Neue Keramikuhren von Zenith und IWC

Zenith Defy Skyline Ceramic und IWC Pilot’s Watch Perpetual Calendar: Schwarz oder Weiß?

Keramikgehäuse sind auf dem Vormarsch. Das zeigen auch die neuen Zenith Defy Skyline Ceramic und IWC Pilot's Watch Perpetual Calendar Top Gun Lake Tahoe Modelle im tiefen Schwarz respektive strahlendem Weiß. Wir stellen die beiden Uhren vor und zeigen, in welchen Elementen sich Vergangenheit und Moderne die Hand geben. Denn es ist nicht alles neu, was keramisch glänzt.

von | 17.08.2023

Die schwarze Zenith Defy Skyline Ceramic wie auch die weiße IWC Big Pilot’s Watch Perpetual Calendar Top Gun Lake Tahoe sind neue Modelle des Jahres 2023. Aber so neu sind sie dann wieder doch nicht. Denn sowohl Zenith wie IWC bauen auf bereits Existentem auf und zeigen dem Konsumenten, dass sich bei diesen Zeitmessern alt und neu die Hand geben.

Beginnen wir doch mit der Defy Skyline Ceramic. Für die Moderne steht bei der im Jahr 2022 neu lancierten Zenith Linie zunächst das Hightech Gehäuse aus extrem widerstandsfähiger, schwarzer Keramik. Bietet der moderne, extrem leichte Werkstoff, aus dem auch das integrierte Armband hergestellt wird, einen dauerhaften, schwarzen, kratzfesten Glanz von Gehäuse und Armband. Womit der keramische Werkstoff einer klassischen PVD (Physical Vapor Deposition) oder DLC (Diamond-Like Carbon) Beschichtung überlegen ist.

Für die Historie wiederum spricht die markante Gehäuseform mit ihrer von oben betrachtet runden und seitlich betrachtet zwölfeckigen Lünette, die sich auf die Form, der einst im Jahr 1969 lancierten Zenith Defy beruft.

Zenith Defy A3642 mit Anzeige aus dem Jahr 1969

Zenith Defy mit Anzeige aus dem Jahr 1969

Zenith Defy Skyline Ceramic

Ebenso wenig überrascht bei Zenith, dass jede der schwarzen Zenith Defy Skyline Ceramic Modelle mit dem automatischen Hochfrequenzmanufakturwerk El Primero ausgestattet ist. Genauer gesagt handelt es sich dabei um das Kaliber El Primero 3620, das mit einer Frequenz von 5 Hz oder 36.000 Halbschwingungen pro Stunde arbeitet und die Anzeige einer 1/10-Sekunden anbietet.
Trotz der hohen Werkfrequenz verfügt das Kaliber 3620, das seine Energie von einem beidseitig aufziehenden, sternförmigen Rotor bezieht, über eine Gangreserve von bis zu 60 Stunden. Womit auch das Ablegen der Uhr am Wochenende kein nervendes Nachstellen nach sich zieht.

Zenith Defy Skyline Ceramic

Seitliche Ansicht der Zenith 5 Hz Kaliber EL Primero 3620 mit ihrer markanten gezackten Lünette.

Zenith 5 Hz Kaliber EL Primero 3620

Zenith 5 Hz Kaliber EL Primero 3620

Wobei das keramische Modell der Defy Skyline keineswegs einer sportlichen Wochenendbetätigung im Wege steht, bietet die Uhr mit ihrem verschraubten Saphirglasboden und verschraubter Krone eine Wasserdichtigkeit von bis zu 100 Metern. Sportlich schnell ist bei den Defy Sky Black Ceramic Modellen auch die Sekundenanzeige bei 9 Uhr. Umkreist deren Zeiger einmal das kleine Totalisatoren-Hilfszifferblatt – dank der 600 Halbschwingungen pro Minute und 10 Halbschwingungen pro Sekunde – in schnell anzusehenden 10 Sekunden, was sich in der 1/10 Sekundenskala widerspiegelt. Eher gemächlich geht es dagegen direkt gegenüber zu. Hier zeigt ein kleines Fenster bei 3 Uhr den täglichen Datumswechsel.

