Buche. Dies tut der Nachfrage keinen Abbruch. Stattdessen muss sich in großer Geduld und langem Warten üben, wer ein Exemplar der Patek Philippe Aquanaut besitzen möchte.

Uhrenkosmos Modell-Steckbrief 

Hersteller Patek Philippe
Name Aquanaut
Referenz 5167A-001
Premiere 2007
Uhrwerk Kaliber 324 SC
Aufzug automatisch, Goldrotor in einer Drehrichtung
Durchmesser 27 mm
Bauhöhe 3,57 mm
Komponenten 213
Unruhfrequenz vier Hertz
Gangautonomie ca. 35 Stunden
Anzeige Stunden, Minuten, Zentralsekunde, Fensterdatum
Besonderheit „Spiromax“ Unruhspiral aus Silinvar
Gehäuse Edelstahl
Durchmesser 40,8 mm
Höhe 8,25 mm
Wasserdichte zwölf bar
Armband Tropical Kautschuk, Edelstahl-Faltschließe
Preis circa 19.000
Limitierung keine

 

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