Robustes aus Le Locle
Auf gut Deutsch meint Defy im Namen der neuen Zenith Defy Revival A3691nichts anderes als „widerstehen“ oder „sich widersetzen“. Unter diesem Vorzeichen entwickelte Zenith vor mehr als 50 Jahren eine durchaus bemerkenswerte Armbanduhr dieses Namens. Mit tiefrotem Zifferblatt präsentierte sich die Variante Defy A3691 in markanter Weise im Jahr 1971. Als Defy Revival A3691 findet dieser gleichermaßen robuste wie markante Zeitmesser nun unlimitiert zurück in die Zenith-Kollektion.
Streng genommen reicht die Biographie der Defy-Zeitmesser in der altehrwürdigen Manufaktur zurück bis in die Ära ihres Firmengründers. Allerdings schrieb Georges Favre-Jacot im 19. Jahrhundert noch Defi. Das Debüt der nun wiederbelebten Defy-Modelle erfolgte zeitgleich zur Vorstellung der El Primero Chronographen. Wir reden also vom Jahr 1969, als die Produktgestalter mit ihrem augenfälligen Uhrendesign ans Licht der Öffentlichkeit traten. Die bis 30 bar wasserdichte, hoch belastbare Schale besaß oktogonale Gestalt und einen vierzehneckigen Glasrand. Kein Wunder also, dass die Defy A3642 grauem und insbesondere die 1971 lancierte Variante Defy A3691 mit weinrotem, zum Rand hin farblich verlaufenden Fumé-Zifferblatt viele Blicke auf sich lenkten.
Zu den gestalterischen Besonderheiten gehörten ferner massive blockförmige Leucht-Indexe. Beim Original war das Uhrwerk elastisch im Gehäuse befestigt. Auf diese Weise erreichte Zenith besonders hohe Stoßfestigkeit. Von Saphirglas und Sichtboden war seinerzeit freilich noch nicht die Rede. Aber das gehärtete Mineralglas der Ur-Defy war auch nicht von schlechten Eltern
Polarisierender Auftritt
Logischer Weise herrschte damals nicht einhellige Begeisterung. Der kantige Auftritt dieser Armbanduhr mit dem französischen Spitznamen coffre-fort polarisierte mächtig. Am Handgelenk hielt den tickenden „Panzerschrank“ ein stählernes Sprossen-Design-Armband der in Genf angesiedelten und einschlägig erfahrenen Gay Frères.
Im Laufe der folgenden Jahre ließ Zenith der erfolgreichen Uhrenlinie Defy immer wieder die Segnungen technische Fortschritte angedeihen. Im Zuge dessen brachten die frühen 1980-er kratzfestes Saphirglas (mehr über Saphirglas, Saphirgehäuse und deren Herstellung gibt es hier zu lesen), welches natürlich auch dem aktuellen Revival-Modell A3691 zu eigen ist. Am charakteristischen Leiter-Armband hält Zenith ebenfalls eisern fest.
Allerdings verfügt das stählerne Armband nun über eine deutlich ergonomischere Faltschließe. Ausdruck der Neuzeit ist ferner ein Sichtboden, durch den sich das hauseigene Automatikkaliber Elite 670 mit sternförmig ausgeführtem Kugellagerrotor zeigt.
Der Gangregler des Elite 670 oszilliert mit vier Hertz. Rund 50 Stunden beträgt seine Gangautonomie. Charakteristisch und gleichzeitig auch an die Tradition erinnernd, platziert Zenith das Fensterdatum zwischen „4“ und „5“.
Im Gegensatz zu einst findet heutzutage vorschriftsmäßig die nicht radioaktive Leuchtmasse Super-LumiNova Verwendung. Tritium ist bekanntlich nicht mehr erlaubt. Dank 37 Millimeter Gehäusedurchmesser passt die ikonographische Stahl-Referenz 03.A3642.670/3691.M3642 an weibliche und männliche Handgelenke.
Der unverbindliche Publikumspreis der Zenith Defy Revival A3691 beträgt 7.500 Euro. Auf eine Limitierung hat Zenith aus verständlichen Gründen bei dieser ikonographischen Armbanduhr verzichtet.
Kommen die anderen Farben der früheren Defy auch wieder?
Die graue Farbe gab es ja im vergangenen Jahr schon, limitiert. Siehe http://www.uhrenkosmos.com. Beste Grüße Gisbert Brunner