Uhrenlinie Defy
Liebhaberinnen und Liebhaber von Taucherarmbanduhren kommen während der Watches & Wonder mit der Zenith Defy Revival A3648 und ihren neulancierten Schwestermodellen auf ihre Kosten. Am Stand gibt es die neben der Defy Revival A3648 auch den Defy Extreme Diver zu sehen. Nach der glorreichen Renaissance gehört die Uhrenlinie Defy inzwischen wieder untrennbar zu Zenith wie der El Primero-Chronograph.
Beim Blick in die Firmenarchive zeigt sich, dass die Wurzeln beider Zenith Ikonen gleich weit zurückreichen. Und zwar bis ins Jahr 1969. Streng genommen besitzt die Defy jedoch eine längere Biographie. Schon Georges Favre-Jacot nutzte den Namen in späteren 19. Jahrhundert. Aber der Firmengründer sprach von Defi. Also einer Uhr, die den Elementen trotzt. Das y am Ende des Worts ist in der Tat erst 1969 zu verzeichnen. Defy, hier im Uhrenkosmos beispielsweise findet sich mehr dazu, stand in der Modellpalette für besonders widerstandfähige und daher entsprechend belastbare Armbanduhren.
Zenith Defy
In der Manufaktur wurde die Defy stets als Herausforderung empfunden. Im Laufe der Jahre entstanden in Le Locle ganz unterschiedliche Modelle, welche keineswegs alle das markante achteckige Gehäuse aufwiesen. Aber letzteres spielt wegen seines charakteristischen Auftritts und des damit verknüpften hohem Wiedererkennungswerts natürlich eine herausragende Rolle. Mit Fug und Recht kann man von einem avantgardistischen Design sprechen, das damals aber durchaus polarisierte. An der Schwelle zur Quarz-Revolution konnten oder mochten sich viele nicht mit dem kantigen Auftritt am Handgelenk anfreunden. Gleichwohl konnte Zenith von der Ur-Defy des Jahres 1960 rund 20.000 Exemplare verkaufen.
Die Referenz A3648
Aufmerksamkeit in jenen Jahren erregte bei Zenith die augenfällige Defy Referenz A3648 mit den Beinamen SubSea oder auch Plongeur. Beide weisen unmissverständlich darauf hin, dass es sich um eine stählerne Armbanduhr für Taucher handelt. Durch leuchtendes Orange für die 14-eckige Drehlünette mit Plexiglas-Inlay, den Indexring des ansonsten schwarzen Zifferblatts und die drei unübersehbaren Leuchtzeiger für Stunden, Minuten und Sekunden handelte es sich um ein förmlich glühendes Zeit-Statement.
Zenith Defy Revival A3648
Nach dieser Beschreibung ist es kein Wunder, dass Zenith diese frühe Defy-Taucheruhr A3648 als zurückkehren lässt in die Kollektion. Und zwar als Defy Revival A3648 mit 37 Millimetern Durchmesser wie einst. Die Bauhöhe der Edelstahlschale beträgt 15,5 Millimeter. Der nur noch einseitig drehbare Glasrand verfügt nun über ein kratzfestes Saphirglas-Inlay. Nichts geändert hat sich an der Farbgebung. Das Orange glüht wie damals und unterstreicht so den Retro-Charakter dieses tickenden Newcomers.
Zenith Defy Extreme Diver
Alternativ dazu gibt es bei Zenith zwei sehr markante Neuinterpretationen mit Namen Defy Extreme Diver, deren 42,5-Millimeter-Sichtbodenschale aus Titan besteht. Am Handgelenk tragen sie ebenfalls 15,5 Millimeter auf. Im Gegensatz zur A3648 besteht die einseitig drehbare Lünette aus Keramik. Deren Indexierung ist mit Super-LumiNova befüllt. In die linke Flanke der Schale haben die Techniker ein Heliumventil integriert.
Ober- und unterhalb der hier bei “3” angeordneten Schraubkrone findet sich ein Flankenschutz. Im Gehäuseinneren findet sich das ebenfalls selbst gefertigte Automatikkaliber El Primero 3620 SC mit Stoppsekunde. Wie die Werksbezeichnung andeutet, handelt es sich um eine El Primero-Mechanik ohne Chronograph. Folglich vollzieht die Unruh stündlich 36.000 Halbschwingungen, was einer Frequenz von fünf Hertz entspricht. Das Spannen der Zugfeder bewirkt ein sternförmiger Rotor in beiden Drehrichtungen.
Ein weiterer Unterschied zum reinrassigen Retromodell besteht in einem Schnellwechselsystem fürs Armband. So lassen sich die drei mitgelieferten Bänder im Handumdrehen ohne zusätzliches Werkzeug austauschen. Im Preis von unverbindlichen 11.800 Euro enthalten sind neben dem Gliederband ein Band aus Kautschuk mit Faltschließe und ein Textilband mit Dornschließe. Entscheiden heißt es bei der Farbe von Lünette, Zifferblatt sowie Kautschuk- und Textilband.
Meine Entscheidung ist übrigens beim Verfassen dieses Artikels schnell gefallen. Und zwar zugunsten der Zenith Defy Revival A3648. Mir gefällt der herrliche Retrolook gepaart mit dem ins Auge stechenden Orange. Aber das ist natürlich eine ganz persönliche Geschmacksache.
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