Hochsommerliche Temperaturen in Europa und Ferienzeit bringen die Uhrenbranche nicht zum Erliegen. Die Uhrenkosmos Wochenschau berichtet schon jetzt über ein potenzielles Weihnachtsgeschenk aus dem teNeues Verlag. Es zeigt Schätze aus der Patek Philippe Kollektion und kostet gerade einmal 50 Euro. ClockTwo springt auf den Barbie-Zug auf und lanciert die Wanduhr ClockTwo Pretty Pink.
Weder fürs traute Heim noch fürs Handgelenk ist der monumentale Odysseus Chronograph gedacht. A. Lange & Söhne zeigt ihn bei Harrods in London. An den internationalen Aktionstag am 19. August erinnert Nomos Glashütte mit einer limitierten Nomos Tangente 38. Mit dieser Armbanduhr unterstützen die Sachen die Nothilfeorganisation Ärzte ohne Grenzen. Viel Spaß beim Lesen der aktuellen Wochenschau.
Schätze des Patek Philippe Museums
Während ich die dritte Uhrenkosmos Wochenschau verfasse, zeigen die Kalender die erste Hälfte des Monats August. An Weihnachten denke ich da noch nicht. Immerhin sind es bis dahin noch rund vier Monate. Gleichwohl habe ich ein erlesenes Geschenk für Uhrenenthusiasten und Patek Philippe-Aficionados im Blick. Konkret handelt es sich um zwei Bücher in stabilem Schuber, welche das Herz besagten Personenkreises mit Sicherheit höherschlagen lässt. Natürlich möchte der teNeues Verlag auch solche Menschen ansprechen, welche sich die von Dr. Peter Friess in englischer Sprache herausgegebenen Bände selber kaufen.




Als Direktor des in jeder Hinsicht empfehlenswerten Patek Philippe Museums bietet Peter Friess fachkundige kuratorische Einblicke in die Sammlungen. Außerdem liefert er einen historischen Kontext zu diesen tickenden Meisterwerken. In den Bänden finden sich bemerkenswerte Beispiele aus der Sammlung historischer Uhren mit den ersten tragbaren Zeitmessern aus dem 16. Jahrhundert bis zu den innovativen Meilensteinen im Portfolio von Patek Philippe seit der Gründung im Jahr 1839. Selbstverständlich sind hochwertige und aussagekräftige Fotografien und kunstvolle Reproduktion auf edlem Papier mit Goldschnitt. Summa summarum finden sich 200 schwarz-weiße und 250 farbige Abbildungen.

Auf diese Weise empfindet man beim Blättern und Bestaunen der abgebildeten Museumsschätze förmlich ihr sanftes Ticken. Allesamt bieten die gezeigten Uhren auch einen Einblick in die spannende Kulturgeschichte der letzten 500 Jahre. Inhalt und Ausstattung der prachtvoll illustrierten Bücher spiegeln selbstverständlich die uhrmacherische Exzellenz Hauses Patek Philippe wider.
So betrachtet bietet teNeues für in meinen Augen ausgesprochen günstige 50 Euro mit Treasures from the Antique Collection und Treasures from the Patek Philippe Collection ein Duo perfekter Bücher in den Dimensionen 296 x 260 x 37 Millimeter zu perfekten Uhren aus Genf. Erhältlich im Internet oder im Buchhandel. In meiner Bibliothek hat das 2,25 Kilogramm schwere Werk jedenfalls schon einen adäquaten Platz eingenommen.


Pretty Pink
Auf meinem Schreibtisch steht dagegen eine QlockTwo in gebürstetem Stahl. Obwohl elektronisch, ist mir die Wortuhr selbst als ausgewiesenem Mechanik-Freak ans Herz gewachsen. Beim Blick auf die Anzeige fällt mir ein, dass der vom kürzlich angelaufenen Barbie Film ausgehende Hype rund um die Farbe Pink auch die Kleinstadt Schwäbisch Gmünd erreicht hat.
Hier im beschaulichen Baden-Württemberg fertigt die QlockTwo Manufaktur quadratische Objekte mit Oberflächen aus ganz unterschiedlichen Materialien. Von ihnen kann man die Uhrzeit im wahrsten Wortsinn ablesen. Weder drehen Zeiger noch finden sich digitale Ziffern. Wenn es zehn nach zwei ist, zeigt das Display auch tatsächlich ES IST ZEHN NACH ZEHN. Nacheinander aufleuchtende Punkte signalisieren die Zahl der verstrichenen Minuten, bis dann ES IST VIERTEL NACH ZEHN zu lesen ist. Hier im Uhrenkosmos findet sich mehr zu QlockTwo.