Passend zum schwarzen Keramikgehäuse der Skyline Ceramic präsentiert sich das schwarz-galvanisierte Zifferblatt mit seinem geometrischen Muster aus vierzackigen, in die Zifferblattoberfläche gefrästen Sternen. Diese im Licht changierende Oberfläche wird ergänzt um rhodinierte, facettierte und mit weißer nachleuchtender Super-LumiNova Leuchtmasse der Qualität SLN C1 beschichte Zeiger und applizierten Indizes. Wofür es durchaus gute Gründe gibt, ist die Ablesbarkeit des dunklen Zifferblatts bei schwachem Licht doch per se nicht immer einfach.

Zenith Defy Skyline Ceramic Zifferblatt

Detailansicht des Zenith Defy Skyline Ceramic Zifferblatts mit der 1/10-Sekundenanzeige bei 9 Uhr.

Wobei die Farbe Schwarz nicht unbedingt bedeutet, dass die Uhr einfach zu übersehen wäre. Dafür ist das 41 mm große und 11,6 mm hohe satinierte und polierte Gehäuse aus schwarzer Keramik mit seiner zwölfeckigen Lünette zu präsent.
Zu einer gesteigerten Aufmerksamkeit trägt auch der Blick durch den Saphirglasboden auf das El Primero Kaliber 3620 bei, dessen satinierte dunkle Oberflächen in Verbindung mit dem durchbrochen gestalteten zentralen Rotor zum dunklen Keramikgehäuse passend gestaltet wurden.

Erhältlich ist die im Frühsommer vorgestellte und nun in Zenith Boutiquen, online bzw. bei autorisierten Fachhändler erhältliche Zenith Defy Skyline Ceramic mit der Referenznummer  49.9300.3620/21.I001 zum Preis von 16.100 Euro. Für diesen Betrag erhält der Kunde automatisch ein weiteres Kautschukarmband mit schwarzer PVD-Edelstahlschließe. Was durchaus vorteilhaft ist. Denn dank des Zenith Bandschnellwechselsystems lässt sich ein Bandwechsel von Keramik zu Kautschuk und umgekehrt in wenigen Sekunden bewerkstelligen.

Defy Skyline Ceramic mit Kautschuk- und Keramikband

Sportlicher oder eleganter - mit dem Defy Skyline Ceramic Kautschuk- oder Keramikbändern hat man die Wahlmöglichkeit.

Zenith Defy Skyline Skeleton Ceramic

Wem die schwarz-kantige Erscheinung noch nicht auffallend genug ist, dem bietet Zenith mit der Zenith Defy Skyline Skeleton Ceramic dank skelettierten Zifferblatts und Platinen eine optische Eskalationsstufe. Diese ebenfalls mit dem El Primero 3620, jedoch skelettierten Schnellschwinger-Kaliber ausgestattete Uhr kostet 18.300 Euro. 

Zenith Defy Skyline Skeleton

Die skelettierte Zenith Defy Skyline Skeleton mit Zehntelsekundenanzeige bei 6 Uhr.

IWC Big Pilot's Watch Perpetual Calendar Ceramic

Im reinen Pantone-weißen Ceratanium-Gehäuse präsentiert sich die IWC Big Pilot's Watch Perpetual Calendar Top Gun Lake Tahoe.

IWC Big Pilot’s Watch Perpetual Calendar

Für Uhrenliebhaber, denen Schwarz ein bisschen zu dunkel ist, denen bietet IWC nun eine weiße Alternative. Die IWC Big Pilot’s Watch Perpetual Calendar Top Gun Lake Tahoe, (ja Sie haben richtig gelesen, der Name der Uhr besteht aus 10 Wörtern). Sie verfügt über die aufwendige Komplikation eines ewigen Kalenders, das in Form des IWC Manufakturkaliber 52615 in ein 46,5 mm großes Gehäuse aus weißer Keramik eingebettet ist. Den Kontrast zum schneeweißen Gehäuse bietet ein schwarzes Zifferblatt mit weißen, mit Super-LumiNova gefüllten Zeigern, auf dem sich Uhrzeit, Wochentag, Datum, Monat, Jahr sowie die Mondphase für Nord- und Südhalbkugel ablesen lässt. Klassisch aus Metall ist die verschraubte Krone.

