Funktion und Werkstoff
Moderne Uhren wie die IWC Pilot’s Watch Timezoner Top Gun Ceratanium zeigen nicht nur die Zeit. Sie werden je nach Ausstattung und Funktion mit einem oder mehreren Mehrwerten aufgewertet. Es gilt die Zeitanzeige mit zusätzlichen nützlichen Fähigkeiten zu kombinieren. Dies gilt auch für diese auf 500 Exemplare limitierte IWC Pilotenuhr Edition. Sie kombiniert die klassische Komplikation einer Zeitzonen-Uhr mit dem Ansatz von IWC, mit neuartigen Werkstoffen einen zusätzlichen Nutzen wie optischen Reiz zu schaffen.
Dabei ist IWC in diesem Streben nicht allein, sondern eine Vielzahl von Marken versucht sich mit neuen Werkstoffen und Materialien von der Masse der Stahluhren wie Golduhren abzuheben.
Neue Werkstoffe
Ein erstes Ausrufezeichen setzte Porsche Design, die mit dem Werkstoff Titan und Modellen wie der Porsche Design Titan Chronograph die optischen wie härtetechnischen Vorzüge eines Titangehäuses sichtbar machte.
In puncto Keramik ist wiederum Rado hervorzuheben. Die Marke steht in der Wahrnehmung der Kunden schlechthin für schwarze Keramikuhren. Diese inhaltliche Verankerung ist so stark, dass Rado trotz attraktiver Modelle und Preise mitunter Mühe hat, Rado Uhren außerhalb des Keramiksegments zu platzieren.
Was wiederum die Kreativität und Innovation von Gehäusen und Materialien betrifft, ist Hublot wohl unübertroffen. In den letzten 20 Jahren hat Hublot sein Topmodell Hublot Big Bang in einer Vielfalt von Gehäusen aus Karbon, Titan und Keramik, bzw. sogar lanciert. Ebenso konnte Hublot mit kratzfesten farbigen Gehäusen wie auch Saphir-Uhrenschalen für Aufmerksamkeit sorgen.
IWC wiederum setzt in den letzten Jahren verstärkt auf Keramik-Gehäuse und die Vorzüge von geringem Gewicht und Kratzfestigkeit. In genau diese Richtung zielt auch die innovative IWC-eigene Entwicklung der Ceratanium-Legierung.
Innovatives Ceratanium
Der Werkstoff Ceratanium gehört zur Gruppe der technischen Keramik Werkstoffen und ist eine Verbindung von Zirconiumoxid-Keramik und Titan und kombiniert die Vorzüge beider Rohstoffe. Das kleine Problem bei der Sache ist, dass die Produktion von Cerataniumgehäusen extrem aufwendig ist.
Die Rohlinge für die IWC Gehäuse werden zunächst aus Cerataniumstangen herausgefräst und anschließend bei hohen Temperaturen „gebacken“. Dieser Prozess des Sinterns lässt die Rohlinge einerseits schrumpfen, andererseits sorgt dieses Werkstoffbacken unter dem Einfluss von Temperatur und (je nach Produzent) Druck eine perfekte Verschmelzung der beiden Stoffe. Anschließend müssen die Gehäuse noch aufwendig poliert werden, damit das nun hochfeste Material glänzt und strahlt.
Am Ende des Prozesses stehen der Uhrenmanufaktur aus Schaffhausen leichte, ultraharte und kratzfeste Gehäuse zur Verfügung, die außerdem extrem pflegeleicht sind. Das einzige Manko der Hightech-Metallkeramik ist die Sprödigkeit des kristallinen Materials, das bei einem Sturz der Uhr auf einen Stein- oder Betonboden leicht zu Schäden führen kann.
Ceratanium ist nicht nur wegen seiner hervorragenden Eigenschaften eine attraktive Materialwahl. Mit seiner mattschwarzen Farbe ermöglicht es uns auch die Herstellung von Uhren in einem komplett schwarzen Design
IWC Pilot’s Watch Timezoner Top Gun Ceratanium
Wie es die Bezeichnung Top Gun, die aus einer Zusammenarbeit von IWC mit der Top Gun Pilotenschule der amerikanischen Air Force beruht vermuten lässt, ist die IWC Pilot’s Watch Timezoner Top Gun Ceratanium eine imposante Uhr mit männlichem Charme. Die trotz dunkler Gestaltung gute Ablesbarkeit des Zifferblatts mit lumineszierenden Zeigern und Indexen bei der 3,6, 9 und 12 beruht auf einem stattlichen Durchmesser von 46 mm und einer Bauhöhe von 15,1 mm. Es ist also eher kein defensives Modell um diskret unter der Manschette getragen zu werden. Hierfür spricht auch die breite Lünette sowie die große, IWC-typische Krone stehen für den militärisch-sportlichen Charakter der Uhr – die jedoch dank Ceratanium trotz der Größe ein erstaunlich wenig Gewicht auf die Waage bringt.
Eher dem Lifestyle-Sektor zugehörig ist der getönte Saphirglasboden der Timezoner-Uhr. Er gibt den Blick auf das hauseigene Automatikwerk 82760 frei. Trotz beidseitig entspiegeltem Saphirglas kommt die IWC Pilotenuhr Timezoner mit ihrer verschraubten Krone immerhin auf eine Wasserdichtigkeit von 60 Meter. Das reicht für vorsichtiges Schwimmen, einen Tauchgang oder den kühnen Sprung ins kalte Nass sollte man mit der Uhr jedoch tunlichst vermeiden.
IWC Timezoner
Womit man auch schon beim Herzstück dieser IWC Pilot’s Watch wäre – der Timezoner Weltzeitfunktion. Puristen werden berechtigterweise natürlich einwerfen, dass es sich beim IWC Timezoner um keine klassische GMT oder Weltzeituhr handelt. Vielmehr ist die Timezoner Zeitanzeige eine Schnellschaltfunktion, die es dem Träger ermöglicht, kinderleicht im Handumdrehen die Uhr auf eine neue lokale Zeit einzustellen. Konkret gesagt ist es nicht das Handumdrehen, sondern das Runterdrücken und anschließende Drehen der Lünette auf die gewünschte neue Zeitzone. Diese lässt sich an den Namen von 24 auf der Lünette festgehaltenen Städten ablesen, die alle für eine Zeitzone stehen.
Das Bestechende dabei ist die mit dem Verstellen der Zeit einhergehende automatische Veränderung des Datums, unabhängig davon, ob die Zeit vor- oder zurückgestellt wird.
Diesen Mechanismus ermöglicht das oben bereits erwähnte IWC eigene automatische Kaliber 82760 mit Zentralsekunde und Sekundenstopp, das die Lünettendrehung direkt mit dem Räderwerk verbindet. Seine 284 Werkkomponenten und 22 Steine arbeiten bei 4 Hz und der keramik-bewehrte Pellaton-Aufzug leistet eine Gangautononie von 60 Stunden.
Aufwendig ist auch die Finissage des geschwärzten Werks mit Genfer Streifen und dunklem Rotor mit Goldmedaillon. Aber schließlich soll dem Kunden bei einem Modell der IWC Pilot’s Watch Timezoner Top Gun Ceratanium zum üppigen Preis von 18.000 Euro auch eine besondere Uhr auf „Top Gun“-Level geboten werden.
0 Kommentare
Trackbacks/Pingbacks