Zu haben ist besagte Wortuhr ganz generell in Ausführungen fürs Handgelenk, für den Schreibtisch oder die Wand. Sozusagen als Hommage an Barbie offerieren die kreativen süddeutschen Zeit-Genossen eine nicht limitierte, aber zeitlich begrenzte Edition. 45 mal 45 Zentimeter misst das augenfällige Oeuvre in Pink. Um richtig zur Geltung kommen zu können, sollte es an der ihm zugedachten Wand genügend Platz haben. Dann entwickelt es sich in der Tat zu einem echten Hingucker.
Ebenfalls pinkfarbene Schrift auf der Rückseite des weißen Korpus rundet den sehr speziellen Charakter dieses ungewöhnlichen Zeitmessers aus der Powder Coated Kollektion ab. Als Beiwerk begleitet die QlockTwo Pretty Pink ein Abbild der digitalen Welt in Gestalt eines 1:1 Kunstdrucks, bei dem sich natürlich nichts bewegt. Einen Preis hat das Ganze natürlich auch. Und der liegt bei unverbindlichen 1.560 Euro.


Uhr-Monument in London
Deutlich Größeres als die Pretty Pink und vordergründig Mechanisches dazu gibt es noch bis zum 24. September in London zu sehen. Obwohl das Vereinigte Königreich die EU per Brexit verlassen hat, ist London keineswegs aus der Welt. Uhrenliebhaberinnen und -liebhaber, die vorhaben, in den kommenden Wochen an die Themse zu reisen, sollten einen kurzen Abstecher in den Harrods Fine Watch Room einplanen. Dort können sie das erleben, was A. Lange & Söhne den Besuchern der diesjährigen Watches & Wonders in Genf bot.


Wie die gesamte Odysseus-Kollektion ist auch die Version mit Stopper ausschließlich in Lange-Boutiquen erhältlich. Eine solche findet sich im Erdgeschoss des historischen Londoner Kaufhauses. Hoffnungen, eine der begehrten Armbanduhren mit sportlich-elegantem Touch bei dieser Gelegenheit auch gleich kaufen zu können, sollte man sich indessen nicht machen. Der Erwerb verknüpft sich nämlich mit einer belegbaren Uhren-Historie bei A. Lange & Söhne. Erstkunden kommen definitiv nicht zum Zuge. Dies auch wegen der Gefahr, dass die solcherart erstandene Odysseus schon kurze Zeit später mit Aufschlag in einem Parallelkanal auftaucht.

Möglicher Weise hat man mehr Glück beim Fragen nach dem digitalen Zeitwerk oder der neu gestalteten Große Lange 1. Die beiden -Legenden der deutschen Traditionsmanufaktur und andere Repräsentanten der insgesamt sechs Lange Uhrenfamilien sind nämlich ebenfalls ausgestellt.


Nomos Glashütte: Tu Gutes und sprich drüber
Ebenfalls aus dem Glashütte stammen die ausnahmslos mechanischen Armbanduhren von Nomos. Sie bewegen sich auf einem deutlich niedrigerem Preisniveau und sind im Gegensatz zu den Produkten von A. Lange & Söhne in aller Regel auch kurzfristig verfügbar.
Nicht mehr wegzudenken aus dem Nomos-Portfolio ist die Tangente 38 – Sonderedition 50 Jahre Ärzte ohne Grenzen. Von dieser Armbanduhr mit dem Handaufzugswerk Alpha entstehen 2021 Exemplare. Untrügliches Erkennungsmerkmal ist die rote 12. Der Publikumspreis für die Referenz 165.S50 liegt bei unverbindlichen 1.820 Euro. Davon fließen exakt 100 Euro an Menschen in Not. Damit sich der Preis gegenüber den baugleichen Kollektionspendants nicht erhöht, verzichten Nomos Glashütte und der involvierte Fachhandel auf einen Teil der kalkulierten Marge.