Kenner werden natürlich zu Recht darauf hinweisen, dass auch bei diesem Modell die Historie eine wichtige Rolle spielt. Denn zum einen wurde das IWC Kaliber mit seiner Ewigen Kalender Komplikation bereits in den 1980er Jahren bei IWC konzipiert und später weiterentwickelt. Allerdings war IWC mit seinem Kalenderwerk kein Pionier, da waren andere Uhrenhersteller schneller.
Echtes Neuland betrat der Hersteller aus Schaffhausen hingegen, als er im Jahr 1985 für das Modell IWC Da Vinci erstmals ein Zirkonium-Gehäuse konstruierte. Zusammen mit der im gleichzeitig präsentierten Rado DiaStar Integral gehörte IWC damit zu den beiden ersten Herstellern von modernen, kratz- und verschleißfesten Keramikgehäusen.

IWC Da Vinci Ewiger Kalender 1985

Die weiße IWC Da Vinci Ewiger Kalender aus dem Jahre 1985.

Zifferblatt der IWC Big Pilot's Watch Perpetual Calendar Ceramic mit ewigem Kalender

Zifferblatt der IWC Big Pilot's Watch Perpetual Calendar Ceramic mit ewigem Kalender

Die anfänglichen Farbvarianten waren dabei weiß und schwarz. Inzwischen bietet IWC in Zusammenarbeit mit dem Farbhersteller Pantone sogar eine ganze Reihe von farblich, dank Pantone-Farbfächers, exakt festgelegten Farbvarianten an. Ebenso wurde die Sprödigkeit der Keramik durch die Verwendung von Titan deutlich verbessert. Die Vorzüge des heutigen Werkstoffs Ceratanium haben wir bei Uhrenkosmos an anderer Stelle ja bereits hinlänglich beschrieben.

Mehr Beachtung verdient hingegen das IWC Manufakturkaliber 5261, das unter dem von einem stählernen Bodenring gehaltenen Saphirglasboden gut sichtbar ist. Dieses 4 Hz Automatikwerk mit seinen 54 Lagersteinen verfügt über den bei IWC inhouse entwickelten bidirektionalen, verschleißarmen Pellaton-Aufzug, der nach Vollaufzug eine vorzügliche Gangreserve von bis zu 7 Tagen oder 168 Stunden liefert. Der Wechsel der Anzeige erfolgt dabei in einem einzigen nächtlichen Schaltimpuls. Dank vorausschauender Konstruktion des Werks sind bei diesem die unterschiedlichen Monatslängen sowie Schaltjahre eingeplant und es muss erst im Jahr 2100 manuell korrigiert werden.

IWC Manufakturkaliber 5261 mit ewigem Kalender

Das IWC Manufakturkaliber 5261 zeigt sich unter dem bis zu 60 Meter wasserdichten Saphirglasboden.

Wer sich für die feine Manufaktur-Kalibertechnik im weißen Ceratanium-Gehäuse nebst weißem Kautschukbank interessiert, kann diese in IWC Boutiquen und online erwerben. Der Preis der IWC Big Pilot’s Watch Perpetual Calendar Ceramic in weißer Top Gun Lake Tahoe Ausfertigung liegt bei 43.000 Euro. Wer sich beim Kauf registrieren lässt, profitiert überdies von einer Verlängerung der gesetzlichen Garantie auf 6 Jahre. Was ja nicht so schlecht wäre, angesichts der zeitlichen Perspektive einer Kalenderuhr, die erst nach 100 Jahren nachjustiert werden muss.

Ob nun jedoch eher einer schwarzen schnellschwingenden Keramikuhr oder einem ewigen Kalender mit sportlich weißem Keramikgehäuse der Vorzug gegeben werden sollte – diese Entscheidung überlassen wir Ihnen und ihren farblichen Vorbildern. 

 

IWC Manufakturkaliber 5261 mit ewigem Kalender

Das IWC Manufakturkaliber 5261 zeigt sich unter dem bis zu 60 Meter wasserdichten Saphirglasboden.

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  1. Uhrzeiger: Die wichtigsten Zeiger-Formen und Zeiger-Arten  - […] Im Französischen werden diese schlichten, eher unprätenziösen Zeiger auch Baton-Hands genannt. Sie kommen in vielen Varianten vor und stehen…

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