Rückblende
Wer den neuen Zenith Chronomaster Open Chronographen und seine zukünftige Bedeutung richtig einordnen möchte, sollte zunächst einen Blick in die Vergangenheit werfen. Dabei muss man über das wahrhaft legendäre El Primero-Kaliber von Zenith an dieser Stelle eigentlich nicht viele Worte zu verlieren: Es ist bekannt wie ein bunter Hund und hat im Kreise eingefleischter Chronographenfans zahllose Liebhaber gefunden.
Für die Schweizer Traditionsmanufaktur war das jedoch beileibe kein Grund, sich auf den einmal erworbenen Lorbeeren auszuruhen. Und so kam vor exakt 20 Jahren der damalige CEO Thierry Nataf auf die Idee, das weltweit erste Chronographenwerk mit Selbstaufzug und fünf Hertz Unruhfrequenz tiefgreifend zu evaluieren.
Sein Ziel bestand in einem völlig neuen, aber auch, andersartigen Auftritt am Handgelenk. Und genau das gelang dem Team beim 2003 erstmals vorgestellten Zenith Chronomaster Open.
Absolut unübersehbar präsentiert sich ein großer Ausschnitt nicht nur im Zifferblatt, sondern auch in der Platine des Manufakturkalibers 4021.
Auf diese Weise haben neugierige Mechanik-Voyeure das quicklebendige Schwing- und Hemmungssystem permanent vor Augen. Emsige 36.000 Halbschwingungen/Stunde lassen sich so unkompliziert und das am besten natürlich durch eine Uhrmacherlupe verfolgen.
Die Modifikationen waren damals jedoch leichter geschrieben als getan. Immerhin mussten versierte Zenith-Techniker hierfür die gesamte Platine verändern. Filigrane aber stabile Brücken tragen die Lager für Unruhwelle, Anker, Anker und Sekundenrad.
Von selbst mag sich verstehen, dass diese Armbanduhr während der folgenden Jahre in unterschiedlichen Ausführungen an die Handgelenke fand. Außerdem entwickelte sie sich zu einer echten Ikone unter den Zenith Uhren.
In Stahl war der ChronoMaster Open mit sektorförmiger Gangreserveindikation seinerzeit ab rund 6.000 Euro erhältlich.
Zenith Chronomaster Open
All diese Fakten zeigen auf, warum es absolut angebracht ist, diesem Zeitmesser mit integrierter Stoppfunktion des Jahres 2022 die ihm gebührende Aufmerksamkeit zu widmen.
Während der Watches & Wonders zeigte das Unternehmen nicht nur eine ganze Reihe illustrer Meilensteine aus seiner Chronographengeschichte, sondern auch die neueste Generation des markanten Chronomaster Open. Signifikant am neuen Chronomaster Open ist zunächst die dreifarbige Gestaltung des Zifferblatts mit seinen Zählern bis 60 Sekunden bei „3“ und 60 Minuten bei „6“.
Wer die vorangegangenen Berichten im Uhrenkosmos verfolgt hat, weiß spätestens jetzt, dass in den beiden Stahl-Referenzen 03.3300.3604/21.M3300 und 03.3300.3604/69.M3300 zu jeweils unverbindlichen 9.700 und dem für 19.600 Euro erhältlichen Goldstück, Referenz 08.3300.3604/69.C922 die aktuelle zeitschreibende Mechanik mit fünf Hertz tickt.
Zehntelsekunden im Blick
Gemeint ist das auf dem hier im Uhrenkosmos ausführlich beschriebenen Automatikkaliber 3600 basierende Kaliber 3604, dessen Gangautonomie infolge überarbeiteter Zahnprofile rund 60 Stunden beträgt. Dank Antrieb durch das Ankerrad dreht der zentrale Chrono-Zeiger in nur zehn Sekunden einmal um seine Achse. Auf diese Weise lassen sich die gestoppte Zeitintervalle perfekt auf die Zehntelsekunde genau ablesen. Die Totalisatoren reichen, wie schon erwähnt, bis 60 Sekunden und 60 Minuten.
Sekundengenaues Einstellen der Zeit-Zeiger gestattet ein integrierter Unruhstopp. Anker und Ankerrad bestehen, wie sich beim Blick ins Herz des Automatikwerks mit sternförmig gestaltetem Kugellagerrotor zeigt, aus bläulich schimmerndem Silizium. Langzeit-Stabilität ist somit gewährleistet.
Zenith offeriert seine neueste Chronomaster-Generation in Stahl mit Stahlband oder massivem Roségold mit Armband aus Kalbsleder. In allen Fällen reicht die Wasserdichte der 40-Millimeter Sichtbodenschale bis zu zehn bar Druck. Das Ablesen bei schlechten Sichtverhältnissen und Dunkelheit erleichtert SuperLuminova SLN C1 auf Zifferblatt und Zeigern.
Wie schon 2003 beweist Zenith auch 2022, dass die Operation am offenen Herzen eines geschichtsträchtigen Chronographen gelungen ist. An seinen Eigenschaften als echter Hingucker hat sich über die Jahrzehnte hinweg nichts geändert.
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