Und das ist auch sehr gut so, denn finden Sie nicht auch, liebe Uhrenkosmos-Freunde, dass unsere Welt inzwischen ein wenig aus den Fugen geraten ist. Krieg herrscht in der Ukraine und an anderen Stellen dieser Erde. Dazu gesellt sich der anscheinend unaufhaltbare Klimamandel, immer öfter verknüpft mit unliebsamen Extremwettereignissen. Sturzfluten da, Wassermangel dort. Bekanntlich war der zurückliegende Monat der bislang heißeste Juli weltweit. Nachlassende Getreideexporte aus der Ukraine haben in ärmeren Ländern das Zeug zum Hunger. Folglich ist humanitäre Hilfe wichtiger denn je.
Beim Helfen in ganz unterschiedlichen Regionen unserer Erde hilft die Uhrenmanufaktur Nomos Glashütte. Bis dato entstanden mehr als 11.000 Armbanduhren zugunsten Ärzte ohne Grenzen. Mit dieser gemeinnützigen Nothilfeorganisation kooperiert Nomos Glashütte aus nachvollziehbaren Gründen schon seit mehr als zehn Jahren.
Wir müssen mehr und mehr mangelernährte Kinder betreuen, und durch Überschwemmungen steigt beispielsweise das Risiko von Malaria- und Choleraausbrüchen. Damit wir darauf reagieren können, brauchen wir engagierte Partner wie Nomos Glashütte, die uns bei dieser Aufgabe unterstützen.
In der Tat fertigt Nomos seit 2012 mechanische Uhren zu Gunsten von Ärzte ohne Grenzen. Auf diese Weise kamen bis heute über 1.300.000 Euro für Menschen in Not zusammen. An diesen stattlichen Betrag sei erinnert, wenn die Menschheit am 19. August den Welttag der humanitären Hilfe begeht. Am internationalen Aktionstag gilt das Gedenken jenen zahlreichen Helferinnen und Helfern, welche ihr Leben im Einsatz für andere verloren haben. An besagtem Tag kamen bei einem Bombenanschlag in Bagdad nicht weniger als 22 Menschen ums Leben. Zu ihnen gehörten Sérgio Vieira de Mello, seines Zeichens Sonderbeauftragter des Generalsekretärs der Vereinten Nationen im Irak, sowie einige seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Wer sich also eine von 2021 Nomos Tangente 38 – 50 ans de Médecins Sans Frontières mit korrekterweise 37,5 mm Durchmesser, Stahlgehäuse, Saphirglas und bis zu drei bar reichender Wasserdichtigkeit ans Handgelenk schnallt, schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Klassischer Auftritt erfreuen Auge und Gemüt, traditionelle Mechanik bürgt für Nachhaltigkeit zum Schutz unserer Umwelt, und drittes tut man ganz nebenbei noch etwas Gutes. Herz, was willst du mehr?
In diesem Sinne bleiben Sie der Uhrenkosmos Wochenschau bitte gewogen. Nächste Woche gibt es mehr aus dem Mikrokosmos der Zeitmessung.

Uhrenkosmos Wochenschau
Wer die letzte Wochenschau verpasst hat, kann sie hier problemlos nachlesen. Wir hatten in unserer 2. Uhrenkosmos Wochenschau über eine Uhrenneuheit mit positiver Umwelt-Begleitwirkung berichtet, einen Blick auf den Personalwechsel bei Junghans geworfen und aufgezeigt, was sich gegen den Raub von Armbanduhren unternehmen lässt. Also zumindest so, dass der finanzielle Schaden gering ist.
Hier geht es zum Artikel.
Vieln Dank für die aktuellen Berichte in der neuen Wochenschau.
Ich kann mich den Empfehlungen von Gisbert nur voll und ganz anschliessen: die beiden neuen PP-Museumsbände von Dr. Friess (ein wandelndes Uhrenlexikon!) mit den in der Tat faszinierenden Farbdarstellungen sind ein „Must“ für jede horologische Bibliothek, insbesondere für alle PP-Aficionados, auch als Ergänzung für die bereits in früheren Jahren erschienenen Museumskataloge – da kommen schon einige Kilos zusammen und das Regalbrett biegt sich bereits ein wenig! (Bei mir lagen sie übrigens schon letzte Weihnachten unter dem Christbaum…). Glückwunsch!!
Die beiden opulenten Museumsbände habe ich auch. Eine echte Fundgrube. Mit einem Preis von 660 CHF sind sie aber eher nicht jedermanns Sache.
Ja mei lieber Gisbert, wenn man halt so ein verrückter PP-Aficionado ist wie ich, dann schaut man nicht unbedingt auf den Preis („wer ko der ko“…) – übrigens sind meine Museumsbände von 2014 sowohl von Dr. Friess als auch von Alan Banbery signiert, das freut um so mehr! LG vom Jürgen